Freitag, 9. September, bis Dienstag, 20. September
Nach Ende der Sommerferien besuche ich den Westen von Norditalien. Auf dem Weg dorthin und wie üblich zur Tante in Aigle besuche ich das Kloster St. Urban in Pfaffnau bei Luzern, wo Remigius verehrt wird.
Sonntags geht's weiter, ich nehme den Weg über die Westalpen in Frankreich und komme zunächst nach
Vinzier bei Évian-les-Bains, wo
Peter Lucian Claverie, ein Gefährte
von Paul Favre-Miville, geboren wurde. In Sixt-Fer-à-Cheval in Savoyen steht diese
Kirche des ehemaligen Klosters, in dem
Pontius von Faucigny Abt war. Danach
geht es nach Cluses, wo im ehemaligen Kloster der Franziskaner
- der heutigen Pfarrkirche -
Ludwig von Genf lebte und starb.
Weil ich nicht aufgepasst habe, führt mein Navi mich nicht wie gedacht über den
Kleinen St. Bernhard-Pass, auf dem wohl
Bernhard von Aosta das Hospiz erbaute,
sondern durch den teuren Mont-Blanc-Tunnel nach Italien und zuerst nach Montaldo Dora bei Ivrea zur am Ort des Martyriums
von Tegulus erbauten
Kapelle.
Ich übernachte an der Raststätte Viverone.
In Biella bei Turin wurde Maria vom heiligen Amadeus Vercelloni geboren. Im Bergdorf Valprato Soana bei Turin mit dieser Pfarrkirche ist Papst Silverius der Patron.
In Cuorgnè wurde
Callistus Caravario geboren. In der
Georgs-Kirche in Valperga gibt es ein
Seidenbild, das Bonaventura Relli
von Palazzolo gemalt hat. In Rivarolo Canavese sehe ich das
Institut Immacolata Concezione
, das
Antonia Maria Verna gründete. Geboren
wurde sie im Ortsteil Pasquaro, bestattet in der
Pfarrkirche in Rivarolo Canavese. Dort entdecke
ich neu Bonifatius von Rivarolo.
Am Sanktuarium in Moncrivello bei Vercelli besuchte Secundus Pollo das damalige Priesterseminar. Errichtet wurde das Sanktuarium aufgrund einer Marienerscheinung. In dieser Pfarrkirche in Barbania wird Julianus verehrt.
Philipp Rinaldi leitete die Schule an der
damaligen Papierfabrik in Mathi. In Lanzo Torinese
war Friedrich Albert Pfarrer an dieser
Kirche San Pietro.
An der Raststätte Nichelino verbringe ich -
trotz der Nähe zur Großstadt Turen - eine recht ruhige Nacht.
Am Dienstag besuche ich Giaveno bei Turin, wo Bonaventura Relli von Palazzolo im damaligen Kloster der Franziskaner lebte,. Von dort aus geht es den Berg hoch zu diesem Kloster Sacra di San Michele auf dem Monte Pirchiriano bei Chiusa di San Michel, wo zunächst Johannes Vincentius als Einsiedler lebte, dann das Kloster entstand, in dem Alferius von La Cava als Kranker gepflegt wurde.
Über San Giuliano, wo
Julianus verehrt wird, komme ich fast ans
Ende des Tales nahe der französischen Grenze nach Oulx, wo an der Stelle der späteren
Propsteikirche
Justus von Novalesa und Gefährten
starben. An dieser Pfarrkirche am Ortsrand gibt
es die Ruhe - und Dank der Höhe von 1100 Metern ü.d.M. die Kühle - für einen Mittagsschlaf.
Am Nachmittag komme ich auf den angenehmen - auch wenn die versprochene Internetverbindung nicht funktioniert -
Camping Mill Park in Caselette bei Turin; hier
ist Zeit zum Schreiben und der Ausgangspunkt für den Besuch von
Turin.
Donnerstag, 15. September, bis , 14. September
Am Donnerstag geht es in die Stadt. Am westlichen Endpunkt der U-Bahn ist ein riesiger Parkplatz, von dort fährt alle 4 Minuten die Bahn - anders als beim 30-Minuten-Takt in Neapel! Eines der ersten Ziele des Fußmarsches bei herrlichem Wetter ist die Basilika Santa Maria Ausiliatrice, Ort des Wirkens und der Gräber von Johannes (Don) Bosco, Maria Dominika Mazzarello, Dominikus Savio und Michael Rua.
Mächtig prächtig auch das Sanktuarium Santa Maria della Consolazione, wo Consolata, Joseph Cafasso, Maria, Solutor und Gefährten verehrt werden und ich Joseph Allamano entdecke.
Eigenartig: die Kirche Santa Barbara.
Vor der Jesuitenkirche
dei Santi Martiri
: ein ukrainischer (man
beachte die Fahne an seinem Geigenkasten) Straßenmusikant - mit begrenztem Vermögen; er hat gerade aufgebaut und spielt
zuerst - Ave Maria
. Beim nächsten Besuch in der Stadt hat er sich bis nahe an den
Dom vorgearbeitet und spielt Air
von
Johann Sebastian Bach. Hauptsache
Schlager - aber die Italiener, sonst spendabel an die vor fast jedem Supermarkt stehenden schwarafrikanischen Geflüchteten
oder die an vielen Kirchen bettelnden Sinti / Roma - sind bei ihm nicht gebefreudig. Italiens Unterstützung für das
NATO-Engagement in der Ukraine ist sehr mäßig, (noch-)Ministerpräsident Prodi hat schon kurz nach Ausbruch des Krieges einen
Friedensplan vorgelegt. Ich dachte ja eigentlich, die Männer müssen dort alle kämpfen ???
Im Vergleich zur großen Zahl anderer Prachtbauten in der Stadt eher bescheiden: das Rathaus von Turin.
Barock, wie so manches hier: die Basilika Mauriziana …
… und die Kirche Corpus Domini.
der Palast der Könige von Savoyen, die hier bis zur Gründung des italienischen Einheitsstaates 1861 Hof hielten und wo dann Vittorio Emanuele II. als König von Italien bis 1865 residierte.
Am Palazzo Madama: Denkmal für die Heldentaten der italienischen Kavallerie in Kriegen von 1859 bis 1918.
Am Il Salotto
genannten Platz - eigentlich Piazza San Carlo - ist der Salon
, der beliebteste Platz der Stadt.
Links steht die Kirche Santa Cristina, rechts die
Karl Borromäus geweihte Kirche
San Carlo.
Zum Abschluss des Tages: noch einmal schwülstiges Barock in der Kirche della Visitazione.
Nach zwei Tagen Schreiben auf dem Camping Mill Park geht es am Sonntag mit der Kiste in Orte der Umgebung und in Außenbezirke von Turin, zuerst zur Kirche in Collegno bei Turin mit einer Reliquie von Maximus von Turin.
Das Bild der Kirchenbesucher - sprich: -besucherinnen - sieht in Italien nicht anders aus als bei uns - hier in der Kirche der Missionare della Consolata.
… das der Plätze hingegen schon: hier ist Leben!
Riesig: die Kirche San Massimo von 1853.
Einen herrlichen Blick hat man vom Kapuzinerhügel
- benannt nach dem dortigen
Kapuzinerkloster - über den Po und das Stadtzentrum
hinweg auf die Alpen.
Das Ende des Ausfluges ist in Moncalieri, wo das
Geburtshaus von
Johannes Maria Boccardo heute ein
Altersheim ist - hinter verschlossenem Tor, wie so vieles hier.
44 Stellen habe ich damit in / bei Turin besucht und die Stadt hat mich wirklich beeindruckt: sehr ordentlich, von
Wohlstand geprägt, italienisches Dolce Vita, gepaart mit französischem Charme.
Am Montagabend im Saal des Campingplatzes: Großereignis mit Liedermacher und Prediger, veranstaltet von der hiesigen evangelischen (!) Gemeinde und ihrer Pfarrerin (!). Pünktlich um 19.10 Uhr begann die für 18 Uhr angekündigte Veranstaltung, es kamen immerhin zwölf Leute. Die Worte des Prdeigers waren laut, sich wiederholend und reich von Gesten begleitet - echt pfingstlerisch; sein Gesang höchst spärlich und miserabel und nach einer guten Stunde war alles vorüber.
Tracks
Viverone (Anfang fehlt)
Nichelino (Anfang fehlt)
Caselette
Turin
geschrieben vom 14, 16, 17., 19. und 20. September 2022