Donnerstag, 6. Juni
Doğubeyazıt zu verlassen fällt nicht schwer: außer dem Palast gibt es hier nichts, die Stadt ist schwül und staubig. Außerdem habe ich gerade meine Krise: nach der Hochstimmung der vergangenen viereinhalb Wochen kommt die unausweichlich, jetzt ist sie da: die Hitze, das ewige Weißbrot, kein Essig am Salat, Spätzle nur selbst gekocht und Schweinebraten gar nicht. Das ewig nervige Autofahren, überall Menschen - man ist nie auch nur einen Augenblick alleine - und alle sprechen dieses merkwürdige Türkisch. Der mehrmals täglich dröhnende Gebetsruf des Muezzin, meist wenig melodiös; die Armut der Leute, die mich zwar nicht betrifft, aber dennoch belastet; der Staub - und nochmal Staub - und immer Staub. Ach, wäre es zuhause doch gemütlich und behaglich ...
Ich will zunächst noch ein Stück Richtung Norden, am Fuße des Ararat entlang. Weil die Route viele Kilometer der Grenze zu Armenien folgen wird, rechne ich mit mehreren Polizeikontrollen wie entlang Grenze zum Iran und will deshalb mein fehlendes Frontpartie-Teil ersetzen. In Doğubeyazıt gibt es keine Ford-Werkstatt, nach einigem Fragen lande ich in der Straße der Automechaniker: einer für Öl, einer für Reifen, einer für Elektrik, einer für Motoren usw. Ich gerate an einen Öl-Händler und werde abgezockt: 25 € will er für das fehlende Teil; ein - sehr! - gebrauchtes lässt er durch die Werkstatt nebenan montieren, die bekam sicher nur einen Bruchteil des Geldes - und dann schwatzt er mir noch für denselben Betrag einen Ölwechsel auf. Ich war zu blöd - die Krise! - das Ganze hätte ich für weniger als die Hälfte bekommen müssen ... Aber wenigstens hat die Kiste ihren kompletten Unterkiefer wieder - war doch nicht schön, so ein ramponiertes Gesicht!
Aber die Fahrt entlang des großen Ararat - hier schon von Nordwesten - ist schön. Am großen Ararat, der mit seinen 5.137 Metern über 3000 Meter aus seiner Umgebung herausragt, ist nach 1. Mose 8, 4 am Ende der Sintflut Noachs Arche gestrandet; mehrere Bergsteiger, ja Expeditionen behaupten, Teile des Schiffes beim Besteigen des Berges entdeckt zu haben: Holz, das 4400 Jahre überstand - gewiss doch! Aber dass es dieser einzigartige Berg war, an dem die Arche gestrandet sein muss, das ist klar: wo gibt es sonst einen Berg, der singulär (abgesehen von seinem kleinen Bruder) so seine Umgebung überragt?
Der große Ararat ist wie sein kleiner Bruder ein Vulkan, der große brach 1840 zum letzten Mal aus, die Lava bedeckt die
Landschaft. In der Mitte des historischen Armenien liegend, ist er der Nationalberg der Armenier. Bis 1920 verlief die
Grenze zur Sowjetunion über den Gipfel, heute liegt das ganze Massiv auf türkischem Boden.
Achatius und die
Zehntausend Märtyrer wurden der
Überlieferung zufolge hier dem Martyrium preisgegeben.
Auf der Nordostseite fahre ich durch ein fruchtbares Tal bis nach Aralık an der armenischen Grenze entlang.
Jetzt liegt der große Ararat rechts, der kleine links.
Bevor ich den großen Sprung Richtung Westen mache, will ich noch nach Norden in die historische Stadt Ani beim heutigen Dorf Ocaklı; 1990 waren wir schon einmal dort, nun geht es mir speziell um die recht gut erhaltenen Kirchen. Die Fahrt nach Norden, nahe der Grenze zu Armenien, geht wieder durch großartige Bergwelt. Und anders als an der Grenze zum Iran gibt es keinerlei Kontrollen, keine Kasernen, keine Wachttürme - ausgenommen die auf der anderen Seite, die noch aus der Sowjetzeit stammen, schließlich verlief hier der eiserne Vorhang -, keine Jandarma. Das Verhältnis zum Land der vor noch nicht 100 Jahren so blutig Verfolgten scheint entspannt.
Unterwegs ein verfallendes, aus Lehm gebautes altes Bauernhaus.
Und immer wieder aufs Neue begeistern mich die Berge. Dieses ist keine Burg, das hat der liebe Gott selbst gemacht ...
In den Dörfern wird der Kuhmist als Heizmaterial für die kalten Winter getrocknet.
Über eine schmale Straße komme ich ins Dorf Kilittaş, über dem eine armenische Kirche noch gut erhalten ist.
Am Rande des Dorfes verläuft im Talgrund der Grenzbach, schon auf armenischer Seite stehen die Reste einer ehemaligen Einsiedelei auf hohem Felsen.
Auch auf die Kirchenruinen in den kleinen Dörfern wird mit Wegweisern aufmerksam gemacht. (Es wird hier nur auf eine Kirche hingewiesen, weil die Einsiedelei ja jenseits des Baches und in Armenien liegt.)
Am Abend komme ich an in Ocaklı und will auf dem Parkplatz von Ani übernachten. Das dürfe ich nicht wegen der unmittelbar anschließenden Grenze, meint der Wächter und schickt mich ein paar Meter weiter auf den Parkplatz eines schönen Restaurants. Es ist wohl weniger die Grenze (das war zu Sowjetzeiten so) als die Provision, die er im Sinn hat. Aber wenn schon: ich gönne mir ein leckeres Abendessen. Die Temperaturen sind inzwischen sehr angenehm, meine Laune bessert sich stündlich ...
Freitag, 7. Juni
Ich besuche Ani, gegründet im Neolithikum rund 5000 v. Chr, zuerst um 1900 von den Russen, nach dem Übergang des Gebietes von
den Türken ausgegraben. Die Stadtmauern stammen aus dem 10. Jahrhundert. 1064 eroberte Seldschukenführer Alp Arslan - der
vom Standbild in Muş -
die Stadt. Die Infotafel betont die Begegnung der Kulturen und Religionen in den Resten dieser Stadt: ein heidnischer
Tempel neben Kirchen und einer Moschee.
Hier die Reste der Erlöserkirche
, erbaut 1035; sie enthielt eine
Reliquie des Kreuzes
Jesu.
Jenseits des die Stadt U-förmig umschließenden Tales ist Armenien; dort in den Felsen gibt es wieder viele früher sicher bewohnte Höhlen.
die Reste des osmanischen Hamams aus dem 11. / 12. Jahrhundert.
Mitten im Gelände der einstigen Stadt weiden heute die Tiere aus dem nahen Dorf.
Recht gut erhalten sind die Reste der ehemaligen Kathedrale, erbaut 987 bis 1010 vom selben Architekten, der in Ístanbul die Hagia Sophia renovierte. Nachdem Alp Arslan die Stadt Ani erobert hatte, ließ er einen Mihrab - die Gebetsnische Richtung Mekka - einbauen, die Kathedrale wurde zur Moschee.
im Inneren: der Blick in den Chorraum
An der Fassade gibt es noch viele armenische Inschriften ...
... und am Rande des Geländes den Hinweis aus alten Zeiten.
Das Tal ist noch immer die Grenze, von Militär oder Grenzbefestigung aber - anders als vor 23 Jahren - keine Spur mehr.
Die Gregor dem Erleuchter, dem
Apostel Armeniens
, geweihte Kirche, 994 erbaut, 1040 erweitert. Ani war vom 952 bis 977 die Hauptstadt des Reiches
von Vaspurakan; nachdem Armenien im 4. Jahrhundert zerschlagen und zwischen Byzanz und Persien aufgeteilt worden war,
bildete sich 908 mit dem Königreich Vaspurakan ein neuer armenischer Staat.
Reste der Apostelkirche
, erbaut 1031, von den Seldschuken in eine Karawanserei umgewidmet.
Reste der ebenfalls Gregor dem Erleuchter geweihten Rundkirche, die 1031 auf Anordnung von Gagik I. von Vaspurakan - demselben, der das Kloster Akdamar bei Van stiftete - erbaut wurde.
Der Zarathustra gewidmete Feuertempel aus dem 1. bis 4. Jahrhundert.
Reste der georgischen Auferstehungskirche
, erbaut im 13. Jahrhundert, bei einem Erdbeben 1840 eingestürzt.
Zurück am Eingang: Türken könnten verstehen, was gemeint ist ...
... und vielleicht sogar die dort sich ergehenden Gänse.
Unweit von Ani stehen im Dorf Kozluca wieder zwei Kirchen. Diese wurde Anfang des 9. Jahrhunderts erbaut.
Die andere wurde im 10. Jahrhundert als Basilika errichtet und stürzte beim Erdbeben von 1836 ein.
Mein stolzer Führer, der mich vor dem im Hintergrund bellenden Hund beschützte. Solch mutige Leistung ist natürlich ein Trinkgeld wert ...
In Kars steht
die 932 bis 937 gebaute Apostelkirche
. Nach der Gründung des armenischen Königreiches Vaspurakan 908 war Kars
zunächst dessen Hauptstadt, bevor diese 952 nach Ani verlegt wurde. 1064 wurde die Kirche zur Moschee, nachdem die
Seldschuken die Stadt erobert hatten. Als Kars 1878 russisch wurde, war das Bauwerk 40 Jahre lang wieder eine Kirche,
nachdem Kars an die Türkei kam, war es unbenutzt, dann ein Museum, seit 1994 wieder Moschee.
In der neuen, großen Moschee nebenan treffen sich viele Männer. Es ist um Mittag, für das Freitagsgebet also noch
zu früh; Revolution
???
Ich komme auf der Fahrt in den Westen nach
Pasinler, dem
früheren Valaršakert, wo Suchias und seine
Gefährten ihr Martyrium erlitten.
Das Bild zeigt das Krankenhaus - ähnlich sehen in jeder Stadt die Krankenhäuser, die Schulen und de Universitäten
aus: neu, modern, gerne etwas monumental.
Keine 50 Meter weiter sieht die Straße so aus ...
Neuzeit und Mittelalter treffen hier überall unmittelbar aufeinander - das muss Probleme geben ...
In Erzurum, dem früheren Theodosiopolis, gab es ein Sergius und Bacchus geweihtes Kloster, in dem Dometios von Persien wirkte; Isaak und Joseph, Söhne eines arabischen Fürsten, der eine Christin geheiratet und ihr erlaubte hatte, ihren eigenen Glauben zu bewahren - Multi-Kulti schon damals - starben hier als Märtyrer. An Zeugen der Vergangenheit ist wenig übrig, die Erdbeben forderten auch hier ihren Tribut. Erhalten ist die Çifte Minare Medrese - Medrese ist eine Schule - aus dem 13. Jahrhundert, die größte in Anatolien.
Die Zitadelle in Erzurum geht zurück auf die Uratäer, dann benutzten die Römer sie, die Byzantiner, die Perser, schließlich die Ottomanen.
Erzurum ist heute eine pulsierende, moderne Stadt, die Hauptstadt der Provinz.
Die Yakultiye-Medrese stammt aus dem Jahr 1310 und ist heute Museum, das das traditionelle Leben in der Region darstellt. Ihr Vorplatz ist ideal zum Faustball Spielen.
Eine Frau macht sich schön.
eine traditionelle Szene in der Küche
eine Koranschule
Oberhalb der Stadt, fast wie in Innsbruck: das Skisprungstadion. Dass es türkische Skispringer gibt, wusste ich auch noch nicht! Aber natürlich sind die Wintersportbedingungen ideal: die Stadt liegt auf 1950 Metern Höhe.
Hinter der Stadt geht es wieder über Pässe, bis zu 2300 Meter ü.d.M. Die Zäune gegen die Schneeverwehungen sind 2 Meter hoch!
Die Berge sind wieder großartig, am Morgen waren sie teilweise mit Neuschnee bezuckert. Das Wetter folgt in diesen Tagen
immer demselben Muster: morgens Sonne - blöd, sie weckt mich zu bald -, nachmittags ziehen Wolken auf, teilweise regnet
es heftig, manchmal toben Gewitter - das macht die Temperaturen angenehm, der Regen ist warm und schnell abgetrocknet,
stört also nicht. Von mir aus kann es so bleiben ...
Ich esse in Karilova, einem
kleinen Gebirgsstädtchen, überraschend gut. Die in dem Lokanta
Versammelten unterhalten sich, wo ich wohl herkomme,
wissen aber nicht, wie sie mich fragen sollen. Einer schlägt vor Where do you come from?
, kann sich damit aber
offenbar nicht gegen die Skepsis der anderen durchsetzen. Schließlich schickt der Wirt die beiden Jüngsten im Raum auf
die Straße, sie sollen an meinem Auto schauen ... Derweil erlöse ich sie: Almanya
, worauf natürlich die Antwort
kommt: Almanya - good!
. Darauf muss man antworten: Türkiye - good!
; wenn das nicht von selbst kommt, wird es
erfragt. Man will anerkannt werden!
Samstag, 8. Juni
Nach angenehmer Nacht in Karilova
geht am Morgen die Fahrerei gen Westen weiter; von
Ani nach
Kappadokien sind es über 1200 km,
die Türkei ist ein großes Land!
Unterwegs liegt die Provinzhauptstadt Malatya,
ich will aber in die etwa 20 km entfernten Reste der alten Stadt, Eşki Malatya, dem früheren Melitene; einiges gibt es
noch in der heutigen Ortschaft
Battalgazi - so
diese Reste der römischen Stadtbefestigung.
Ein altes Stadttor wurde sogar neu aufgebaut.
Das ist ein Problem an den historischen Stätten in der Türkei: der Hang zum Monumentalen lässt alte Bauten wieder
aufleben, dabei wird aber nicht darauf geachtet, die historische Bausubstanz von den aktuellen Ergänzungen zu unterscheiden.
Das ist Denkmalschutz des 19. Jahrhunderts - oder testosterongesteuerter Gigantismus.
Dasselbe gilt für die Karawanserei, ursprünglich aus dem Jahr 1637.
In Melitene litt nach einer der Legendenfassungen
Georg der Märtyrer, unter dem Perserkönig
Datian; die Vierzig Märtyrer von
Sebaste waren hier als Soldaten stationiert; der Offizier
Polyeuktos starb hier als Märtyrer;
Achatius von Melitene war hier Bischof;
Euthymius der Große gründete hier ein
Kloster; Meletios, später Metropolit von
Antiochia, dem heutigen Antakya,
wurde hier geboren.
Am Abend kam ich nach Darende, wo es Wasserfälle geben soll. Samstags ist der Ausflugsort von vielen genutzt, ich kam erst spät am Abend.
Die Wasserfälle gibt es nicht mehr, das Wasser wird zur Stromerzeugung genutzt. Aber es gibt noch den Bach, die Bäume, die herrliche kühle, frische Luft - und für die Ausflügler als Schauobjekt dieses Wasserrad.
Sonntag, 9. Juni
Am nächsten Morgen fahre ich über schmale Landstraßen weiter; hier, abseits der großen Straße, gibt es noch einen Wasserfall: in Günpınar.
Die Fahrt geht über eine weite, recht fruchtbare Hochebene.
Ich komme nach Göksun,
ehemals Kukusus, wohin 351 in den Auseinandersetzungen um den
Arianismus der Patriarch von
Konstantinopel,
Paulus I., verbannt wurde und wo er
starb. Gut 50 Jahre später wurde hier auch der große
Johannes Chrysostomus interniert.
Jetzt, am Sonntag Morgen, präsentiert sich die heutige Kleinstadt eher verschlafen.
Von der ehemaligen Festung ist nichts übrig; auf der Anhöhe über dem Stadtzentrum steht ein Ausflugslokal.
Am Abend erreiche ich mein Ziel, Ürgüp in
Kappadokien. In diesem weithin bekannten Zentrum des Tourismus will ich regenerieren, Wäsche waschen, gut Essen.
Gerade erreiche ich das Zentrum des Städtchens, da werde ich Zeuge der Revolution
in der Türkei: Gut 100 Menschen - Ürgüp hat
16.000 Einwohner - ziehen mit Plakaten, lauten Sprechchören und unter ohrenbetäubendem Trillerpfeifenlärm rund um den
zentralen Platz. Auf dem Leitbanner ist zu lesen: Hoffnung! Herz! Revolte! Istanbul ... grüßt!!!
Die Polizei scheint sehr entspannt und ist vollauf beschäftigt, den Verkehr zu regeln. Die Demonstranten sind offensichtlich
das liberale Bürgertum - kein Kopftuch ist zu sehen.
Bei der Migros kaufe ich ein und finde sogar Internet. Nach dem, was ich auf Spiegel online und dort v.a in den
Kommentaren lese, und nach meinem Eindruck von der Stimmung im Land handelt es sich um einen Aufstand der liberalen, gebildeten,
eher säkular orientierten Mittelschicht gegen die zunehmend autoritäre Regierung von Präsident Erdoğan. Diese Schicht der
türkischen Gesellschaft hat durch dessen durchgreifende Entmachtung des Miltärs und alteingesessener Wirtschaftseliten an
Einfluss verloren, fürchtet zudem eine zunehmende Islamisierung des von Europa zurückgewiesenen und sich jetzt mehr
arabischen Einflüssen öffnenden Erdoğan, der aber von breiten Schichten der Bevölkerung wegen der unter ihm so rapide
gewachsenen Wirtschaft gestützt wird (und mit absoluter Mehrheit gewählt wurde). Der die inzwischen landesweiten Proteste
auslösende Streit um den Gezi-Park hat Symbolcharakter: auf dem Platz soll eine ottomanische Medrese wieder nachgebaut
werden. Statt Parkund Bäumen ein nationales, aber eben auch islamisches Symbolgebäude. Ähnliches kennt man als
Stuttgarter! Im Kern geht es also um
die Frage: wieviel Aufklärung und Multi-Kulti erträgt die Türkei - und speziell Erdoğan? So wie es in Stuttgart um die Frage
geht: wieviel Bürgerwillen und Vernunft erträgt der Kapitalismus, speziell Frau Merkel?
Man beachte bitte auch den wieder intakten rechten Unterkiefer meiner Kiste!
Am Abend geniese ich erste Eindrücke des bizarren Kappadokien und finde nach einigem Suchen auch einen Campingplatz:
Montag, 10. Juni
Dennoch bleibe ich zwei Nächte hier, das Internet funktioniert und ich kann heute endlich meine E-Mails erledigen und Blog schreiben. Der junge Besitzer ist sehr nett, spricht passabel Englisch und etwas Deutsch. Der Ausblick ist auch tatsächlich herrlich: unterhalb liegt Göreme, die modernen Häuser sind in die bizarren Felsformationen und Feenkamine * mit den alten Höhlenwohnungen hineingebaut.
* Bei Ausbrüchen der Vulkane wurden vor gut 20 Millionen Jahren Mengen an Staub, Asche und Gestein ausgespieen und weite Landstriche hierdurch zahlreiche Meter hoch bedeckt. Daraus bildete sich im Laufe der Jahrmillionen eine Schicht aus dem sehr weichen Tuffstein, die bis in die heutigen Tage überwiegend durch Wind- oder Wassererosion wieder abgetragen wurde. An jenen Stellen, wo über der Tuffschicht härteres Gestein abgelagert wurde, blieb der darunter liegende Tuffstein zumindest teilweise von erosionsbedingten Abtragungen verschont. So haben sich die Landschaftsbild prägenden Feenkamine herausgebildet. Sie können eine Höhe von 30 Metern und mehr aufweisen und erinnern optisch häufig an Spargelstangen oder an Phallussymbole. Bereits seit mehreren tausend Jahren wurden sie ausgehöhlt und als frühchristliche Kirchen oder zu Wohnzwecken genutzt. Diese Wohnhöhlen besitzen den Vorteil, dass sie einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen bieten; in den Sommermonaten wird das Innere vor zu starker Hitzeeinstrahlung geschützt und in den oftmals kalten Wintern verhindert das Tuffgestein eine starke Auskühlung der Wohnbereiche. (Wikipedia, gekürzt)
Die Tracks:
Ani
Karlıova
Gürün
Göreme
geschrieben am 11. / 12. Juni 2013