Mittwoch, 27. Mai
Über Escalante, wo Johannes vom Kreuz eine Zeit lang lebte, komme ich zum Marienheiligtum Bien-Aparecida, wo Dominikus vom heiligsten Sakrament Iturrate Zubero dem Trinitarierorden beitrat.
Das Gemälde stellt die Erscheinung der Marienstatue am 15. September 1605 vor Hirtenkindern dar.
Prächtige Franco-Monumentalarchitektur: das 1944 gebaute Altersheim - direkt am Ufer der Ría de Bilbao herrlich gelegen -
des Ordens der Barmherzigen Dienerinnen Jesu
, der 1874 von
Maria Josepha vom Herzen Jesu Sancho
de Guerra in Bilbao
gegründet wurde.
Damit bin ich im Baskenland angekommen, der autonomen Gemeinschaft
mit der unmöglichen
Sprache. Schon in
Galizien gab es vereinzelt Schilder, wo jemand spanische Worte mit Filzstift mit den Dialektworten überschrieben hat. Hier
sind nun alle Schilder baskisch. An der Tankstelle antwortet die Tankwartin (!) auf mein Hola
mit ihrem Dialektwort;
dass ich den Tank pleno
will, nimmt sie zur Kenntnis und korrigiert in ihrer Sprache, auf mein adiós
antwortet
sie baskisch.
Gegenüber des Altersheims steht am anderen Flussufer das berühmte, futuristische Guggenheim-Museum.
Neben dem Altersheim, direkt am Zentralgebäude der Universität, gibt es freie Plätz in diesem Studentenwohnheim. Als die Universität noch den Jesuiten gehörte, wirkte dort Franz Gárate Aranguren
Das Salesianerkolleg, an dem einer der Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges lehrte und das noch immer von diesen geleitet ist, ist auch nicht von schlechten Eltern …
Bilbao - baskisch: Bilbo
- ist die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft
Baskenland - baskisch Euskadi
.
Das Kloster der Kapuzinerinnen ist wieder einmal das falsche - das der Kapuziner, aus dem auch einer der Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges stammte, gibt es nicht mehr.
Die Kirche in Ugarana, dem Hauptort der Gemeinde Dima, ist ein massives Bauwerk und wie alle Kirchen hier mit großem Vordach. Dominikus vom heiligsten Sakrament Iturrate Zubero ist im dazugehörenden Weiler Biteriño geboren.
In Gernika / Guernica war ich schon im letzten Jahr, nicht aber an der Stelle des ehemaligen Augustinerseminars, wo heute diese Schule steht. Die Märtyrer Diego Hompanera París und Manuel Formigo Giráldez kamen von hier.
In Mendieta, wieder einem kleinen Weiler in den Bergen, wo León Inchausti geboren wurde, gibt es diese große Kirche.
Wenn die Kirche zu groß ist für die wenigen Leute, entfernt man einfach die Hälfte der Bänke.
Direkt neben der Kirche: eine hypermoderne Anlage für das Pelota-Spiel. Die gibt es in jedem Dorf, Pelota ist hier so populär wie Fußball.
Die Kirche im Bergdorf Berriatúa, wo eine Märtyrerin des Spanischen Bürgerkrieges starb. Trotzige Mauern, so wie auch die Häuser gebaut sind und die Menschen fühlen: eigensinnig, selbstbewusst, schroff wie die Berge des Landes: immer steil, schmalste, tief eingeschnittene Täler, ein Land wie die Falten einer alten Frau.
Donnerstag, 28. Mai
In Oñati, wo Michael de Aozarazan geboren wurde, ist an der Stelle seines Geburtshauses eine Gedenkstätte eingerichtet. Man kann auch spenden - und raten, was die Aufforderung uns genau sagen will.
Das Geburtshaus ist diesem modernen Haus gewichen.
Ein letztes Bergdorf: Ezkio. Hier erschien Maria im Jahr 1931 mehrfach vielen - bis zu 80.000 - Menschen mit prophetischen Botschaften und Wundern.
Einnerungen daran gibt's hier nicht, aber an der Kirche diesen schönen alten Brunnen und unweit eine Marina von Águas Santas geweihte Kapelle.
Und dann bin ich in Frankreich, in Bayonne, wo ich auch letztes Jahr schon war, aber nicht am
Geburtshaus von
Ludwig Eduard Céstac und dem
Geburtshaus von
Charles-Martial-Allemand
Lavigerie. Und ich erlebe dreifachen Kultur-Schock: 1.: es ist warm. Einfach warm T-Shirt-Wetter - in Spanien unbekannt.
2.: es ist so ordentlich und schön, keine verfallenden Häuser, (fast) alle mit ordentlichen, bunten Fassaden, und auch die
Leute sind deutlich besser gekleidet. 3.: es fahren Autos. Viele. Kreisverkehr heißt nicht wie in Spanien: runterschalten
und durchfahren, sondern: warten und die Lücke erhaschen. Die Grenze war unsichtbar, aber sie ist eine Wohlstandsgrenze.
Andalusien
hat noch immer keine Regierung, lese ich, niemand ist zur Koalition mit der PSOE bereit, es wird wohl Neuwahlen geben. Der
Trick, mit den vorgezogenen Wahlen Podemos klein zu halten, hat zwar funktioniert, aber Erfolg ist ihm dennoch nicht
beschieden.
Freitag, 29. Mai, bis Montag, 1. Juni
Der Rest ist schnell erzählt: die Fahrt über die sich hinziehenden und teuren französischen Autobahnen - von
Bayonne bis nach
Genf sage und schreibe
93,52 € -, ein angenehmer
Campingplatz am Genfer
See für die Restarbeiten, ein netter Besuch bei meiner Tante - und die Vorfreude auf den Kirchentag in
Stuttgart, der Grund
für die Rückkehr.
Was die 18 Wochen gebracht haben: 60 neue Artikel im Heiligenlexikon,
dazu 46 größere Updates, 378 neue Fotos, 63 Orte in Portugal und jetzt 276 Orte in Spanien identifiziert, dazu so
einiges an Material, das noch zu bearbeiten ist. Schön war's - außer dem Wetter -, ertragreich und spannend. Nächstes Ziel
- hoffentlich noch im Juni - soll die Schweiz werden.
Tracks: gibt's wieder nicht
geschrieben am 30. Mai 2015 und 1. Juni