Nein: keine Festung, sondern die
Kirche des
Palottinerklosters in Limburg, in dem
Richard Henkes in den Orden eintrat, erbaut
1925 bis 1927.
Anlass meiner Reise nach Köln war die
Geburt meines zweiten Enkels eine Woche zuvor - Santiago ist ein sehr ruhiges, aber interessiert in die Welt schauendes
Kind - und immer wieder ist es erstaunlich, wie klein die Kinder nach einer Woche noch sind.
Auf der Hinreise war Gelegenheit für einen Abstecher nach
Bad Camberg, wo
Maria Kasper ihr zweites Kloster
eröffnen konnte. Die Rückreise bot Gelegenheit zum Besuch in Limburg, im Lahntal und am Mittelrhein, leider war dann
starker Schneefall angekündigt, so dass ich vorzeitig abgebrochen habe.
An der - inzwischen abgegangenen - Kirche beim Schloss
in Offenbach war Anton Prätorius als
Pfarrer tätig.
Das als schön angekündigte Wetter veranlasste mich, die Ende Januar abgebrochene Reise fortzusetzen und
Ziele im Odenwald und im Taunus anzusteuern. Wieder habe ich dann aber wegen angekündigtem Schneefall vorzeitig abgebrochen.
260 Fotos waren Ergebnis der Reise, davon nahm ich 35 ins Ökumenische Heiligenlexikon
auf.
Corona machte es möglich - es ist daran nicht alles schlecht :
Am Rosenmontag war ich in Mainz, wo am Dom
die Gotthardkapelle steht -
Godehard von Hildesheim
geweiht, der aber sonst keinen Bezug zu Mainz hat. Verrückt: beim Rundgang durch die Stadt nur wenige Menschen, obwohl
das Wetter ganz ordentlich war - einige davon verkleidet, aber sonst kein Hauch von Fassenacht in der Stadt, die an
diesem Tag in anderen Jahren ja völlig aus dem Häuschen ist.
Schon am Tag zuvor in Frankfurt
war es bei strahlendem Sonnenschein fast menschenleer. Und am Faschingsdienstag und Aschermittwoch konnte ich dann die
Ziele im und rund ums Mittelrheintal besuchen, die bei den beiden Reisen zuvor dem angedrohten Schneefall zum Opfer gefallen
waren.
494 Fotos konnte ich machen, davon wurden 56 ins Ökumenische Heiligenlexikon eingestellt.
Die aus römischer Zeit bis heute erhaltene Porta
Nigra in Trier war letzte Station im Leben von
Simeon von Trier, der sich dort als
Inkluse einschließen ließ.
Ziele im Hunsrück, dann Trier mit
seiner reichen Tradition und viele Orte in der Eifel konnte ich Ende Februar bei meist schönem Wetter besuchen. 729 Fotos,
davon 114 fürs Ökumenische Heiligenlexikon verwendet, waren Ergebnis dieser Fahrt.
Längst überfällig war der Besuch bei meiner Tante in
Aigle. Nun hat sie völligen Impschutz, die
Campingplätze in der Schweiz sind geöffnet - dem Besuch staht also nichts mehr im Wege und bietet Gelegenheit, bislang
fürs Heiligenlexikon noch nicht besuchte und neu hinzugekommenen Stellen in der Schweiz zu
aufzusuchen. Herrliches Frühlingswetter mit kalten Nächten und noch viel Schnee auf den Bergen machen die Reise zum Genuss.
Bei der Fahrt von der West- in die Ostschweiz stellt sich heraus, dass der
Furkapass noch geschlossen ist, deshalb darf
meine Kiste mit dem Zug durch den Tunnel fahren - nach vielen Schifffahrten nun also das erste Mal Transport mit der
Eisenbahn.
Ziele in Mittelhessen standen im Mittelpunkt einer weiteren Corona-bedingten Kurzreise in Deutschland, darunter
Marburg, das für die Christianisierung
Deutschlands bedeutende Fulda oder Bad Hersfeld,
wo vor der Ruine der Stiftskirche dieses
Denkmal für zwei bedeutende Söhne der Stadt steht: Konrad Zuse, der Erfinder des Computers und Konrad Duden, der
Lehrer der deutschen Sprache.
Ergebnis der Reise waren 512 Bilder, davon kamen 85 ins Ökumenische Heiligenlexikon.
Abschied vom schönen Campingplatz Donaupark
in Klosterneuburg, noch zwei Ziele in Wien, eines im Norden und eines in der Stadtmitte, dann nach Süden - die Durchfahrt
durch die Stadt dauert 2½ Stunden! Im Kurort Baden bei Wien besuche ich das
Kaiserhaus und sehe gegenüber das Rathaus -
österreichische k-und-k-Pracht lebt. Am Abend bin ich in
Graz, also südlich der Alpen - und ziehe
erstmals auf dieser Reise den Pullover aus.
Nahe der ungarischen Grenze ist das Land eben, die ungarische Puszta lässt grüßen; nahe der slowenischen grüßt der
Balkan. In Villach gibt es mehrere Testzentren für den Antigen-Test, den ich für die Einreise nach Italien brauche: ich
versuche mein Glück im Congress-Center in der
Innrenstadt, finde direkt davor einen Parkplatz, komme sofort dran und keine zehn Minuten später ist der vom Roten Kreuz
durchgeführte - kostenlose - Test erledigt. Ich besuche noch Ziele in der Nähe, nach einer Stunde habe ich das - negative -
Testergebnis auf dem Handy.
Nun brauche ich noch das online auszufüllende Europäische Formular, das erledige
ich an der Raststätte kurz vor der Grenze; nicht
sehr einfach, gute Usability geht anders, dazu jede Menge Daten - 1½ Stunden quäle ich mich durch, dann kann's weiter
gehen. An der Grenze aber: nichts! Noch nicht einmal ein Container der darauf hinweist, dass man kontrollieren könnte.
Die Italiener machen es wie die Deutschen: seitenlange komplizierte Bestimmungen, aber keine Kontrolle - so geht
Neoliberalismus. Auf der Raststätte Campiolo
verbringe ich die erste italienische Nacht bei angenehmer Wärme - und stelle am - noch frühen - Morgen fest, dass eine
ganze Menge Touristen einreisen.
Nach einem Tag Arbeit geht es nach Padua, der Stadt von
Antonius von Padua, der dort im viel
besuchten Sanktuarium verehrt wird, aber auch
von Justina von Padua, in der mächtigen,
prächtigen ihr geweihten Basilika am größten
innerstädtischen Park Italiens, dem skulpturengeschmückten
Park della Valle. Das Wetter ist angenehm
kühl, ich schaffe alle Ziele in der Stadt an einem Tag.
Zum Bilder Bearbeiten und Schreiben brauche ich dann drei Tage, zum weiteren Planen und für andere Arbeiten am
Heiligenlexikon weitere vier Tage: mein Aufenthalt auf dem
Campingplatz Fusina in Venedig zieht sich hin,
aber hier ist es auch ideal: schattig, sauber, ordentliches Restaurant, gut sortierter Laden - alles, was man braucht. Und für venezianische Verhältnisse wirklich
preiswert: in der Stadt (nicht im Zentrum) bezahlt man für 0,3 l Fanta (in der Dose) gerne mal 4,50 €!
Die erste Nacht an der Raststätte San Pelagio
nahe Abano Terme bietet wieder eine angenehme Überraschung: eingestellt hatte ich mich auf Lärm, weil der
LKW-Schutz zur Autobahn mal wieder fehlte - was mir aber wenig ausmacht, ich schlafe dennoch gut. Dann kam gegen 22 Uhr
die Polizei: die Autobahn werde bis 6 Uhr gesperrt wegen Belagsarbeiten. Das finde ich nett von den Italienern, so um
meine Nachtruhe besorgt zu sein; nahe Mailand
habe ich das vor einigen Jahren schon einmal ebenso genießen dürfen. Überhaupt sind die Leute hier äußerst zuvorkommend:
mehrfach stoppten Passanten ihre Schritte, weil ich fotografieren wollte, überall werde ich freundlich bedient - sie
schätzen, dass wenigstens ich - ein bisschen - Geld ins Land bringe.
Provinzorte westlich von Padua und dann
Verona - hier der Blick vom
Castel San Pietro auf das Stadtzentrum -
standen auf der Liste. Und es war inzwischen wirklich heiß geworden, der Gang durch die Stadt, begonnen am frühen
Morgen, wurde schweißtreibend.
14 Tage hatte ich noch Zeit vor Beginn der pfarramtlichen Vertretungsdienst für die urlaubenden Kollgen und nutzte dies
für eine Fahrt ins nördliche Elsass und nach
Lothringen. Beeindruckend war die Weite der Landschaft,
bedrückend deren an vielen Stellen sichtbare Entvölkerung - die vielen kleinen Dörfer sind geprägt von verlassenen
Häusern, außer Landwirtschaft gibt es hier kaum Arbeitsplätze. Dafür sind die Feldern der verbliebenen Bauern riesig,
oft so weit das Auge reicht - eine ökologische Katastrophe. In der im 1. Weltkrieg so heftig umkämpften Gegend gab es
- noch bedrückender - häufige Erinnerungen an das unselige Töten - so diese in der
Pfarrkirche in Dieulouard bei Nancy ausgestellte Bombe …
Montag, 20. September, bis Mittwoch, 29. September
Fünf Wochen bleiben mir, um die im Juli abgebrochene Reise durch Oberitalien fortzusetzen. Also geht es zunächst wieder nach
Verona, dann an einige Ort am Gardasee,
schließlich nach Brescia und von dort ins
Veltlin, dem Tal um Sondrio. Weil ich es
nicht mehr zum Comer See schaffe, arbeite ich dann drei Tage auf dem
Campingplatz Aprica in San Pietro, den ich im
Juli ausgesucht hatte. Der liegt fast 1200 m hoch - das war im Juli passend, jetzt wird's dort nach Sonnenuntergang kühl.
Dort verfolge ich noch die - erwartbaren - Ergebnisse der Bundestagswahl, dann mache ich mich auf und ereiche am
nächsten Abend nach weiteren Zielen in der Gegend den Comer See. Der
Campingplatz Magic Lake in Dongo am Westufer
bietet herrlichen Ausblick über den See und auf die Berge.
Dierekt neben dem Campingplatz Magic Lake: weidende
Maultiere. Der Norden des Comer Sees ist noch nicht allzu touristisch, auf dem Platz v. a. deutsche Rentner, die wie ich
die Wärme genießen. Und an schönerer Stelle habe ich wohl noch nie meinen Geburtstag verbracht.
Dienstag, 30. September, bis Donnerstag, 7. Oktober
Nun geht es weiter nach Westen mit Zielen am Comer See, dann darf die Kiste wieder einmal mit der Fähre fahren über den
See nach Bellagio und von dort auf engster
Küstenstrße - fast eine Stunde brauche ich für die 25 km von Bellagio nach
Como. Über
Lecco am Comer See - wo nun der anviesierte
Campingplatz heute schließt und mich nicht mehr aufnimmt - geht es dann zur
Raststätte Brembo und schließlich auf den sehr
gepflegten Campingplatz Iseo in Iseo am
gleichnamigen See mit herrlichem Blick auf See und Berge.
Unterwegs besuche ich auch das Kloster Astino
bei Bergamo, wo ich wieder einmal einem Brautpaar gratulieren kann.
Bergamo selbst besuche ich dann vom
Campingplatz Iseo aus, leider regnet es -
entgegen der Prognose.
Dann geht es weiter über verschiedene Ziele, nach einer Nacht auf der
Raststätte San Zenone am nächsten Tag auch nach
Monza, wo am Samstag in der Innenstadt das
Leben pulsiert.
Auf dem schönen Campingplatz Smeraldo in
Dormeletto am Lago Maggiore beginnt nun die Arbeitsphase mit den umfangreichen Ergebnissen aus
Mailand. Nach vier Tagen drängt die
Unternehmenslust zur Fahrt zu einigen Zielen rund um den See; aber weitere vier Tage Arbeit halten mich auf diesem
Campingplatz fest.
Dann folgen drei Tage mit neuen Zielen, darunter
Novara und
Vercelli und schließlich dem etwas merkwürdigen,
aber recht ordentlichen Campingplatz Grinto in
Moncalieri bei Turin - einem der ganz wenigen, die noch offen sind. Von dort besuche ich am Folgetag diese
Stadt und das prächtige
Schloss Stupinigi.
Zum Schreiben und für die Stadt Turin bleibt keine
Zeit, mit dem Ende der Sommerzeit - und zuehmender Kälte - wird es Zeit für den Heimweg. Über
Pont-Saint-Martin, das nach dieser gut erhaltenen
römischen Brücke aus dem späten 1. Jahrhundert benannt ist - und
Aosta geht es wie immer zu meiner Tante nach
Aigle und schließlich nach Hause.
Für die nächsten Monate habe ich pfarramtliche Dienste zuhause, weil unsere Pfarrerin nun auch im Ruhestand ist. Aber
vielleicht - und so Gott und Corona wollen
- kann ich im Februar nach Sardinien?