Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte - Seite 7

Messina, das Tor zu Sizilien

   J. Schäfer         

Sonntag, 1. März

Am Sonntag heißt es früh aufstehen und dann auf der Autobahn in die Stadt, nach Messina. Sie liegt um 9 Uhr tatsächlich noch fast regungslos da, so finde ich problemlos einen Parkplatz im Zentrum.
Am Hafen steht die Marienstatue mit dem Segensspruch, den diese angeblich Bachylus, dem der Überlieferung zufolge ab 42 ersten Bischof der Stadt, erteilte: Ich segne Dich und Deine Stadt.

Sonne tanken auf Sizilien

   J. Schäfer         

Dienstag, 4. Februar, bis Dienstag, 11. Februar

Unverkennbar: Ich bin auf Sizilien angekommen: im Ort die riesige, das Zentrum überblickende Marienstatue, der Motorroller, die Sonne.
Im Herbst hatte ich gedacht, ich bereise diesmal die Ägäischen Inseln, um damit Griechenland komplett zu machen, und anschließend Süditalien. Im Laufe der Wochen habe ich mich umentschieden: es soll nach Tunesien gehen und dann in den Süden Italiens. Tunesien hatte ich letztes Jahr schon ins Auge gefasst, aber die Lage dort schien mir zu unsicher; inzwischen hat sich das als falsche Befürchtung herausgestellt.
Am Freitag Abend wollte ich von Civitavecchia bei Rom aus das Schiff nach Tunis nehmen. Wie immer ging's aber erst nach Aigle in der Schweiz zum Besuch bei meiner Tante. Es waren wieder zwei entspannte Tage bei fast frühlingshaftem Wetter, aber uns beiden machte eine leichte Erkältung zu schaffen. Bei der Weiterfahrt hielt mich dann mein Mittagsschlaf nach der Überquerung der Alpen ganze vier Stunden im Bett, ich kam an diesem Tag nur bis zur Raststätte Stura, noch vor Genua; damit war das Schiff kaum noch erreichbar und ich merkte zudem: ich brauche noch Erholung. Deshalb die Entscheidung: drei Nächte in Rom auf dem mir bekannten und rundum guten Campingplatz Roma zum ganz gesund werden und dann zuerst nach Sizilien zum Arbeiten. Montags ging's dann weiter nach Süden, abends noch mit der Fähre auf die Insel und am Dienstag vormittag schließlich auf den mir ebenfalls aus dem Jahr 2017 bekannten Campingplatz Alessandra in Torrenova - neben dem Camping Luminoso und seinen Nachbarn im Süden von Sizilien sicher der nach Ausstattung und Sauberkeit beste Platz auf Sizilien.

Die Heiligen in Österreich

   J. Schäfer         

In den vergangenen Wochen konnten wir bei zwei Reisen Orte der Heiligen in Österreich, nämlich in Kärnten, der Steiermark, dem Burgenland, in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg besuchen. Neben Detailinformationen sind 237 neue Fotos für das Ökumenische Heiligenlexikon der Ertrag. Mit Ausnahme von Wien haben wir damit (fast) alle Orte in Österreich punktgenau lokalisiert. Das Bild zeigt die wunderschön gelegene Johannesbergkapelle in Traunkirchen.

Anfang Februar nächsten Jahres wollen wir uns wieder auf eine längere Reise begeben: Ziele sind zunächst Catania auf Sizilien, dann der Süden des italienischen Festlandes und schließlich die Ägäischen Inseln in Griechenland, die wir bei der diesjährigen Reise nicht mehr besuchen konnten.

Im Nordwesten Griechenlands

   J. Schäfer         

Dienstag, 2. Juli, bis Sonntag, 7. Juli

Fünf Tage arbeite ich auf dem wirklich empfehlenswerten Camping in Kalamitsi - italienische Besitzer, die können es! Johanni ist vorüber, die Tage werden wieder kürzer - Hubert von Goisern kommt mir in den Sinn: Jetzt san dia Dag scho kürzer wor'n und Blatteln falln au von de Baam … singt er mit den Alpinkatzen in Weit weit weg, das manche als das schönste Liebeslied bezeichnen. Tatsächlich fallen hier ob der Hitze auch die Blättern massenhaft von den Bäumen. Meine Cds/DVDs hatte ich leider alle vergessen mitzunehmen, aber abends gibts manchmal Musik von YouTube - die griechische Alltagsmusik im Radio ist nicht so mein Fall - nicht alle Griechen sind Mikis Theodorakis.

Griechenlands Norden

   J. Schäfer         

Donnerstag, 27. Juni, bis Freitag, 28. Juni

Noch einen Tag planen auf dem Campingplatz Akti Retzika bei Epanomi, dann geht es endlich weiter, zuerst zum Johannes-Kloster in Souroti, wo Paisios vom Athos gepflegt wurde, starb und begraben ist. Das bleibt aber leider freitags geschlossen; deshalb geht es einen Berg hinauf zum nächsten Kloster bei Vasilika, das Anastasia geweiht ist und von Theophano Martiniake gestiftet wurde. Es präsentiert sich von außen höchst farbenfroh …

In Meteora und auf Paulus' Spuren

   J. Schäfer         

Mittwoch, 19. Juni, bis Freitag, 21. Juni

Nach zwei weiteren Tagen auf dem Campingplatz Hellas - die Recherchen für Thessaloniki sind aufwändig - geht es endlich weiter, zuerst durch eine weite Ebene - der Liebe Gott hatte die Lust am Falten verloren - in die Berge nach Anatoli zu dem Kloster, das Damian der Jüngere gegründet hat und in dem David von Euböa zum Diakon geweiht wurde. Auf den 17 km von der Hauptstraße bis zum Kloster auf fast 1100 m Höhe begegnet mir auf der gut ausgebauten Straße kein einziges Auto - auf der Rückfahrt auch keines.

Im Südosten des Festlandes

   J. Schäfer         

Mittwoch, 5. Juni bis Sonntag, 9. Juni

Weitere vier Tage verbringe ich arbeitend auf dem Campingplatz bei Eretria, vor allem, um zentral- und mittelgriechische Heilige zu recherchieren. Von Jahresende 2018 bis heute habe ich nun 206 Biografien von - meist orthodoxen - Heiligen neu verfasst. Es ist sehr heiß - darunter leidet der Arbeitseifer, viel Schweiß fließt schon beim Nichtstun. An den Wocheneden ist der Platz gut gefüllt mit Griechen; als ich am Samstag im Vorbeigehen wie üblich welche grüße, die beim Mittagessen sitzen , bekomme ich fünf Minuten später auf dem Rückweg einen großen Teller Spaghetti Bolognese in die Hand gedrückt; ich sei doch der, der da allein ist. Das erinnert an das Video Unglaubliche Gastfreundschaft - eigentlich ein Werbefilm für Kreta, dennoch nicht wirklich übertrieben, sondern treffend.
In den Nachrichten wird berichtet über Proteste in Hasankeyf, die Höhlenstadt im Tal des Tigris in der Türkei. Deren Besiedelung ist schon für das 9. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen, eine große Brücke aus dem 12. Jahrhundert teilweise erhalten. Dass Adam und Eva hier lebten, ist nicht überliefert - aber irgendwo in der Nähe war es
Das alles ist nun vorbei, man hat einen Staudamm gebaut, der ist fertig wird nun geflutet, sein Wasser bedeckt dann alles. Ich hab es glücklicherweise 2013 noch gesehen.

Athen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 29. Mai

Der Weg in die Stadt geht wie in einer Großstadt üblich mit Omnibus und dann U-Bahn, beide sind ganz ok. Ich lande zuerst an der Athener Trilogie aus Nationalbibliothek, Universität und hier der ab 1856 errichteten Akademie. Die drei von deutschen und österreichischen Architekten zur Zeit der Regentschaft von König Otto - weitgehend aus Spenden finanzierten - Gebäude sollten die antiken Vorbilder nachahmen, nachdem Athen 1834 die Hauptstadt geworden war und aus dem Dorf von 4000 Einwohnern eine Stadt werden sollte.

Ägina - protzig, aber schön

   J. Schäfer         

Donnerstag, 23. Mai bis Samstag, 25. Mai

Zwei weitere Tage arbeite ich auf dem Campingplatz Verdelis - in der Abendsonne fällt der Blick auf die Halbinsel Methana (Mitte), von deren Hafen ich auf die Insel Ägina (links) fahren werde.
Dieser Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet - dafür Heimat vieler Ameisen und Schnaken, die mich gerne haben -, aber auch sehr familiär durch einen äußerst redseligen 79-jährigen (!!) ehemaligen Metzger aus Heinsberg und seine Frau, der seit 14 Jahren hier das Frühjahr verbringt.

Inselhopping

   J. Schäfer         

Dienstag, 14. Mai bis Donnerstag, 16. Mai

Nach zwei Tagen Arbeit, noch auf dem Campingplatz in Kato Alissos, geht es am Donnerstag nach Kyllini, von dort dampft die Fähre zur Insel Zakynthos. Gleich beim Ankommen in der gleichnamigen Inselhauptstadt fällt die dirkekt am Hafen stehende Dionysioskirche - geweiht dem hier geborenen Dionysios von Zakynthos - ins Auge, an der es auch ein großes Kloster gibt.

Schon das Kloster schindet Eindruck.

Landleben Ade!

   J. Schäfer         

Donnerstag, 9. Mai

Spät eingeschlafen, dennoch früh raus: um 8 Uhr öffnet das Ausgrabungsgelände von Olympia, ich will dann gleich dort sein. Aber schon um diese Zeit kommen Busse im Minutentakt, die Touristensaison hat begonnen, und wie immer gehören die Asiaten zu den eifrigsten.
Auch hier waren wir schon vor rund 30 Jahren, aber es lohnt auch ein zweites Mal.

Burgenland

   J. Schäfer         

Montag, 6. Mai

Koroni ist wirklich ein hübsches Küstenstädtchen, beherrscht durch die große ehemalige Festung, die in byzantinischer Zeit errichtet, dann beim 4. Kreuzzug erobert und nach der 1206 erfolgten Machtübernahme durch die Venezianer ausgebaut wurde; es folgten 1500 die Türken, 1532 die Genuesen, dann wieder die Osmanen, im 17. Jahrhundert die Spanier, Ende des 18. die Russen, Anfang des 19. die Franzosen.
Dennoch: die Menschen haben ihre Liebenswürdigkeit und der Ort seinen Charme bewahrt! Merkwürdig, dass ich auf dem Campingplatz erlebe, dass die meisten Leute nur eine Nacht bleiben.

Auf Kythira und im Süden des Peloponnes

   J. Schäfer         

Mittwoch, 1. Mai

Nach frühem Aufstehen - um 8 Uhr musste ich in der Agentur sein für das Fährticket nach Kythira - folgte die gut einstündige Überfahrt auf die Insel mit einer fast leeren Fähre. Mit Einchecken sind das fast zwei Stunden Langeweile; mein Büchervorrat geht zur Neige - ich lese gerade ein mäßig spannende Romanbiografie des kubanischen Autors Leonardo Padura über das Schicksal von Leo Trotzki mit dem Titel Der Mann, der Hunde liebte - das war Trotzkis Auftragskiller.
Mein erstes Ziel auf Kythira war das Kloster bei Pitsinades, das aus der Einsiedelei von Theodor von Kythira wuchs. Auch hier zeigt sich wieder: Klöster machen hier den Eindruck von Bauernhöfen - oder Wehrburgen.