Im Südosten von Frankreich
Montag, 24. März bis Montag, 1. April
Da ich für diese Tour nicht so weit in den Süden wollte und zudem noch Verpflichtungen in der Heimatgemeinde hatte, begann
die Reise dieses Jahr relativ spät. Nach problemloser Anreise über Autobahnen erreiche ich am ersten Abend das große
Kloster Sept-Fonts in Diou bei Vichy, in dem
Benedikt Josef Labre in den
Trappistenorden aufgenommen wurde.
Nicht mehr weit ist es dann zur Raststätte
Bourbonnais - dort war ich schon im vergangenen Jahr -, auf der ich eine ruhige Nacht verbringe.
Am Dienstag fahre ich in den kleinen Weiler Aubeterre - einen Ortsteil von Broût-Vernet bei Moulins -, wo
Gilbert von Neuffontaines das ehemalige
Frauenkloster der
Prämonstratenser gründete.
In Lyon gab es im Krankenhaus Croix-Rousse und
im Wohnhaus, in dem sie arbeitete,
Marienerscheinungen vor Anne-Marie Coste.
Eine weitere Marienerscheinung gab es vor der 14-jährigen Blandine Piegay im Garten ihres
Elternhauses in La Talaudière bei St-Étienne.
Fast 600 km bin ich heute gefahren, um diese weit auseinanderliegenden Orte, die neu hinzu kamen in der Gegend, die ich
im vergangenen Jahr schon besucht hatte, zu erreichen. Auch die
Raststätte Lozère, meinen Schlafplatz, kenne ich
von damals schon. Die Nacht wird wieder angenehm ruhig, aber kalt: beim Aufwachen hat es 4°, aber der Platz in den grünen
Bergen
liegt auch über 1000 Meter hoch.
Die weite Fahrt nach zur Burg in Polignac bei
Le Puy-en-Velay, dem Geburtsort von Pontius von
Clermont, erspare ich mir. So wird diese einstige
Kommandantur der
Templer in Sainte-Eulalie-de-Cernon mein erstes Ziel; sie ist
leider noch geschlossen, Besichtigung ist erst ab April möglich. Dann geht es nach Vabres-l'Abbaye bei Rodez, wo
Georg von Lodève einst ein
Kloster gründete.
Auch die Gegenden in den Pyrenäen und an deren Nordrand hatte ich schon 2014 besucht, nun geht es in die seitdem dazu gekommenen
Orte. Unzugänglich hinter Mauern: diese Stelle der einstigen
Einsiedelei von
Carissima im Weiler Sainte-Carême von Albi, direkt am
Fluss Tarn gelegen. Den Fluss hatte ich zuvor auf der berühmtern
Brücke von Millaut
überquert; die 2004 eingeweihte
Brücke ist imposant, die längste Schrägseilbrücke und die höchste Brücke der Welt überhaupt. Leider sieht man sie von der
zugehörigen Raststätte aus nicht - also gibt es kein Foto.
In Vieux bei Albi sehe ich die - leider auch geschlossene -
Kirche; dort wurde
Amaranthus begraben.
Carissima besuchte das dann dort gegründete ehemalige
Kloster, dessen Gründer angeblich Eugen von
Karthago war und in dem es Reliquien von
Vindemialus und Longinus gab.
In Castres bei Albi wohnte zeitweise
Maria von Jesus Borret. Einen Parkplatz finde
ich mit Glück direkt an dieser früheren Kathedrale;
Florentius Dumontet de Cardaillac
war dort Generalvikar, von Vinzenz
von Valencia gibt es Reliquien und von
Wilhelm Fenoglio eine Statue; leider ist
die Kirche wegen Renovierung auch geschlossen.
In der ehemaligen Burg von Castres - an der Stelle dieses späteren
Bischofspalstes, dem heutigen Museum Goya -, herrschte
dereinst Friedrich von Saint-Vanne.
Das ehemalige Dominikanerkloster, in dem
Johannes Scalarius lebte, stand auf dem
Parkplatz neben der Kathedrale. Schließlich komme
ich noch zum Kloster der von
Johanna Emilia de Villeneuve
gegründeten
Sœurs de Notre-Dame de l'Immaculée Conception
.
Zum Abschluss des Tages komme ich zu dieser Kirche in
Alzonne bei Carcasonne, auch hier gab es eine
Marienerscheinung.
Unruhig Dank der erzwungenen Nähe zur Anfahrtspur für die LKWs wird die Nacht auf der
Raststätte Arzens. Und am Morgen kommt der Zoll zu
mir - drei Mann und eine Frau! - um zu kontrollieren, ob ich nicht Alkohol und / oder Tabakwaren aus dem nahen Andorra
geschmuggelt habe. Sie sind freundlich, aber misstrauisch.
Den Donnerstag beginne ich an der Stelle der Einsiedelei
nahe Saint-Papoul bei Carcassonne, wo die
Jungfrauen von Saint-Papoul und der
Namen gebende Papulus lebten. Und dann sehe ich im Ort
die Kirche des ehemaligen Klosters - das leider auch
erst ab April zu besichtigen ist. Nächstes Ziel ist diese
Kirche in Mas-Saintes-Puelles bei Carcasonne, wo
Camella von Carcassonne Zuflucht fand und starb und wo
möglicherweise Petrus Nolaskus geboren wurde.
Diese kleine Kirche in Sainte-Camelle bei
Carcassonne, die Camella von Carcassonne geweiht ist und
in der ihre Gebeine verehrt werden, ist nun
erstaunlicherweise geöffnet. In Belpech bei Carcassonne komme ich zum
Geburtshaus von
Wilhelm le Court.
Nach der Kirche St-Gimer in Carcasonne, erbaut an der
Stelle des wahrscheinlöichen Geburtshauses von
Gimer von Carcassonne, komme ich nach
Saint-Hilaire bei Carcassonne, wo Hilarius
von Carcassonne das Kloster gründete und es
einen Sarkophag gibt, der - angeblich - die Gebeine von
Saturninus von Toulouse enthält.
Dann geht es hoch in die Berge, über den 1253 Meter hohen Col des Sept Frères - am Straßenrand liegen Schneereste, das
Thermometer fällt auf 2° - nach Ax-les-Thermes, dem Geburtsort von Johannes Franziskus Bonnel de Pradel, einem Gefährten von
Johannes Karl Maria Bernard
du Cornillet, der dort in dieser Kirche verehrt
wird. In dieser entdecke ich neu Eudald.
Die Weiterfahrt nach Matemale bei Perpignan würde
nun über den 1800 Meter hohen Pass de Cailhères führen, aber der ist noch geschlossen. Also fahre ich zurück nach Quillan ins
Tal; dort wird die Nacht am - stillgelegten - Bahnhof
etwas wärmer und angenehm ruhig, trotz dessen zentraler Lage; Bergbewohner halten sich solide an Schlafenszeiten.
Über meist sehr schmale Bergstraßen geht es am Freitag dann ins fast 1600 Meter hoch gelegene Bergdorf Matemale bei Perpignan,
einem Ort für Skifahrer, wo an der Kirche eine Tafel
an den hier geborenen Henri Vergès, einen Gefährten von
Peter Lucian Claverie, erinnert. Die
Aussicht auf die Schneeberge: großartig!
Nun geht es aus den Bergen hinab Richtung Mittelmeer und es zeigt sich nach den seitherigen grauen Tagen endlich die Sonne.
Ziel ist Prades bei Perpignan mit dem Geburtshaus
von Thomas Merton. Unweit davon steht diese
Pfarrkirche.
In Bouleternère bei Perpignan wurde Luis Damián Sobraqués Glory, ein
Märtyrer des Spanischen
Bürgerkrieges, geboren. Nahe der Kirche dieses
mittelalterlichen Ortes: dieser wehrhafte Turm.
Nochmals fahre ich auf schmaler und kurvenreicher Straße in die Berge ins kleine Dorf Boule-d'Amont bei Perpignan, wo
Lupentius von Châlons-sur-Marne
geboren wurde. In der Kirche wird auch diese alte
Marienstatue gezeigt.
Am späten Nachmittag komme ich zum ausgewählten Arbeitsplatz, dem
Campingplatz Casteillets in Saint-Jean-Pla-de-Corts,
unweit des Wärme versprechenden Mittelmeeres, aber weit genug von der Autobahn entfernt.
Dort ist alles einfach, aber in Ordnung. Schon in der Nacht zum Samstag kommt ein heftiger, böiger und kalter Sturm auf, der
dann trotz strahlendem Sonnenschein den ganzen Tag anhält und alles mit sich reißt, was nicht niet- und nagelfest ist. Und
auch diesen Baum einfach umhaut.
Erst am Sonntag lässt der Wind nach, die Sonne bringt nun auch etwas Wärme und der Blick auf die Berge entschädigt für das
Zetern des Sturmes.
Tracks (funktionieren noch nicht
Bourbonnais
Lozère
Arzens
Quillan
Saint-Jean-Pla-de-Corts
geschrieben vom 28. März bis 30. März