Sonntag, 10. April, bis Montag, 18. April
Der letzte Tag in Kalabrien beginnt wie der erste: mit Regen.
In Corigliano Calabro ist die aus einer Einsiedelei von
Franz von Paola gewachsene
Klosterkirche gut gefüllt, es ist
Palmsonntag und die Dekoration gilt der Settimana
Santa
, der heiligen Woche
; der Brauch, sie mit exzessiven Feiern zu begehen, hat sich aus der Zeit der spanischen
Herrschaft - 1442 bis 1707 - erhalten.
Hoch in die Berge geht es zum Kloster Santa Maria del Patire, das Bartholomäus von Simeri aufgrund einer Marienerscheinung gründete.
Über Rossano, wo auch die Polizei die Messe in der
Kathedrale besucht und
Bartholomäus der Jüngere sowie
Nilus der Jüngere geboren wurden, komme
ich nach Amendolara, wo
Johannes und Primus verehrt werden und
schließlich nach der zeitraubenden Fahrt durch die Berge nach
Saracena, wo
Joseph vom Frieden geboren wurde.
Ich übernachte an der Raststätte Galdo -
hier war ich schon einmal: die beste Raststätte zum Übernachten, denn sie liegt an der alten Autobahn, 2 km von der neuen
Autobahnstrecke entfernt, deshalb auch kaum besucht, also: Ruhe garantiert. Damit bin ich nun schon in der
Basilikata; ruhig war die Nacht - und auf fast 700 m Höhe
kalt mit 2° am Morgen.
In der Pfarrkirche in Chiaramonte liegen heute die Gebeine von Johannes von Caramola, der im damaligen gegenüberliegenden Zisterzienserkloster und als Einsiedler gelebt hat.
Und sind die Gassen noch so eng: für den Palast eines Ortsherren findet sich immer Platz, hier in Carbone, wo Lukas von Carbone ein Kloster gegründete hatte.
Noch enger sind sie in Castronuovo di Sant'Andrea,wo das Geburtshaus von Andreas Avellino zu einer Kapelle ausgebaut wurde. Über Sant'Arcangelo nahe Stigliano, wo Maria Magdalena Carafa geboren wurde, komme ich nach Senise bei Potenza, wo Andreas Avellino als Student in diesem Adelspalast wohnte.
Dann komme ich nach Tarent und damit nach Apulien. Der Fußmarsch durch die Altstadtgassen führt zuerst zu dieser Kathedrale, wo Ägidius Maria vom Heiligen Joseph Pontillo und Catuldus von Tarent als Patrone verehrt werden.
die Hauptstraße der Altstadt
Nach Pulsano bei Tarent, wo
Johannes von Matera zeitweise lebte,
übernachte ich an der Raststätte Francavilla
Fontana.
Über Monacizzo, wo Vitalis von Castronovo ein Kloster gründete, komme ich in die schöne Hafenstadt Gallipoli, wo die Kathedrale leider Baustelle und geschlossen …
… aber die Stadt schon ganz auf Touristen eingestellt ist.
Schön auch: die Kathedrale in Ugento. In der Gegend wird Eulalia verehrt.
Über das für Reliquien von
Marina von Bithynien errichtete
Santuario in Ruggiano bei Lecce komme ich nach
Corsano zu diesem Schloss des Vaters von
Johannes Theristos
. Es hat sicher
schon bessere Zeiten erlebt.
Beste Zeit aber steht an in Castro, wo auf dem Weg zur
Kathedrale die Dekoration für die
Osterprozession aufgebaut ist. Noch schöner
wird
das, wenn in der Dunkelheit die hunderte daran angebrachte Lampen leuchten.
Cäsarea wurde hier geboren.
Dabei hat die Kathedrale wertvolles zu bieten: Reste der Kirche aus der byzantinischen Zeit mit teilweise erhaltenen Fresken.
In Santa Cesarea Terme lebte
Cäsarea bis an ihr Lebensende in einer Höhle, an
deren Stelle nun eine Kirche steht. Letzte Station für heute wird Otranto, das ich schon vor Jahren besucht habe, nicht
aber dieses ehemalige Kapuzinerkloster, in dem
Gregor von Gallipoli lebte.
Nicht optimal, aber in Ermangelung besserer Alternativen: die Nacht an einer
Tankstelle bei Lecce.
Im Badeort von Lecce, in San Cataldo, landete Catuldus von Tarent angeblich bei der Rückkehr von seiner Pilgerreise ins Heilige Land, deshalb trägt der Ort seinen Namen und ist die kleine Kirche ihm geweiht.
Auch in Lecce war ich schon, nun besuche ich - nach echtem Parkplatz-Glück - einige neu hinzugekommene Stellen und v. a. die Kathedrale, in der die Patrone Bernhardin Realino, Justus von Korinth und Orontius von Lecce verehrt werden.
In der Kirche in San Cesario bei Lecce wird Cäsarius von Terracina verehrt.
In Mesagne waren meherer Stellen zu besuchen, in Latiano bei Brindisi das Geburtshaus von Bartholomäus Longo und in Francavilla Fontana diese Basilika Santissimo Rosario, weil hier möglicherweise Cäsarea ihre Wurzeln hatte und am damaligen Piaristenkolleg Bartholomäus Longo ausgebildet wurde.
Auch in der Franziskanerkirche in Oria: prächtige Osterdekoration. Franziskus von Assisi selbst soll das Kloster gegründet haben, in dem dann Franziskus von Durazzo lebte.
Nach Carovigno, wo Octavius Brancari im Kloster der Karmeliter lebte, komme ich an einen Höhepunkt dieser Tage: Ostuni, ein wirkliches bezauberndes Städtchen. Die Altstadt - auf einen Felsvorsprung ins Meer gebaut - könnte mit ihren weißen Häudern auch in Griechenland stehen. Und hier brummt nun schon der Ostertourismus mit sehr vielen Gruppenführungen und Souvernirläden. Orontius wird auch hier - nicht nur in dieser Kathedrale - als Patron verehrt.
Nahe Monopoli - die Stadt gibt es wirklich - gehe ich auf den Campingplatz Atlantide zum Arbeiten und werde bis Ostern bleiben. Schon einige Touristen aus Mitteleuropa und Italien verbringen jetzt die Feiertagsferien hier.
Tracks
Galdo
Francavilla
Lecce
Monopoli (unvollständig, da GPS unzuverlässig)
geschrieben vom 14. bis 16. April 2022