Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Marokko 1991

   J. Schäfer          

1991 bereisten wir mit der Familie fünf Wochen lang - vom 10. Juli bis zum 16. August - Marokko. Zunächst ging es im Westen im
Wesentlichen der Küste entlang und über den Hohen Atlas, dann im Süden Richtung Osten am Nordrand der Sahara, schließlich nach Norden zurück im Landesinneren. So konnten wir auf dieser Route alle wesentlichen Landschaften und Sehenswürdigkeiten erleben.
Anfang des Jahres 1991 hatten die von den USA angeführte Koalition den Krieg gegen den Irak zur Befreiung Kuwaits begonnen, der mit dem Waffenstillstand im April endete; dennoch rieten viele Menschen davon ab, in ein muslimisches Land zu reisen, auch wenn Deutschland nicht am Krieg beteiligt war.
Wir haben es dennoch gewagt und wurden überall freundlichst aufgenommen. Und weil sich kaum jemand als Tourist ins Land traute, waren wir fast die einzigen - großartig!


auf der Anreise durch Spanien

Unser Fahrzeug und Schlafzimmer für die 2 Erwachsenen und unsere vier Kinder, damals im Alter von 11, 9, 7 und 5 Jahren.

Die Warteschlange im Fährhafen Algeciras zur Überfahrt nach Ceuta. Touristen gab es praktisch nicht, aber viele marokkanische Gastarbeiter, v. a. aus Frankreich und Belgien, die voll bepackt in den Heimaturlaub unterwegs waren.

nach der spanischen Enklave Ceuta auf der nordafrikanischen Seite und kurzer unproblematischer Grenzkontrolle waren wir endlich in Marokko - eine Bucht am Jbel Musa auf der Strecke von Ceuta nach Tanger

Sonntagsleben in einem Vorort von Tanger

Esel am Markt in Souk Tnine-de-Sidi-el-Yamani

Unser Führer am Cromlech de M'Soura zwischen Tanger und Kenitra. Dieser Menhir - Hinkelstein - gehört zu den wenigen Überresten
der Megalithkultur - in der Jungsteinzeit und Bronzezeit in Marokko.

Der Steinkreis mit über 160 Steinen hat einen Durchmesser von etwa 55 Metern, der größte ist etwa 7 Meter hoch und wurde vor etwa 8000 Jahren aufgestellt.

im Jardin exotique bei Bouknadel

Der Hassanturm in Rabat, das Wahrzeichen der Hauptstadt von Marokko, Ende des 12. Jahrhunderts für die damals weltweit größte Moschee gebaut, aber nie vollendet - er sollte 80 m hoch werden, nur 44 m Höhe wurden erreicht.

Das Mausoleum für Mohammed V. in Rabat. Er war ab 1927 Sultan und nach der Unabhängigkeit von Frankreich ab 1957 König von Marokko und starb 1961. Nach seinem Tod wurde bis 1967 die Grablege aus Carrara-Marmor gebaut. Sein Sohn Hassan regierte dann von 1961 bis zu dessen Tod 1999. Sein Bild hing an jeder Straßenecke. Trotz schwerer Verletzungen der Menschenrechte und Unterdrückung jeglicher Art von Opposition gegen das Königshaus war der absolutistische Herrscher nicht völlig unbeliebt, weil er sich insbesondere um die Förderung der landwirtschaftlichen Infrastruktur kümmerte.

Esel im Mamora-Wald, dem größten Wald Marokkos mit Kork- und Steineichen.

Der Kork wird von den Eichen abgeschält, hier gestapelt und verschließt dann unsere Weinflaschen ...

... so sehen danach die Bäume aus. Die Korkrinde wächst aber wieder nach.

Kühe an einem Tümpel bei Bouknadel

An diesem Tümpel holt eine Frau Wasser mit einem Mulikarren

Frau mit Kind in El Jadida

Straßenszenen in El Jadida

Gaukler in El Jadida

Portugiesenstadt von El Jadida. Seit 1502 war El Jadida von den Portugiesen beherrscht, die 1769 abzogen und die Stadt verwüsteten. Ab 1821 wurde sie von Juden wiederaufgebaut und besiedelt: seither heißt sie El Jadida - die Stadt in Gottes Hand

Katze an einer Mauer

Kakteen neben unserem Frühstücksplatz an der Landstraße

Solch ein Frühstück ist eine Sehenswürdigkeit für marokkanische Kinder

Die Kasbah de Baoulaouane, 1710 erbaut als Station auf dem Weg von Fes nach Marrakech, später wieder verfallen. Die Legende erzählt, das Bauwerk sei ein Geschenk an eine junge Frau namens Halima gewesen und nach deren Tod aufgegeben worden; seitdem darf die Burg von niemand anderem bewohnt werden.

Turm der Kasbah de Baoulaouane mit Storchennest

Kasbah mit Flusstal

Kamele bei Arba-Aounate

auf einem Markt

Der erste Gang in Marrakech führte wegen der Hitze uns ins Freibad - wir waren nicht allein! Rund 40 % der Marokkaner waren damals unter 15 Jahren alt, keine 5 % älter als 65. 2011 waren 27,8 % der Einwohner jünger als 15 Jahre, immer noch nur 6,1 % über 65- Jahre.

Orangenverkauf auf dem legendären Djemaa el Fna, dem Hauptplatz in Marrakech. Der Name bedeutet Versammlung der Toten, weil früher der Platz die Hinrichtungsstätte war und die Sultane die aufgespießten Köpfe der Gerichteten zur Schau stellten.

Gaukler auf dem Djemaa el Fna

Wasserverkäufer auf dem Djemaa el Fna

Musiker und Geschichtenerzähler auf dem Djemaa el Fna

Droschken und Omnibusse vor dem Club Mediterannée in Marrakech

Beschneidungs-Festzug mit Schalmeien am Bab er Robb, dem südlichen Stadttor von Marrakech

Storch am Bab er Robb

Schlangenbeschwörer mit unseeren Buben am Djemaa el Fna

Wir fahren nun in den Hohen Atlas, das bis zu 4167 m hohe Gebirge, wo im Winter Schnee fällt. Die Straße führt über den in 2093 m Höhe gelegenen Tizi n’Test-Pass. Das Gebirge des Hohen Atlas ist die Wetterscheide Marokkos gegen die Hitze der Sahara, seine Flüsse sind Grundlage für die Landwirtschaft. Unter Kennern ist er für seine seltenen Mineralien bekannt, in Buden links und rechts der Passstraßen werden Mineralien aller Art in nahezu allen Farben verkauft.

Ort am Fluss

Ort an der Passstraße

Setti-Fatma

Kinder in Setti-Fatma

Dreschen in Ait-Lekak

Wäsche trocknen in Ait-Lekak

Berge in Oukaimeden auf 2650 m Höhe über dem Meer

Terassenfelderanbau Richtung Asni

Dorf

Dorf Zauia Moulay Brahim

Unsere Kinder im Ziegenstall

Hahn und Frau in Zauia Moulay Brahim

Moschee Tin Mal, 12. Jahrhundert. Sie war Ruine, als wir dort waren wurde sie unter deutscher Leitung rekonstruiert. Der Ort ist die Wurzel der Almohaden-Dynastie, der muslimische Berber-Dynastie, die zwischen 1147 und 1269 über Nordwestafrika und Andalusien herrschte.

1120 fand Ibn Toumert - ein muslimischer Reformtheologe, der behauptete, der unfehlbare Mahdi zu sein - hier Zuflucht. Er bekehrte die Menschen zum Islam, vereinigte die Stämme zum Kampfbund der Almohaden - deutsch: Bekenner der Einheit Gottes, eroberte in 7 Jahren Marokko und machte Marrakech zur Hauptstadt; damit begann die Herrschaft der Almohaden-Dynastie, die Einigung Nordafrikas und die Eroberung von Andalusien. Ab 1209 herrschten dann die Meriniden, die Tin Mal im Jahr 1276 zerstörten.

Meer bei Tamrhakht

Steinfärbung an der Straße hinter Oulma

Palmenhain

Ziegen im Bach

Cascades bei Imouzzer des Ida-Outanane

Esel bei Imouzzer des Ida-Outanane

Unsere Kinder finden schnell Freunde - sie kommen aus aus Oulad-Teima - auf dem Campingplatz in Agadir und spielen Kash-Kash - ein Versteckspiel. Die Vereinbarung der Regeln erfolgt problemlos auch ohne gegenseitige Sprachkenntnis.

Berge des Anti-Atlas auf der Fahrt nach Tafraoute

Terassenfelder und ein verfallenes Dorf im Anti-Atlas.

Agard-Oudad, ein Dorf unter dem Chapeau Napoléon, einem Granitfelsen vulkanischen Ursprungs

Tankstelle im Tal der Ammeln

Les Peintures - vom belgischen Künstler Jean Vérame 1984 bemalte Felsen

Höhlen der Fischer am Atlantik bei Aglou Plage

Tiznit - Stadtmauer. Die Stadt wurde erst 1882 am Nordrand der Sahara gegründet und ist das Tor zum Süden

Straße hinter Bouizakarne

Palmen des Dorfes Ifrane de l'Anti-Atlas. Es wurde angeblich 587 v.Chr. gegründet von Juden, die nach Fall Jerusalems hierher flüchteten. Nach Pogromen im 18. Jahrhundert leben heute noch ca. 100 Juden dort. Sie sind v. a. Schmiede, weil der Umgang mit Feuer für Muslime als teuflisch gilt.

Ziegen auf Arganien-Bäumen. Die Ziegen essen die gelbe Früchte und scheiden deren Kerne wieder aus, dann lesen die Hirten diese auf und pressen daraus Öl.

Die Ziegenhirten mit Bonbons kurz vor Amtoudi. In jedem Ort im Süden von Marokko kommen Kinder angelaufen, wenn sie uns sehen, stellen sich auf den Weg, damit man zum Anhalten gezwungen wird und betteln: Cigarettes, Stylos (Kugelschreiber), Bonboni! Wir hatten jede Menge Kleider, aus denen unsere Kinder herausgewachsen waren, zum Verteilen dabei. Die waren leider schnell weg. Geld soll man auf keinen Fall geben, denn wenn man sich vom kindlichen Charme und den großen Augen überwältigen lässt, machen die Kinder die Erfahrung, dass Betteln lukrativer ist als Arbeiten. Das funktioniert aber im Erwachsenenalter, wenn der kindliche Charme weg ist, nicht mehr und dann stehen die Menschen ohne Ausbildung völlig mittellos da. Das nächste Mal würden wir viele Stylos mitnehmen, die können die Kinder für die Schule gebrauchen.

Julia und unser Führer im Palmenhain von Amtoudi

bemalte Tore in Amtoudi

Mit einem Esel und seinem Führer stiegen wir hoch zum Agadir Id Aissa, angeblich die älteste und besterhaltene Speicherburg Marokkos oberhalb des Ortes Amtoudi. Hier gab es 1988 eine Heuschreckenplage, sie haben alles Grün weggefressen.

Gewürzstand auf dem Markt in Guelmim, dem Tor zur Wüste, der südlichste Punkt unserer Reise. Es liegt südlich von Kairo, aber immer noch nördlich von Miami in den USA. Schon im 11. Jahrhundert war der Ort Handelszentrum und Ziel großer Karawanen aus Mauretanien (Timbuktu) und dem Senegal, die durch die Sahara bis hierher zogen. Gehandelt wurde v.a. mit Sklaven, Gold, Salz, Tieren und Stoffen.

… auch das ist eine Kuh, sie soll uf dem Markt verkauft werden

Natürlich ist Guelmim v. a. ein Kamelmarkt. Mit früher bis zu 40.000 von den Nomaden hierher geführten Kamelen war der Markt der größte in ganz Afrika.

Ziegen

Die blauen Männer, die in eine blaue Drâa gekleideten Männer des Nomadenstamms der Reguibat, eines Stammes arabischen Ursprungs, der größte Stamm in der Westsahara.

Auch einen Metzger gibt es - Kamelfuß scheint lecker zu sein.

Kamelkarawane bei Touaoutlim

Die Mündung des Oued Massa bei Sidi Rbat, angeblich der Platz, an dem Jona vom Walfisch ausgespieen wurde, zugleich der Ort, wo der Araberführer Okba ben Nafi 683 ins Meer geritten ist zum Zeugnis, dass weiter im Westen kein Land mehr für Allah zu erobern ist.

Berge im Anti-Atlas hinter Taliouine

Hier kann man sich noch gefahrlos auf die Straße stellen …

Blick auf den Hohen Atlas in Richtung des Jebel Toubkal - mit 4167 m der höchste Berg des Atlasgebirges und Marokkos - im Sonnenuntergang

Kasbah Taourirt bei Ouarzazate. Die Kasbah ist eine besonders große Wohnburg, auch heute noch bewohnt. In ihr war der Palast des El Haouzi, des Stammesfürsten. Deren letzter, Thami El Haouzi, verbündete sich mit den französischen Kolonialherren und war Pascha von Marrakech. Als Mohammed V. an die Macht kam, verlor der Pascha die seine.
Die Kasbah war Drehort mehrerer Filme, v. a. Bibel- und Monumentalverfilmungen wie Gladiator, Die Bibel – Josef und Die Päpstin.

Wie schon erwähnt gab es 1991 wegen des Irak-Krieges praktisch keine Touristen. So konnten wir als abgerissene Camper im vornehmen Touristenzentrum Ouarzazate eine Tag lang ein Luxushotel besuchen - wir waren die einzigen Gäste, hatten den Pool für uns und jeder von uns auch seinen persönlichen livrierten Kellner, der köstlich eisgekühlte Getränke brachte.

Fahrt am Nordrand der Sahara Richtung Osten über den Jebel Sarhro in Richtung Zagora

vom Wind geformte Berge

Frühstück in der Oase bei Tansikht

Kasbahs im Tal des Drâa

Straße links des Flusses Drâa - ein fruchtbarer Streifen Land am Rand der Sahara

Schild in Zagora: 52 Tagesreisen mit dem Kamel sind es bis zum Südrand der Sahara in Timbuktu

Die Kinder an Dünen. Sie werden mit Strohmatten befestigt, damit der Wind den Sand nicht in die Oase bläst.

Tagounite

In Zagora gab es einen Campingplatz, sogar mit Pool. Wir waren die einzigen Gäste - bis wir plötzlich das typische Zweitakter-Geräusch von Trabis hörten. War die eben untergegangene DDR in der Sahara auferstanden? Nein. Aber eine Gruppe junger neuer Bundesbürger nutzte die neue Freiheit zu einer Reise durch ganz Westeuropa und Nordafrika (in vier Wochen zu erledigen …). Während wir auf der Teerstraße nach Zagora kamen, fuhren sie mit ihren fünf Trabis direkt durch die Sahara - ohne Allrad und entsprechende Ausrüstung. Wenn sich ein Trabi in den Sand eingrub, haben sie ihn einfach mit ihren Händen wieder herausgetragen. Am Campingplatz haben sie ihre Trabis dann auf die Seite gelegt, um die nach dem Wüstentrip defekten Auspuffanlagen und Unterböden wieder zu reparieren.

Wir haben den Wüstentrip nicht mit dem Auto gewagt, sondern einen Ausflug auf dem Kamel gebucht. Der Führer war ein junger Mann, der Anglistik studiert hatte, um Lehrer zu werden, aber nun wie mehr als die Hälfte seiner Altersgenossen auch arbeitslos war und deshalb bei seinem Onkel als Kamelführer für Touristen arbeitet.

Am letzten Brunnen vor dem großen Sand gab es noch eine Rast - höchst angenehm, denn das Reiten auf dem schunkelnden Kamel strapaziert das menschliche Hinterteil ganz gehörig.

Kurz vor Sonnenuntergang waren wir am Übernachtungsplatz angekommen, die Kamele konnten es sich gemütlich machen, unsere Führer haben Feuer gemacht zum Brotbacken und Zubereiten der Tajine. Tajine ist die Bezeichnung für ein aus Lehm gebranntes Schmorgefäß und zugleich für das darin gekochte Gericht: Gemüse, Fleisch und köstliche Gewürze werden langsam und gut gegart, am Schluss ist ein köstlich schmeckender Eintopf fertig, der mit dem frischen Brot gegessen wird.

Sonnenuntergang

Am nächsten Morgen ging es zurück in die Oase Zagora.

zerfallende Kasbah im Draa-Tal

Von Zagora ging es wieder nach Norden an den Südrand des Anti-Atlas - hier das Dorf El Kelaa M'Gouna

Die Tighremt - eine meist dreigeschossige, aus Stampflehm errichtete und mit Ecktürmen versehene Wohnburg - Ait Youl im Dades-Tal

Johannes badet im Fluss Dades in der gleichnamigen Schlucht

Dades-Schlucht, Berge

Am Pass zwischen der Dades- und der Todra-Schlucht in 2800 m Höhe. Das war eine großartige Fahrt auf einem Weg, den vor uns wohl jahrelang kaum jemand mehr gefahren war wegen einer defekten Brücke. Wir haben es mit unserem vergleichsweise leichten Auto gewagt, sind nicht in den Bach gestürzt und hatten dann freien Weg vor uns.

Dort oben, wo nichts wächst, im Winter meterhoch Schnee liegt, kaum einer hinkommt: eine Berberfamilie.

Am Ende dieser Fahrt, am Ausgang der Todra-Schlucht, gibt es ein Hotel, das normalerweise von Süden her durch Touristen angefahren wird. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um etwas zum Abendessen zu bekommen.

Julia, im Hintergrund der Erg Chebbi. Ergs sind große, durch Wind geformte Dünenlandschaften; der Erg Chebbi ist davon die zweitgrößte in Marokko.

Die Kinder am Erg Chebbi.

das südliche Tor von Merzouga

zerfallenes Dorf am Dayet Sri, einem Salzsee

Tobias sucht und findet Fossilien vor den Bergen eine früheren Korallenriffs. Dereinst war die Sahara vom Meer bedeckt!

Heute muss man Bewässerungsanlagen bauen, hier zwischen Erfoud und Rissani. Die Anlage wurde von den USA gebaut, das Wasser wird hochgepumpt sowie mit einer Pipeline aus dem Hohen Atlas herangeführt; dadurch wurde Tafilalet eine noch blühendere Oase als seither. Die Oase ist die Wiege der Alawiden - der direkten Nachfahren von Ali, dem Schwiegersohn von Mohammed; die Alawiden sind seit dem 16. Jahrhundert die Herrscher in Marokko und stellen auch heute noch den König. Die Bewässerung hat zunächst funktioniert - aber durch den damit einhergehenden Salzeintrag sind jetzt die Felder völlig unfruchtbar.

Ein Staudamm-Projekt wird angekündigt - geschehen ist bisher: nichts!

Dorf im Ziz-Tal

Der Tunnel der Legionäre, 1927 bis 1928 von französischen Fremden-Legionären gebaut, erschließt die Gorges du Ziz. An der Tunneleinfahrt: ein Häuschen mit Cola-Verkauf.

Inschrift Allah … im Mittleren Atlas bei Boulojoul

Zypressen mit Trockenschäden im im Mittleren Atlas bei Boulojoul

Schafherde im Seengebiet Daït Aoua

Lavendel-Feld in einem Landwirtschaftsprojekt

Seerosen im Daït Aoua

Die Sommerresidenz von König Hassan II. in Ifrane. Ifrane im Mittleren Atlas, 1650 m hoch gelegen, ist im Sommer herrlich kühl, im Winter das Ski-Resort für die marokkanische Oberschicht.

Die Cedre Goureaud, eine 40 m hohe Zeder bei Azrou

Makaken-Affen vor Ain Leuh

Die alte Königsstadt Fès: das Bab Boujeloud, 1913 erbautes Stadttor

Tor zur Medersa, d.h. Hochschule, Bou Inania aus dem 14. Jahrhundert

Minarett der Moschee Sidi Lezzaz

Die Kinder im Hof des Dar Batha, des ehemaligen Palastes des Wesirs, heute das größte Volkskunstmuseum in Marokko.

Exponate

im Souk

Tor zum Sultanspalast Dar el-Makhzen, im 13. Jahrhundert gebaut, ab 1978 für König Hassan II. renoviert

Moschee am Bab Guissa mit Medersa

Brunnen neben Bab Guissa

im Gerberviertel.

Was die oft gezeigten, farbenprächtigen Bilder nicht vermitteln können ist der unerträgliche Gestank: gegerbt wird mit Kamel-Urin und das in über 40° Sonnenhitze!

Gerber im Souk.

Tor zur Zaouia - Bruderschaft des Moulay Idriss II. Diese Bruderschaft ist geweiht dem arabischer Herrscher in Zentral-Marokko und Gründer von Fès, der 828 starb und - angeblich - hier begraben wurde. Das Grab wurde 1437 erbaut.
Eigentlich gibt es im Islam keine Heiligen. Eigentlich - aber die Volksfrömmigkeit hat das schon seit den Anfängen des Islam anders gesehen.

Tor zur Medersa Attarine, erbaut 1323 bis 1325

Innenhof der Medersa Attarine

Innenhof der Moschee Kairaouine, erbaut im 10. bis 13. Jahrhundert, eine der größten Moscheen im Maghreb. Der zentrale Betraum hat 16 Schiffe, 270 Säulen, 16 Tore und Platz für 20.000 Menschen. Die Moschee ist Sitz der bedeutendsten Universität Marokkos, sie hatte im 14. Jahrhundert (als in Mitteleuropa gerade mal die 1. Universität gegründet wurde, in Prag) 8000 Studenten - heute sind es nur noch 800.

im Souk: ein Sänftenbauer

Die Fontaine Nejjarine im Souk der Tischler

im Souk

Blick auf Moulay Idriss, die Stadt des oben erwähnten Herrschers. Sie gilt als Mekka der kleinen Leute: drei Wallfahrten hierher sind so heilsam wie eine nach Mekka. Moulay Idriss war tatsächlich hier begraben (nicht in Fès). Der Ort ist so heilig, dass das Übernachten hier für Ungläubige bis vor kurzem verboten war, bis heute gibt es deshalb hier kein Hotel. Moulay Idriss ist die Nachfolgestadt des römischen Volubilis, die mindestens seit dem 2. Jahrhundert v.Chr. Sitz des römischen Procurators war und unter Kaiser Claudius das Münzrecht erhielt, da ihre Bewohner teilnahmen am Kampf gegen einen Berberaufstand. Im 3. Jahrhundert wurde die Stadt doch von Berbern eingenommen, Rom zog sich 290 nach Tingis / Tanger zurück.

Bald waren wir dann wieder am Mittelmeer. Insgesamt waren wir 38 Tage unterwegs, 29 Tage davon in Marokko.
Wir waren über 10.000 km unterwegs, dabei ist nichts passiert. Keine 10 km vor unserem Zuhause aber, Freitag abends nach Einbruch der Dunkelheit, krachte ein Bauhandwerker fast ungebremst hinten auf unser Auto - auf kerzengerader Straße. Wir fuhren am Schluss einer Kolonne hinter einem mit Gelb- und Blaulicht abgesicherten Schwertransport - ganz langsam. Der besoffene Bauarbeiter hatte es nicht bemerkt. Den Kinder, die hinten im Auto schliefen, war - Gott sei Dank - nichts passiert, wohl wegen unseres sehr massiven Einbaus. So kamen wir auf dem Abschleppwagen in Geißelhardt an.
Das Auto war eigentlich Totalschaden. Weil ich aber einige Wochen vorher als KDV-Berater dem Sohn des Gutachters zum Bestehen der damaligen Gewissensprüfung geholfen hatte, fiel das Gutachten wie gewünscht aus: das Auto konnte repariert werden; wir hatten ja den Umzug nach Heumaden unmittelbar vor uns. Das Auto hat mir dann noch weitere 7 Jahre lang treu gedient, wir waren damit in Portugal, auf dem Balkan und in Griechenland, in Südfrankreich und zwei Mal in Masuren. Dann habe ich es der AWO Stuttgart geschenkt, die hat es nach Ungarn verkauft. Man lobe Ford!

geschrieben am 11. März 2013


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