Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte

Rund um Toulouse

   J. Schäfer         

Dienstag, 1. April bis Mittwoch, 9. April

Erstes Ziel ist heute das nahe La Jonquera in Spanien, um dort preiswert einzukaufen. Bei der Rückkehr werde ich nach der Grenze wieder einmal kontrolliert - aber ich habe nichts Unerlaubtes. Dann geht es nach Westen zu Zielen westlich der Rhône, zuerst nach Sérignan zu dieser Kirche. Hier wurde Wilhelm Courtet, ein Gefährte von Laurentius Ruiz, geboren. Zudem gibt es Informationen und Bilder zu den Märtyrern von Nagasaki und den Märtyrern um Sebastian Kimura. Auch vier der Märtyrerinnen von Orange stammten aus diesem Ort. Nächstes Ziel sind die Ausgrabungen des antiken Ensérune, dort gab es eine Eulalia von Mérida geweihte Kirche.

Dann geht es nach Corneilhan bei Beziers mit dem Geburtshaus von Ceronna neben dieser Kirche, das später eine ihr geweihte Kapelle wurde und heute Polizeistation ist.

In Puissalicon bei Béziers wurde Gerald von Béziers in diesem Schloss geboren, das baulich direkt mit der - leider auch verschlossenen - Kirche verbunden ist. Im Gassengewirr ist mir die Ausfahrt versperrt: sie ist - ohne Vorwarnung - keine 2 Meter breit, zu eng für meine Kiste. Also geht es mühsam rückwärts die enge Gasse bergauf und um Kurven zur Hauptstraße.

In Roujan bei Béziers war Gerald von Béziers Prior der damaligen Abtei Cassan - auch sie ist unzugänglich. Offen ist aber diese Kirche in Saint-Thibéry, erbaut über den Gräbern der Märtyrer Tiberius, Modestus und Florentia.

Recht schlicht: die Kapelle am Ort der Marienerscheinungen in Saint-Bauzille-de-la-Sylvie bei Montpellier.
Etwas nördlich liegt die Raststätte Caylar - leider schon in den Bergen, gut 700 Meter hoch, deshalb wird die Nacht nach dem schönen sonnigen Dienstag nass und kalt, 3° beim Aufstehen sind unangenehm.

Regnerisch geht es am Mittwoch weiter, zunächst zum ehemaligen Kloster Saint-Pierre in Joncels bei Béziers, das Fulcran von Lodève einst reformierte. Dieser ehemlige Kreuzgang des wehrhaft gebauten Klosters hat dann seine ureigenste Weiterentwicklung erfahren . In Bédarieux verfehle ich das Geburtshaus von Paul Rabaut; inwischen weiß ich es besser.

Nach dieser Majanus geweihten Kirche in Villemagne-l'Argentière bei Béziers kommt nun auf der Autobahn bei wieder einmal heftigstem böigem Wind - ich muss langsam fahren, damit er die Kiste nicht von der Straße weht - der große Sprung wieder nach Westen Richtung Toulouse, nach Montgiscard, wo Antonius „der Abt” getötet wurde; darauf gibt es aber weder an der - wieder einmal geschlossenen Pfarrkirche noch an der nahen Kapelle einen Hinweis. Aber immerhin: die Sonne ist nun hervorgekommen, der Himmel blauer.

Dann geht es durch dichten Verkehr in die Stadt, zunächst zur größten noch erhaltenen romanischen Kirche der Welt (?), zur Kirche Saint-Sernin. Ihr Urspungsbau wurde über dem Grab des ersten Bischofs der Stadt, Saturninus, errichtet, von Germerius von Toulouse erweitert und sie enthält bis heute Saturninus' Gebeine. Am Pilgerweg nach Santiago de Compostela gelegen, war sie eine wichtige Station der Wallfahrer, auch Eudald und Martin vom heiligen Kreuz besuchten Saturninus' Grab. Papulus war hier Priester bei Saturninus, Raimund Gayrard war Kanoniker, ebenso Raimund von Roda-Barbastro, der auch Prior am Kloster war, Papst Urban II. weihte den Erweiterungsbau. Als Pilgerkirche präsentiert die Kirche Saint-Sernin zahlreiche Reliquien, so von Acisclus und Victoria, Ägidius, Edmund von Ostanglien, Georg dem Märtyrer, Gilbert von Cîteaux, Hilarius von Toulouse, Jakobus dem Älteren, Martialis von Limoges, Quiricus und Julitta sowie Silvius von Toulouse. Insgesamt gab es den zweitgrößten Reliquienschatz der Welt mit Gebeinen von 130 Heiligen, darunter sechs Apsoteln.

Nach der ehemaligen Franziskanerkirche, von der nur noch der Turm übrig ist, an der Gabriel-Maria Nicolai Vorsteher der Franziskaner-Observanten war, und der - wegen Umbauarbeiten wieder einmal geschlossenen - Kirche Notre-Dame-du-Taur, wo Saturninus starb und Camella von Carcassonne ihn begrub, komme ich zu diesem Rathaus - hier selbstbewusst Kapitol genannt. In Toulouse wurden Johanna Emilia de Villeneuve, Johannes von Caramola, Maria von Jesus Borret, Petrus von Toulouse, Sulpicius „Severus” und Wilhelm von Toulouse geboren, Anna María Janer Anglarill, Josef Tous i Soler und Volusanius von Tours lebten hier im Exil, auch Georg von Lodève flüchtete hierher. Justus und Gefährten starben in der Gegend als Märtyrer, Romaeus von Livia war in der Gegend Prediger in der Gegenreformation, der Orden von Émilie de Vialar hatte hier kurz sein Mutterhaus.

Beim Gang durch die Stadt scheint zwar die Sonne, aber es bläst immer noch der böige und kalte Wind durch die Straßen.

Pompös: das Portal zur Kathedrale, beschattet aber wegen der schon tief stehenden Sonne. Erembert von Toulouse Exuperius von Toulouse Fulko von Marseille, Bi Germerius von Toulouse Hilarius von Toulouse Honoratus von Toulouse, Ludwig von Toulouse, Patroclus von Toulouse, Silvius von Toulouse waren hier Bischöfe, Bertrand von Comminges und Raimund Carbonier Kanoniker, Aigulf von Bourges nahm hier an einer Synode teil, Trojanus von Saintes an einer Disputation. Firminus der Ältere, Honestus und Severus Gomes wurden hier zu Priestern geweiht, Theodard von Narbonne besuchte die Schule, von Gregor von Tours gibt es Reliquien, Saturninus von Toulouse ist Patron der Stadt, zudem gab es hier eine Marienerscheinung.

Der Hochaltar in der Kathedrale. Ich komme dann noch zu sehr spärlichen Ausgrabungen von Gallo-römischen Resten, die für die Märtyrer Paramon und Gefährten stehen. Dann wird es mir zu spät und zu windig, ich marschiere zurück zur Kiste.
Zum Übernachten geht es dann an die Raststätte Toulouse-Sud für eine wenig ruhige, nasse und windige Nacht.

Am Donnerstag fahre ich also wieder in die Stadt, Ziel ist zuerst das ehemalige Jesuitenkolleg - heute ein Gymnasium - hinter diesen Mauern, wo Johannes Franz Régis in den Orden eintrat. Direkt gegenüber ist die gewohnt riesige Kirche des ehemaligen Klosters der Jakobiner - so werden in Frankreich die Dominikaner genannt. Hyazinth Maria Cormier war hier Provinzial, Kolumbus von Toulouse und Wilhelm Courtet, ein Gefährte von Laurentius Ruiz, waren Priore, Fulko von Marseille war Mitbegründer der hier angesiedelten Universität. An dieser studierten Bertrand von Aquileia, Franziskus d'Oudinot de la Boissière, Franziskus von Stagno, Petrus Berland, Petrus Bonsom de Donnaud, der spätere Papst Urban V. und Vinzenz Ferrer. Von Thomas von Aquin gibt es Reliquien.

Einige Ziele in Toulouse anzufahren spare ich mir, da es die Gebäude nicht mehr gibt. Dazu gehört der ehemalige Flughafen Toulouse-Montaudran, von dem aus Antoine de Saint-Exupéry als Postflieger unterwegs war. Dann das ehemalige römische Forum, das heute die Place Esquirol ist, wo das Martyrium von Saturninus von Toulouse begann und die ehamalige Kirche St-Romain, an der Dominikus das erste Kloster des Dominikanerordens eröffnete. Auch erspart: das ehemalige Kloster Saint Benoît, in das Johanna von Lestonnac eingetreten war, das ehemalige Parlament, wo Claude Brousson als Anwalt tätig war. Zudem das ehemalige Schloss an der Stelle des heutigen Gerichtspalastes, wo Fulko von Marseille als Troubadour wirkte, Hubertus von Lüttich der Überlieferung zufolge geboren wurde, Silvinus von Thérouanne Edelknabe und Wilhelm von Aquitanien Graf war. Übergangen auch der ehemalige Westgotenpalast an der heutigen Place de Bologne, wo Epiphanius von Pavia als Gesandter auftrat und Vivianus von Saintes intervenierte.
Verpasst, weil ich zuvor die Wichtigkeit nicht erkannt hatte, habe ich den Besuch am Maison Seilhan - heute Sitz der Theologischen Fakutät der Universität. Dominikus wohnte hier 1215 und hatte eine Marienerscheinung, Katharina von der Darstellung (des Herrn im Tempel) war hier Nonne und auch Maria von der Passion, als das Haus das Kloster der Damen der Wiedergutmachung beherbergte. Vinzenz von Paul studierte hier, Wilhelm Arnaud war hier tätig, als das Haus Sitz der Inquisition war. Der Dominikanerorden nahm hier seinen Anfang.

Dann geht es ins nahe Blagnac zu diesem Kloster, das mit Unterstützung von Maria von Jesus Borret gegründet worden war. Die kleine Kirche in Gémil bei Toulouse, wo Amandus und Domnolenus als Einsiedler lebten, ist leider wieder zugesperrt.

Ins Kloster Sainte-Marie du Désert in Bellegarde-Sainte-Marie bei Toulouse mit dieser Kirche war Maria-Joseph Cassant eingetreten.

In diesem ehemaligen Kloster Boulbonne in Cintegabelle bei Muret war Wilhelm le Court Abt.

In Saint-Ybars bei Toulouse wurde Petrus Bonsom de Donnaud geboren. In der Kirche sehe ich diesen alten Leichenwagen; in meiner ersten, einer armen Landgemeinde, hatten wir so einen auch im Schuppen stehen - allerdings war der wesentlich aufwändiger gestatet; die französische Kirche ist noch viel ärmer als eine arme deutsche Gemeinde.

Mächtig prächtig: der Turm der Kathedrale in Rieux - dem heutigen Rieux-Volvestre - bei Toulouse, der kleine Ort war bis 1801 Bischofssitz. Nach mancher Überlieferung starb hier der Märtyrer Vidianus.

Gegenüber: diese mittelalterlichen Häuser aus dem 14./15. Jahrhundert.

An den erhaltenen Gebäuden des einsam gelegenen ehemaligen Klosters der Feuillanten nahe Labastide-Clermont, in dem Jakobus de Rupe lebte, lässt es sich diese Katze gut gehen; das Wetter hatte sich im Laufe des Tages glücklicherweise zunehmend gebessert.

Vor der Kirche in Martres-Tolosane bei Toulouse, die Vidianus geweiht ist, weil er in der Nähe als Einsiedler lebte, stehen diese antiken Sarkophage. Nach des Ortes lag die römische Stadt Villa Aconiana - später Chiragan genannt -, ab 1840 fanden dort Ausgrabungen statt mit besonders ertragreichen Funden, die heute größtenteils im Museum Saint-Raymond in Toulouse ausgestellt sind.
Zum Schlafen geht es an die Raststätte Comminges für eine ruhige, aber kühle Nacht.

Am Freitag fahre ich zunächst in das einsam in den Hügeln gelegene kleine Dorf Cardeilhac, wo es eine Marienerscheinung gab - aber die Kirche ist geschlossen und es gubt keine Hinweise. Dann geht es nach Saint-Gaudens bei Toulouse mit dieser schönen, aber dunklen Stiftskirche. Der Knabe Gaudentius starb hier der Überlieferung zufolge zusammen mit Gefährten als Märtyrer, Raimund Serrat wurde hier geboren.

In Saint-Beat im Tal der Garonne tief in den Pyrennäen ist dem Einsiedler Beatus - nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Beatus - die Kirche geweiht. Gegenüber beeindruckt mich die Häuserzeile direkt am Fluss.

Auch im kleinen ländlichen Ort Montousse bei Tarbes gab es eine Marienerscheinung, damit die Kapelle wieder aufgebaut wird. Im ebenso abgfelegenen Garaison, einem Ortsteil von Monléon-Magnoac bei Tarbes, gabes es ebenfalls eine Marienerscheinung, sie führte zum Bau einer Kapelle mit diesem Hochalter, dann eines Klosters und eines bis heute bestehenden Kollegs. Die Kapelle ist bis heute Wallfahrtsort.

Letzte Station für heute wird das ehemalige Kloster Scala Dei nahe Bonnemazon bei Tarbes, in dem Raimund Serrat Mönch wurde.
Dann breche ich ab - ich fürchte, am späteren Abend keinen Platz mehr zu bekommen auf dem angestrebten Campingplatz im Ortsteil Sarsan von Lourdes. Das berühmte Sanktuarium Lourdes hatte ich schon 2014 besucht, aber hier ist der einzige schon geöffnete und akzeptable Campingplatz in der ganzen Gegend. Meine Befürchtung, genährt durch die Erfahrungen im vergangenen Jahr, war völlig unberechtigt, ich bin fast allein hier. Alles ist einfach, aber sehr sauber, dazu ruhig. Auch das Wetter ist akzeptabel: An allen Tagen nachts leichter Regen, vormíttags Wolken, am Nachmittag setzt sich die Sonne durch - ideal, um konzentriert zu arbeiten.

Tracks (gibt's noch nicht)
Caylar
Toulouse-Sud
Comminges
Sarsan

geschrieben vom 5. bis 7. April 2025

Im Südosten von Frankreich

   J. Schäfer         

Montag, 24. März bis Montag, 1. April

Da ich für diese Tour nicht so weit in den Süden wollte und zudem noch Verpflichtungen in der Heimatgemeinde hatte, begann die Reise dieses Jahr relativ spät. Nach problemloser Anreise über Autobahnen erreiche ich am ersten Abend das große Kloster Sept-Fonts in Diou bei Vichy, in dem Benedikt Josef Labre in den Trappistenorden aufgenommen wurde.
Nicht mehr weit ist es dann zur Raststätte Bourbonnais - dort war ich schon im vergangenen Jahr -, auf der ich eine ruhige Nacht verbringe.

Am Dienstag fahre ich in den kleinen Weiler Aubeterre - einen Ortsteil von Broût-Vernet bei Moulins -, wo Gilbert von Neuffontaines das ehemalige Frauenkloster der Prämonstratenser gründete.
In Lyon gab es im Krankenhaus Croix-Rousse und im Wohnhaus, in dem sie arbeitete, Marienerscheinungen vor Anne-Marie Coste.
Eine weitere Marienerscheinung gab es vor der 14-jährigen Blandine Piegay im Garten ihres Elternhauses in La Talaudière bei St-Étienne.
Fast 600 km bin ich heute gefahren, um diese weit auseinanderliegenden Orte, die neu hinzu kamen in der Gegend, die ich im vergangenen Jahr schon besucht hatte, zu erreichen. Auch die Raststätte Lozère, meinen Schlafplatz, kenne ich von damals schon. Die Nacht wird wieder angenehm ruhig, aber kalt: beim Aufwachen hat es 4°, aber der Platz in den grünen Bergen liegt auch über 1000 Meter hoch.

Die weite Fahrt nach zur Burg in Polignac bei Le Puy-en-Velay, dem Geburtsort von Pontius von Clermont, erspare ich mir. So wird diese einstige Kommandantur der Templer in Sainte-Eulalie-de-Cernon mein erstes Ziel; sie ist leider noch geschlossen, Besichtigung ist erst ab April möglich. Dann geht es nach Vabres-l'Abbaye bei Rodez, wo Georg von Lodève einst ein Kloster gründete.

Auch die Gegenden in den Pyrenäen und an deren Nordrand hatte ich schon 2014 besucht, nun geht es in die seitdem dazu gekommenen Orte. Unzugänglich hinter Mauern: diese Stelle der einstigen Einsiedelei von Carissima im Weiler Sainte-Carême von Albi, direkt am Fluss Tarn gelegen. Den Fluss hatte ich zuvor auf der berühmtern Brücke von Millaut überquert; die 2004 eingeweihte Brücke ist imposant, die längste Schrägseilbrücke und die höchste Brücke der Welt überhaupt. Leider sieht man sie von der zugehörigen Raststätte aus nicht - also gibt es kein Foto.
In Vieux bei Albi sehe ich die - leider auch geschlossene - Kirche; dort wurde Amaranthus begraben. Carissima besuchte das dann dort gegründete ehemalige Kloster, dessen Gründer angeblich Eugen von Karthago war und in dem es Reliquien von Vindemialus und Longinus gab.

In Castres bei Albi wohnte zeitweise Maria von Jesus Borret. Einen Parkplatz finde ich mit Glück direkt an dieser früheren Kathedrale; Florentius Dumontet de Cardaillac war dort Generalvikar, von Vinzenz von Valencia gibt es Reliquien und von Wilhelm Fenoglio eine Statue; leider ist die Kirche wegen Renovierung auch geschlossen.

In der ehemaligen Burg von Castres - an der Stelle dieses späteren Bischofspalstes, dem heutigen Museum Goya -, herrschte dereinst Friedrich von Saint-Vanne. Das ehemalige Dominikanerkloster, in dem Johannes Scalarius lebte, stand auf dem Parkplatz neben der Kathedrale. Schließlich komme ich noch zum Kloster der von Johanna Emilia de Villeneuve gegründeten Sœurs de Notre-Dame de l'Immaculée Conception.

Zum Abschluss des Tages komme ich zu dieser Kirche in Alzonne bei Carcasonne, auch hier gab es eine Marienerscheinung.
Unruhig Dank der erzwungenen Nähe zur Anfahrtspur für die LKWs wird die Nacht auf der Raststätte Arzens. Und am Morgen kommt der Zoll zu mir - drei Mann und eine Frau! - um zu kontrollieren, ob ich nicht Alkohol und / oder Tabakwaren aus dem nahen Andorra geschmuggelt habe. Sie sind freundlich, aber misstrauisch.

Den Donnerstag beginne ich an der Stelle der Einsiedelei nahe Saint-Papoul bei Carcassonne, wo die Jungfrauen von Saint-Papoul und der Namen gebende Papulus lebten. Und dann sehe ich im Ort die Kirche des ehemaligen Klosters - das leider auch erst ab April zu besichtigen ist. Nächstes Ziel ist diese Kirche in Mas-Saintes-Puelles bei Carcasonne, wo Camella von Carcassonne Zuflucht fand und starb und wo möglicherweise Petrus Nolaskus geboren wurde.

Diese kleine Kirche in Sainte-Camelle bei Carcassonne, die Camella von Carcassonne geweiht ist und in der ihre Gebeine verehrt werden, ist nun erstaunlicherweise geöffnet. In Belpech bei Carcassonne komme ich zum Geburtshaus von Wilhelm le Court.

Nach der Kirche St-Gimer in Carcasonne, erbaut an der Stelle des wahrscheinlöichen Geburtshauses von Gimer von Carcassonne, komme ich nach Saint-Hilaire bei Carcassonne, wo Hilarius von Carcassonne das Kloster gründete und es einen Sarkophag gibt, der - angeblich - die Gebeine von Saturninus von Toulouse enthält. Dann geht es hoch in die Berge, über den 1253 Meter hohen Col des Sept Frères - am Straßenrand liegen Schneereste, das Thermometer fällt auf 2° - nach Ax-les-Thermes, dem Geburtsort von Johannes Franziskus Bonnel de Pradel, einem Gefährten von Johannes Karl Maria Bernard du Cornillet, der dort in dieser Kirche verehrt wird. In dieser entdecke ich neu Eudald.
Die Weiterfahrt nach Matemale bei Perpignan würde nun über den 1800 Meter hohen Pass de Cailhères führen, aber der ist noch geschlossen. Also fahre ich zurück nach Quillan ins Tal; dort wird die Nacht am - stillgelegten - Bahnhof etwas wärmer und angenehm ruhig, trotz dessen zentraler Lage; Bergbewohner halten sich solide an Schlafenszeiten.

Über meist sehr schmale Bergstraßen geht es am Freitag dann ins fast 1600 Meter hoch gelegene Bergdorf Matemale bei Perpignan, einem Ort für Skifahrer, wo an der Kirche eine Tafel an den hier geborenen Henri Vergès, einen Gefährten von Peter Lucian Claverie, erinnert. Die Aussicht auf die Schneeberge: großartig!

Nun geht es aus den Bergen hinab Richtung Mittelmeer und es zeigt sich nach den seitherigen grauen Tagen endlich die Sonne. Ziel ist Prades bei Perpignan mit dem Geburtshaus von Thomas Merton. Unweit davon steht diese Pfarrkirche.

In Bouleternère bei Perpignan wurde Luis Damián Sobraqués Glory, ein Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges, geboren. Nahe der Kirche dieses mittelalterlichen Ortes: dieser wehrhafte Turm.

Nochmals fahre ich auf schmaler und kurvenreicher Straße in die Berge ins kleine Dorf Boule-d'Amont bei Perpignan, wo Lupentius von Châlons-sur-Marne geboren wurde. In der Kirche wird auch diese alte Marienstatue gezeigt.
Am späten Nachmittag komme ich zum ausgewählten Arbeitsplatz, dem Campingplatz Casteillets in Saint-Jean-Pla-de-Corts, unweit des Wärme versprechenden Mittelmeeres, aber weit genug von der Autobahn entfernt.

Dort ist alles einfach, aber in Ordnung. Schon in der Nacht zum Samstag kommt ein heftiger, böiger und kalter Sturm auf, der dann trotz strahlendem Sonnenschein den ganzen Tag anhält und alles mit sich reißt, was nicht niet- und nagelfest ist. Und auch diesen Baum einfach umhaut.

Erst am Sonntag lässt der Wind nach, die Sonne bringt nun auch etwas Wärme und der Blick auf die Berge entschädigt für das Zetern des Sturmes.

Tracks (funktionieren noch nicht
Bourbonnais
Lozère
Arzens
Quillan
Saint-Jean-Pla-de-Corts

geschrieben vom 28. März bis 30. März

Im Münsterland

   J. Schäfer         

Samstag, 19. Oktober bis Sonntag, 27. Oktober

Erste Station des neuen Trips ist Enger bei Herford, wo wohl Mathilde von Ringelheim geboren wurde. Dann komme ich zum früheren Pfarrhaus in Jöllenbeck - heute ein Stadtteil von Bielefeld -, in dem Johann Heinrich Volkening wirkte. Immer noch regnerisch ist es auch beim Besuch der Wiese im Ortsteil Meyer zu Müdehorst im Stadtteil Babenhausen von Bielefeld, unter der die Grundmauern der einstigen Kirche des Frauenklosters Müdehorst archäologisch erschlossen wurden; Waltger von Dornberg hatte das Kloster gestiftet und ist dort gestorben. Schließlich sehe ich diese heute evangelische - und leider geschlossene - Kirche in Dornberg, dem heutigen Stadtteil von Bielefeld, wo Waltger geboren wurde.

Dank Umleitung wegen eines gesperrten Bahnübergangs wird die Anfahrt zu der durch Friedrich von Bodelschwingh gegründeten ehemaligen Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf nahe Bielefeld wieder einmal zur Irrfahrt, schließlich erreiche ich das Ziel mit diesem seinem ältesten Haus.

In Bielefeld sehe ich in der St.-Jodokus-Kirche dieses Reliquiar von Jodokus und dann die Marienkirche, an der Theodor Noa Vikar war.

Im Gelände der Anstalten Bethel komme ich zu dieser 1883/1884 unter Friedrich von Bodelschwingh sen. gebauten Zionskirche. Dann sehe ich dort das ehemalige Mutter- und Krankenhaus Sarepta, in dem Eva von Tiele-Winckler wirkte; Elias Schrenk, Fritz von Bodelschwingh jun. und Wilhelm Schmidt starben in Bethel. Im damaligen Pfarrhaus wurde Fritz von Bodelschwingh jun. geboren, an der damaligen Theologischen Schule studierte Theodor Noa.

Dieses mächtige Schloss Brake in Lemgo ist - wie ich jetzt weiß - nicht der Ursprungskern der Stadt, die Bernhard II. gründete. Dann komme ich zur Kirche nach Heiden - heute ein Stadtteil von Lage -, an deren Platz möglicherweise das von Adalhard von Corbie und Wala von Corbie gegründete Kloster Hethis stand, bei dessen Gründung Hathumar von Paderborn mithalf. In Detmold komme ich zum Schloss; in ihm war das Diasporaseminar untergebracht, an dem Karl Friedrich Stellbrink studierte.

Diese Felsformation Externsteine nahe Horn-Bad Meinberg bei Detmold - trotz des wahrhaft mäßigen Wetter und der späten Tageszeit noch gut besucht - war möglicherweise auch der Standort des genannten Klosters Hethis. In der in die Felsen geschlagenen Kapelle wurde Genoveva von Brabant verehrt, wie unser Leser Christian Wiltsch in seiner Doktorarbeit aufgewiesen hat.

Tief im Wald, wo es jetzt schon finster ist, liegen diese Ruinen der Iburg bei Bad Driburg, wo Helmtrud zeitweise als Einsiedlerin lebte.

Schon Nacht ist es, als ich zu dieser Kirche des ehemaligen Klosters in Neuenheerse bei Bad Driburg komme. Sie enthält Reliquien von Fortunata von Neuenheerse, Saturnina und Valeria. Helmtrud (Hiltrud) war hier Nonne, Walburga von Neuenheerse Äbtissin.
Eine wider Erwarten ruhige, wenn auch kalte Nacht verbringe ich am Autohof Paderborn

Wesentlich freundlicher als der gestrige trübe Tag wird der Sonntag, der seinem Namen nun Ehre macht. Ich komme zuerst zum Dom in Paderborn, in dem gerade die Messe stattfindet. Badurad, Hathumar von Paderborn, Imad von Paderborn, Liudhard von Paderborn, Meinwerk von Paderborn und Rudolf von Büren waren hier Bischöfe, Niels Stensen war Weihbischof, Potentinus von Steinfeld ein legendärer Bischof. Altmann von Passau war Schüler und dann Lehrer an der Domschule, Meinolf von Böddeken beuchte die Domschule und lebte dann im Domstift, auch Vicelin von Oldenburg war hier Schüler. Hinkmar von Reims begeleitete seinen Bischof in die Verbannung hierher. Unwan war hier Kanoniker, Kunigunde von Luxemburg wurde hier gesalbt und gekrönt, Heimerad suchte - vergeblich - Unterkunft beim Bischof, Romanus Bange wirkte als Prediger. Reliquien gibt es von Julianus von Le Mans, von Liborius von Le Mans und angeblich von Pavacius von Le Mans Antonius von Padua und Felix und Fortunatus sind Patrone, Kilian von Würzburg wird auch hier verehrt.

Direkt dahinter sind Reste der ehemaligen Pfalz erhalten. Adalhard von Corbie war hier dabei, als König, Karl den geflohenen Papst Leo III. empfing. Bischof Meinwerk von Paderborn erbaute die Pfalz, Widukind (Wittekind) unterwarf sich hier König Karl. Unweit steht die - heute evangelische, leider geschlossene - Abdinghofkirche; an deren Kloster waren Felix und Fortunatus Patrone, Meinwerk von Paderborn eröffnete das Kloster, Paternus von Abdinghof lebte hier als Inkluse, Sigehard war der erste Abt des Klosters. Auf dem Weg dorthin sehe ich diese 1670/1671 errichtete Alexiuskapelle.

Vorbei an dieser Ulrich von Augsburg geweihten Gaukirche St. Ulrich komme ich zur Kirche des ehemaligen Kapuzinerklosters; Markus von Aviano predigte auch in Paderborn.

Diese Busdorf-Kirche birgt nun die Gebeine von Meinolf von Böddeken und von Meinwerk von Paderborn. Daneben steht das Mutterhaus der Vinzentinerinnen.

Schließlich komme ich zur Theologischen Fakultät, dieser ehemaligen Jesuiten-Universität, an der Friedrich Spee lehrte. Alois Andritzki, Franz Stock und Heinrich König studierten hier.

Dann komme ich nach Bad Lippspringe, wo im ehemaligen Heilig-Geist-Spital - heute die heute Klinik am Park für Entwöhnungsbehandlung - der Vinzentinerin Salvatoris Kloke Marienerscheinungen zuteil wurden. Am Ortsausgang sehe ich odiesen zugelassenen, offenbar fahrbereiten Lieferwagen Goliath GD 750, von Borgward 1949 bis 1955 gebaut; das Auto ist also so alt wie ich - und anscheinend recht fit.

Keine Hinweise finde ich in dieser verschlossenen Kirche in Anreppen - dem heutigen Stadtteil von Delbrück -, wo Blandina Ridder geboren wurde.

In dieser Wallfahrtskirche in Verne - dem heutigen Stadtteil von Salzkotten - hinterließen die Predigten von Romanus Bange großen Eindruck. In der Stadt selbst sehe ich dann noch das Mutterhaus der Franziskanerinnen von Salzkotten, wo Henrika Fassbender in den Orden eintrat.

Dann komme ich zu diesem abgelegenen Hofgut Böddeken mit der Ruine der Kirche; früher war es ein Kloster, das Meinolf von Paderborn gestiftet hatte. Anschließend fahre ich hoch hinauf zur Burg Ringelstein in Büren bei Paderborn; von dort stammte Rudolf von Büren.

Ich bewege mich in tiefster Provinz - das Münsterland ist ja auch für die Milchviehhaltung bekannt. Hier sehe ich aber Schafe und Ziegen - die dumme Ziege will sich allerdings nicht recht fotografieren lassen - an der erhaltenen Totenkapelle des ehemaligen Klosters Odacker, in dem es Reliquien von Landelin von Crespin gab.

Letztes Ziel für heute: das Schloss in Mülheim an der Möhne mit dieser Kirche; das Schloss war damals Residenz der Schwestern von der Heimsuchung Mariens, bei denen Maria Theresia von Wüllenweber kurz lebte.
Eine ruhige Nacht kann ich an der Raststätte Soester Börde verbringen, denn ich finde einen Parkplatz hinter dem Rasthaus, also abgeschirmt vom Autobahn-Lärm.

Der Montag beginnt am ehemaligen Kloster in Arnsberg, das Christian von Wedinghausen als Abt leitete und Heinrich von Arnsberg gestiftet hatte, in dem Reiner von Arnsberg erster Propst und Richard Mönch war. Und dann geht es steil hinauf zu den Resten der ehemaligen Burg des Klostergründers Heinrich in Arnsberg, vor der dieses Modell des daraus gewachsenen einstigen Schlosses steht.

Im Stadtteil Neheim von Arnsberg sehe ich dann noch das Geburtshaus von Franz Stock. Für Menden im Sauerland ist Antonius von Padua Patron, am Waldrand ist ihm diese große Kapelle geweiht, die mich mit nun heftiger werdendem Regen empfängt.

In Soest besuchte Karl Friedrich Stellbrink das Diaspora-Institut, dessen Standort ich nicht herausfinden konnte. Trotz Regen aber: ein nettes Städtchen. Im Dom liegen die Reliquien des Stadtpatrons Patroklus von Troyes, die Erzbischof Brun von Köln hierher brachte; Erzbischof Engelbert I. von Köln beichtete hier.

Lippstadt bei Soest, wo Anton Prätorius und Bernhard II. geboren wurden, lasse ich aus und fahre nach Liesborn bei Warendorf zu dieser Kirche des eheamligen Klosters, an dessen Gründung Altfrid von Hildesheim beteiligt war, dessen erste Äbtissin Roswitha von Liesborn war und wo es Reliquien von Simeon dem Greis sowie Kosmas und Damian gibt.

Die Kirche in Herzfeld bei Lippetal wurde durch Ida von Herzfeld errichtet, ihre Gebeine ruhen in einem prachtvollen Schrein in der Krypta, dieses Kreuz bezeichnet dort ihre ursprünglichen Begräbnisplatz. Bertger war ihr Beichtvater, der Artikel Die Heiligsprechung der Ida von Herzfeld berichtet von jenem Ereignis.

In dieser Kirche in Beckum bei Münster sehe ich den Schrein für Reliquien von Fabianus und der Ortspatrone Sebastian und Stephanus, der nun die Reliquien einer Katakombenheiligen enthält.
Die Raststätte Gütersloh beschwert mir eine etwas laute und zudem kalte Nacht.

Nach dieser Kirche in Herzebrock bei Gütersloh, die Christina von Bolsena geweiht ist, sehe ich am Dienstag in der Kirche des ehemaligen Klosters Mariawald in Harsewinkel bei Gütersloh, das Bernhard II. stiftete, diese fröhlich anmutende Kanzel.

Und dann muss ich es doch einmal fotografieren: eines dieser unzähligen Schilder mit dem Hinweis auf Straßenschäden, die hier überall die Landstraßen zieren. Dabei sind fast immer die rechten Ränder abgesenkt, notdürftig mit Asphalt aufgefüllt und damit zur Holperstrecke geworden. Ursache: die inzwischen riesigen landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die - gerade auch derzeit bei der Maisernte - nicht auf Gewichtsbeschränkungen bei der Ladung achten, wofür aber der Unterbau dieser Straßen nicht ausgelegt wurde. Und die Transporte gehen durch das Höfesterben ja inzwischen über viele Kilometer - die Idee, deshalb jetzt KfZ-Steuer zu erheben, führte am Jahresanfang zur - erfolgreichen - fast-Revolution der sich Bauern nennenden Agrar-Industriellen.

Nach dem Rittergut Grevinghof in Beelen bei Münster, auf dem möglicherweise Heinrich von Weys geboren wurde, komme ich nach Freckenhorst bei Münster zur Kirche des ehamaligen Klosters mit dieser düsteren Krypta; Everword und Geva hatten das Kloster gestiftet, Thiathild von Freckenhorst es als Äbtissin geleitet.

Dann fahre ich zur Kirche des ehemaligen Klosters der Franziskanern in Warendorf, wo Romanus Bange in den Orden eintrat. Bei den Salvatorianerinnen wirkte dort Maria von den Aposteln Wüllenweber. Noch einmal komme ich nach Niedersachsen, nach Bad Iburg bei Osnabrück, zur Namen gebenden Iburg, die Benno II. von Osnabrück als Befestigung ausbaute und wo er dann ein Kloster errichtete; Hildiger von Köln starb in der Nähe im Kampf mit den Sachsen. Auf der Iburg wurde zusätzlich zur katholischen Kirche nach der Reformation auch eine evangelische eingerichtet - mit diesem merkwürdigen Eingang.

In Osnabrück ist zuerst dieser Dom mein Ziel. Adolf von Tecklenburg, Benno II. von Osnabrück und angeblich auch Wiho von Osnabrück waren hier Bischöfe, Reiner von Osnabrück lebte hier als Rekluse, von Crispinus und Crispinianus, Cordula, Gosbert, Hermagoras, Karl I. „dem Großen”, Landelin von Crespin und dem bei Eusebius und Gefährten erwähnten Leontius sowie von Petrus gibt es Reliquien, Juliana und Permerius werden hier verehrt, Ägidius ist Patron.

Nach dem Priesterseminar, an dem Hermann Lange ausgebildet wurde, sehe ich diese Gertrudenkirche des ehemaligen Klosters, das Benno II. von Osnabrück hatte gründen wollen. In Osnabrück war Adolf Clarenbach Privatlehrer, verbrachte Oskar Brüsewitz seine Jugend und wurden Gerhard Uhlhorn sowie Wilhelm Hengelbrock geboren. Im damaligen Augustinerkloster wurde Theoderich von Münster Ordensmann.

Nach der Ruine der Tecklenburg im gleichnamigen Ort bei Steinfurt - nun wieder in Westfalen -, auf der Adolf von Tecklenburg geboren wurde, sehe ich in diesem Ort im Tal auch diesen Geburtsort von Friedrich von Bodelschwingh sen., das Schloss Haus Mark.

In Westerkappeln bei Steinfurt komme ich an den Bauernhof, auf dem Reinhild von Westerkappeln lebte, und dann nach Halverde im Landkreis Steinfurt mit dem Geburtshaus von Maria Euthymia Üffing und dieser Kirche.
Angenehm ruhig aber auch wiederum recht kühl ist die Nacht an der Raststätte Brockbachtal.

Diesmal hat die Tour noch einen fünften Reisetag; an ihm ist zunächst die Kirche in Riesenbeck bei Steinfurt mein Ziel; in der - leider verschlossenen, obwohl katholischen - Kirche ist die Grabplatte von Reinhild von Westerkappeln. Vom einstigen Missionshaus in Neuenkirchen-St. Arnold bei Steinfurt mit einer Reliquie von Arnold von Arnoldsweiler ist nur noch dieses alte Portal erhalten, das in die Fassade der heutigen modernen Schule eingearbeitet wurde.

Schwierig wird die Parkplatzsuche in Münster, wo eigentlich vor dem Schloss ein riesiger Parkplatz ist, aber darauf wird gerade ein Jahrmarkt aufgebaut. Im Schloss ist die Evangelische-theologische Fakultät untergebracht, an der Karl Barth lehrte. Dann komme ich zu dieser Katholisch-Theologischen Fakultät, an der Arnold Janssen Christoph Hackethal, Clemens August Graf von Galen, Heinrich König und Karl Leisner studierten und wo Edith Stein lehrte; am vormaligen Kolleg der Jesuiten trat Wilhelm Eberschweiler in den Orden ein.

Auf dem Weg zum Dom sehe ich an der Rückwand der Domkammer am Horsteberg diese Bronzeplastik Kreuzigungsgruppe von Bert Gerresheim 2004 geschaffen.

In diesem Dom waren Amulrich und Erpho von Münster vielleicht, sicher aber Clemens August Graf von Galen, Gerfrid von Münster, Ludger von Münster und Swidger Bischöfe und Niels Stensen Weihbischof. Gottfried von Cappenberg half einem Bischof, Adolf Clarenbach und Friedrich von Mariengaarden besuchten die Domschule, August Benninghaus wirkte in der Diözese, von Felicitas und Paulus gibt es Reliquien.

Die Liebfrauen- / Überwasserkirche gründete der Bruder von Bertheid, die dort dann im Äbtissin des Kanonissenstifts wurde. Bischof Clemens August Graf von Galen hielt dort seine berühmte Predigt vom 20. Juli 1941. Direkt gegebüber: Dreharbeiten zur ZDF-Krimiserie am Antiquariat Wilsberg. Daneben ist das Collegium Marianum, in dem Edith Stein 1932/1933 wohnte.

Vorbei an der Kirche St. Petri, der Kirche des ehemaligen Jesuitenkollegs komme ich wieder vorbei am Platz vor dem Dom und sehe dort diese Unmenge an Fahrrädern - Münster ist Fahrradstadt, wie ich das in dieser Fülle noch nie gesehen habe.

Im historischen Rathaus nahm Gregor (von) Barbarigo an Friedensverhandlungen zur Beendigung des 30-jährigen Krieges teil. Diese Kirche St. Servati wird in der Lebensbeschreibung von Clemens August Graf von Galen erwähnt. Unweit ist dann das Euthymia-Üffing-Zentrum, die Kirche des Mutterhauses der Barmherzigen Schwestern, in die Maria Euthymia Üffing eintrat.

Dieses Kapuzinerkloster besuche ich, weil Markus von Aviano auch in Münster predigte.

Dann fahre ich in eine Vorstadt zu dieser Erphokirche, die Bischof Erpho von Münster geweiht ist und schlussendlich zum Ordenshaus der Schwestern vom Guten Hirten, in das Maria Gräfin Droste zu Vischering eintrat.

Am Ordenshaus der Schwestern vom Guten Hirten sehe ich diese gut frequentierte Garage, eingerichtet, um dort Überflüssiges abzukegen, das dann Bedürftige sich kostenfrei holen können. Nicht besucht habe ich in Münster die Stelle des früheren Ascheberger Hofes, an der heute das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium steht; Johann Georg Hamann lebte dort eine Zeit lang. In Münster war Bernhard Letterhaus Vizepräsident des Katholikentages, sind Karl Friedrich Stellbrink und Theoderich von Münster geboren, die Stadt wird erwähnt bei Melchior Hofmann.

Am späten Nachmittag komme ich dann zum Campingplatz in Senden, um dort die nächsten Tage zu arbeiten. Noch vor Sonnenaufgang sehe ich dort am Freitag diese Spuren am Himmel: die Chemtrails können jetzt schon farbig!
Am Sonntag wird dann wieder auf Normalzeit umgestellt - Zeit also, nach Hause zu fahren und dort auch die Heizung in der Wohnung zu genießen. Und weil es direkt am Weg liegt, ergibt sich dabei die Gelegenheit zum Besuch bei der Familie meines Sohnes in Köln.
Die Bilanz dieser Reise: 6464 Kilometer gefahren, dabei 2533 Fotos gemacht, von denen 401 ins Ökumenische Heiligenlexikon kamen. Damit habe ich nun - bis auf einen kleinen Rest am Niederrhein - im Wesentlichen die Orte in Deutschland alle besucht. Und im neuen Jahr soll es dann wieder nach Frankreich gehen.

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geschrieben vom 24. bis 29. Oktober 2024

Im Norden, Osten und Süden von Niedersachsen

   J. Schäfer         

Donnerstag, 3. Oktober bis Samstag, Oktober

Bei herrlichem Sonnenschein - aber immer noch anhaltender Kälte - geht es nach den trüben Tagen auf dem Campingplatz Nordloh weiter nach Norden, zuerst nach Emden an diese ehemalige Große Kirche, die nach deren Zerstörung durch Bomben 1943 als Johannes a Lasco Bibliothek wieder aufgebaut wurde. An ihr wirkten Johann Laski als Reformator und zeitweise Melchior Hofmann.

Von Hamburg bis Ostfriesland

   J. Schäfer         

Mittwoch, 25. September, bis Mittwoch, 2. Oktober

Nun geht es nach Hamburg; in der Speicherstadt zeigte Google-Maps viele Parkplätze, die allermeisten sind aber privat, die anderen belegt. Dort wohnte an dieser Stelle des heutigen Speichergebäudes Niels Stensen 1683/1684, nachdem er Paderborn aus Protest verlassen hatte.

Niedersachsen und Schleswig-Holstein

   J. Schäfer         

Sonntag, 15. Septmber, bis Dienstag, 24. Septmber

Nun geht es durch Niedersachsen, zuerst nach Wahrenholz, wo gegenüber dieser als Denkmal wieder zum Laufen gebrachten Mühle eine von Bischof Bernward von Hildesheim errichtete Burg stand. Nach den lausig kalten Tagen entfaltet nun die Sonne wieder zunehmend Wärme, das Bibbern hat ein Ende.

Sachsen-Anhalt und Thüringen

   J. Schäfer         

Sonntag, 8. September bis Samstag, 14. September

Nach dem Ende der Sommerferien und der Vertretungsdienst für die urlaubenden Kollegen konnte es am zweiten September-Sonntag wieder losgehen. Wie im letzten Jahr standen der Osten und nun der Norden Deutschlands auf dem Programm. Erstes Ziel war diese Kirche in Bad Bibra in Sachsen-Anhalt, an der Erdmann Neumeister Pfarrer war. Dann geht es nach Memleben, wo Otto I. der Große in der Kaiserpflaz starb; diese ist abgegangen, von deren Monumentalkirche steht nur noch ein Tor.

Im Jura

   J. Schäfer         

Donnerstag, 18. Juli bis Samstag, 20. Juli

Nach einem endlich wirklich sommerlichen Mittwoch auf dem für mich perfekten Campingplatz in Saint-Jean-de-Vaux ging es am Donnerstag Richtung Osten ins Tal der Saône, zuerst nach Tournus zum ehemaligen Kapuzinerkloster - Markus von Aviano predigte hier - und dann zur Kirche Sainte-Madeleine, wo es Reliquien von Vitalis gab. Die Kirche Saint-Valérian ist Valerianus geweiht. In der Kirche Saint-Philibert des ehemaligen Klosters, war Ardanius Abt und gibt es Reliquien von Leonhard von Vandoeuvre und Philibert von Jumièges. Auffälig ist dort diese Marienstatue aus dem 12. Jahrhundert, die einen erwachsnen Jesus auf ihrem Schoß hat.

Rund um Bourges und Autun

   J. Schäfer         

Mittwoch, 10. Juli bis Mittwoch, 17. Juli

Nach einigen Regen- und Kältetagen wurde es am Montag und Dienstag für 1½ Tage doch richtig sommerlich; am Mittwoch verließ ich dann den sehr angenehmen Campingplatz in Néris-les-Bains - und bezahlte den Schäppchenpreis von 12 € pro Nacht, samt Dusche und Strom - für einen größeren Sprung nach Norden, zu diesem ehemaligen Kloster Noirlac bei Bruère-Allichamps im Département Cher, wo Theobald von Clairvaux (stellvertretend) Abt war. Die bestens renovierten Gebäude sind aber völlig nackt, dennoch werden sie viel besucht.

Lyon

   J. Schäfer         

Mittwoch, 25. Juni bis Sonntag, 30. Juni

Am Dienstag geht es in Lyon zuerst zum großen alten Friedhof Loyasse, auf dem Pauline Marie Jaricot ursprünglich hier im Familiengrab bestattet war.

Im Rhônetal

   J. Schäfer         

Dienstag, 18. Juni bis Montag, 24. Juni

Am Dienstag geht es dann weiter, zuerst ins einsam hoch in den Bergen gelegene Gluiras bei Valence zu dieser Pfarrkirche, denn hier wurde Johann-Joseph de Lavèze-Bellay, ein Gefährte von Andreas Abel Alricy, geboren.

In der Auvergne

   J. Schäfer         

Samstag, 8. Juni bis Montag, 17. Juni

Am Samstag fahre ich also erneut zum Schloss in Sarcenat, dem Geburtshaus von Pierre Teilhard de Chardin. Das Betreten des weitläufigen Grundstücks ist verboten, aber der im Garten arbeitende Besitzer (?) erlaubt mir ein Foto. Nicht mehr weit ist es dann nach Volvic: bekannt durch sein Mineralwasser - in Deutschland mehr als in Frankreich -, das seit 1938 in Flaschen gefüllt wird. Mich interessiert dort aber diese Prikt von Clermont geweihte Kirche Saint Priest - früher ein Kloster; es wurde gegründet am Ort des Martyriums von Amarin und Elid und Prikt durch Avitus II. von Clermont, von Austremonius von Clermont und Florus gibt es dort Reliquien. Dumm nur, dass diese Kirchen zu allermeist so ungeheuer dunkel sind; und dass die Decke nicht Steine verliert, ist offensichtlöich auch nicht gewiss; die meisten Kirchen in Frankreich sind in erbärmlichem Zustand - es fehlt die Kirchensteuer, der sich laizistisch verstehende Staat tut wohl auch nicht viel und der Priestermangel führt im Ergebnis dazu, dass sich auch kaum jemand wirklich kümmert. Immerhin aber sind in dieser Gegend die meisten Kirchen geöffnet.

Clermont-Ferrand

   J. Schäfer         

Dienstag, 4. Juni bis Freitag, 7. Juni

Ich bleibe auf dem in jeglicher Hinsicht perfekten Campingplatz in Aydat. Nach einem weiteren Tag Arbeit und mit nun endlich sich wieder zeigender Sonne geht es am Mittwoch bei angenehmer Wärme - dass es das noch gibt! - hinab ins Tal ins nicht weit entfernte Clermont-Ferrand; in oder bei der Stadt wurden Evodius von Puy, Gregor von Tours und Privatus von Mende geboren, Eutropia von der Auvergne und Sirenus lebten hier, Amandinus von Clermont wurde hier bestattet. Auf dem Platz de la Victoire, dem ehemaligen römischen Forum, grüßt das große Denkmal für Papst Urban II.. Das ehemalige Forum steht für die Märtyrer Amantius sowie Antolianus und Cassius und Gefährten und Liminius.