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In der Auvergne

   J. Schä­fer          

Sams­tag, 8. Juni bis Mon­tag, 17. Juni

Am Sams­tag fahre ich also er­neut zum Schloss in Sar­ce­nat, dem Ge­burts­haus von Pier­re Teil­hard de Char­din. Das Be­tre­ten des weit­läu­fi­gen Grund­stücks ist ver­bo­ten, aber der im Gar­ten ar­bei­ten­de Be­sit­zer (?) er­laubt mir ein Foto. Nicht mehr weit ist es dann nach Vol­vic: be­kannt durch sein Mi­ne­ral­was­ser - in Deutsch­land mehr als in Frank­reich -, das seit 1938 in Fla­schen ge­füllt wird. Mich in­ter­es­siert dort aber diese Prikt von Cler­mont ge­weih­te Kir­che Saint Priest - frü­her ein Klos­ter; es wurde ge­grün­det am Ort des Mar­ty­ri­ums von Ama­rin und Elid und Prikt durch Avi­tus II. von Cler­mont, von Aus­tre­mo­ni­us von Cler­mont und Flo­rus gibt es dort Re­li­qui­en. Dumm nur, dass diese Kir­chen zu al­ler­meist so un­ge­heu­er dun­kel sind; und dass die Decke nicht Stei­ne ver­liert, ist of­fen­sicht­löich auch nicht ge­wiss; die meis­ten Kir­chen in Frank­reich sind in er­bärm­li­chem Zu­stand - es fehlt die Kir­chen­steu­er, der sich lai­zis­tisch ver­ste­hen­de Staat tut wohl auch nicht viel und der Pries­ter­man­gel führt im Er­geb­nis dazu, dass sich auch kaum je­mand wirk­lich küm­mert. Im­mer­hin aber sind in die­ser Ge­gend die meis­ten Kir­chen ge­öff­net.


Etwas lich­ter ist diese Kir­che des ehem­li­gen Klos­ters in Mar­sat, das Cal­mi­ni­us von Aqui­ta­ni­en für seine Frau ge­grün­det hatte.

Auch mäch­tig: diese Kir­che des ehe­ma­li­gen Klos­ters in Mozac, das Cal­mi­ni­us von Aqui­ta­ni­en grün­de­te und in dem die Ge­bei­ne von Aus­tre­mo­ni­us von Cler­mont be­wahrt wer­den.

In der Kir­che wer­den Ka­pi­tel­le ge­zeigt, die den Ein­sturz der Kir­che bei Erd­be­ben im 15. Jahr­hun­dert über­leb­ten.

Wie­der so düs­ter, was immer auch an den schwar­zen Stei­nen liegt, die hier im Ge­biet der Vul­ka­ne ver­baut wer­den: die Kir­che Saint-Ama­ble in Riom. Ama­bi­lis von Cler­mont war hier Pries­ter und ist Pa­tron der Stadt, Pe­trus von Cha­va­non hat das ehe­ma­li­ge Klos­ter re­for­miert.

Riom war lange Sitz der kö­nig­li­chen Ver­wal­tung, bis nach der Fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on die Funk­ti­on der Pro­vinz­haupt­stadt an Cler­mont ging. Von der alten Pracht ist aber viel er­hal­ten, selbst im Regen ge­fällt das Städt­chen. Weil die In­nen­stadt wegen des Mark­tes, der so­eben zu­en­de ist, noch ge­sperrt ist, er­kun­de ich sie zu Fuß und sehe das Haus der Kon­su­le, das Ge­burts­haus von Anne Du­bourg, und das ehe­ma­li­ge Kol­leg, das Ga­bri­el Tau­rin Duf­res­se be­such­te.

Lei­der wie­der ein­mal ge­schlos­sen ist die Kir­che in Com­bron­de bei Cler­mont-Fer­rand, in der Pro­ta­si­us ver­ehrt wird. Offen aber ist die Pfarr­kir­che in Saint-Myon, in der die Ge­bei­ne von Me­dulp­hus be­wahrt wer­den. Offen, weil dem­nächst eine Trau­ung statt­fin­det - der Chor probt und Gäste war­ten schon - ist auch diese Kir­che in Thu­ret mit der Kopfre­li­quie von Li­mi­ni­us; in ihr wurde Be­nil­dus (Pier­re Romançon) ge­tauft, eine Ka­pel­le darin ist ihm ge­wid­met, au­ßer­dem finde ich dort den Hin­weis auf sein Ge­burts­haus, das ich dann auch auf­su­chen kann.

Auch innen macht diese Kir­che - aus­nahms­wei­se - einen ge­pfleg­ten Ein­druck.

Nach dem idyl­lisch im Nir­gend­wo bei Puy-Guil­lau­me ge­le­ge­nen, lei­der un­zu­gän­gö­li­chen ehe­ma­li­gen Klos­ter Mont­pey­roux, das auch Hugo von Bon­nevaux un­ter­stand, und nach der Pfarr­kir­che in Dorat bei Thiers, an der Is­ra­el Pries­ter und Ka­no­ni­ker war und Theo­bald von Dorat sowie Wal­ter von Leste­rps seine Schü­ler, komme ich nach Thiers, wo nahe der Stadt Me­dulp­hus als Ein­sied­ler lebte und wo Ste­phan von Muret ge­bo­ren wurde. Ich will zu­erst in die In­nen­stadt zur Ge­ne­si­us ge­weih­ten Kir­che Saint-Genès, aber die ganze Stadt ist groß­flä­chig ab­ge­sperrt, denn es fin­det ein Sport­fest auch mit gro­ßem Stadt­lauf statt. Zudem ist es in der steilst am Berg lie­gen­den Stadt ohn­hin schwer, Ver­bin­dungs­stra­ßen oder gar einen Park­platz zu fin­den. Des­halb sehe ich die Kir­che nur von ferne, finde aber den Saint-Genès-Fels, von dem Ge­ne­si­us - an­geb­lich - ge­stürzt wurde. Er liegt - un­er­reich­bar - hin­ter die­ser Fa­brik.

In die­ser und in hun­der­ten an­de­ren Fa­bri­ken und Werk­stät­ten wur­den und wer­den noch heute Mes­ser her­ge­stellt, über 80% aller in Frank­reich pro­du­zier­ten Mes­ser kom­men aus Thiers. (Meine Weis­hei­ten stam­men jetzt aus: Se­ve­ri­ne Wagl: Au­ver­gne & Li­mou­sin, 3. Aufl. Mi­cha­el Mül­ler Ver­lag, Er­lan­gen 2023 - or­dent­lich) Das - wie man sieht - reich­lich flie­ßen­de Was­ser gibt die Kraft zum Schlei­fen. Der auf­kom­men­de Regen und das Ver­kehrs­cha­os der sehr vie­len nun das Sport­fest ver­las­sen­den Men­schen ma­chen alles nicht ein­fa­cher .

Dann geht es am Abend noch auf der Au­to­bahn ein gro­ßes Stück nach Osten zum Klos­ter Not­re-Da­me-de-l'Her­mi­ta­ge, 1110 Meter hoch auf einem Berg bei Noi­ré­ta­ble; auch Frank­reich hat sei­nen Schwarz­wald - ge­nau­er nicht nur einen, son­dern die Bois Noirs, die schwar­zen Höl­zer. Hier gab es an der Stel­le der heu­ti­gen Ka­pel­le eine Ma­ri­en­er­schei­nun­gen. Kreuz und Jo­seph von Na­za­ret grü­ßen vom Klos­ter ins Tal.
Auf der Rück­fahrt über die Au­to­bahn wie­der nach Wes­ten wird das bis­lang höchst wech­sel­haf­te Wet­ter zum Un­wet­ter mit hef­tigs­ten Regen, Aqua­pla­ning, Nebel und Sturm, der nicht mehr als 50 km/h er­laubt. Eine kalte, aber ru­hi­ge Nacht gibt es dann auf der Rast­stät­te Li­ma­gne.

Am Sonn­tag ist die erste Sta­ti­on diese Pfarr­kir­che im nun nahen Le­zoux bei Cler­mont-Fer­rand, wo Ga­bri­el Tau­rin Duf­res­se und Jakob Sales ge­bo­ren wur­den.

Dann geht es zu die­ser Kir­che nach Mois­sat, in der Lau­no­mars Kopfre­li­quie lag.

Diese große Kir­che in Bil­lom, wo Mi­cha­el Maria Fran­zis­kus de la Gar­det­te, ein Ge­fähr­te von Jo­han­nes Bap­tist Bot­tex, ge­bo­ren wurde, zeigt am De­tail des Haupt­to­res wie­der ein­mal, in welch elen­dem Zu­stand die meis­ten Kir­chen in die­sem Land sind. Dass der freund­li­che Mann, der so­eben kam, um für den Got­tes­dienst vor­zu­be­rei­ten, mir an­bie­tet, das Licht an­zu­stel­len, kann dar­über nicht hin­weg­täu­schen.

Berg­wan­dern darf ich wie­der in Saint-Yvoi­ne bei Is­soire, wo Yvoi­ne auf einem Fel­sen lebte, auf dem dann diese Kir­che mit einem Klos­ter er­rich­tet wurde. Im­mer­hin reg­net es im Mo­ment nicht.

In Is­soire komme ich zu die­ser nun - aus­nahms­wei­se - wirk­lich herr­li­chen Kir­che Saint-Aus­tre­moi­ne, wo dem­nächst die Messe be­gin­nen wird und eine wirk­lich aus­ge­zeich­ne­te Sän­ge­rin mit den an­kom­men­den Got­tes­dienst­be­su­chern Lie­der ein­übt. Adel­el­mus (Eles­mes) wurde hier zum Ein­tritt in den Be­ne­dik­ti­ner­or­den ge­wor­ben, Aus­tre­mo­ni­us von Cler­mont war hier be­gra­ben, Cau­ti­nus von Cler­mont hatte das Grab auf­ge­wer­tet, Prikt von Cler­mont war hier Pries­ter.

Den gro­ßar­tie­gen Chor­raum kann ich nun lei­der nicht im De­tail be­trach­ten …

… aber die Kryp­ta mit die­ser Ma­ri­ensta­tue. Zu Fuß steil hin­auf geht es in Ronzières bei Cler­mont-Fer­rand zur Kir­che hoch über dem Dorf; dort wirk­te Bau­di­mi­us als Glau­bens­bo­te.

Im da­ma­li­gen Klos­ter mit die­ser Kir­che in Man­glieu bei Cler­mont-Fer­rand wurde Bo­ni­tus von Cler­mont Mönch. In Sau­xil­lan­ges gab es ein Prio­rat der Be­ne­dik­ti­ner, das Odo von Cluny un­ter­stand und in dem Pe­trus Ve­nera­bi­lis als Ob­la­te er­zo­gen wurde.

Dann komme ich nach Le Broc bei Is­soire, wo Ma­jo­ria­nus als Ein­sied­ler lebte und Pa­tron ist, die Pfarr­kir­che aber lei­der ge­schlos­sen. Ober­halb des ber­gi­gen Ortes grü­ßen diese Burg­rui­ne

… an ihrer Flan­ke die­ser alte Back­ofen …

… und im Ort diese Reste eines Web­stuh­les, der zeigt, womit die Leute einst­mals ihren Le­bend­un­ter­halt ver­die­nen muss­ten. Noch heute stau­ne ich immer wie­der aufs Neue, dass Men­schen in ab­ge­le­ge­nen Orten woh­nen, zu denen es keine ver­nünf­ti­gen Stra­ße gibt, und dann in Häu­sern, die oft nur über lange und stei­le Trep­pen zu er­rei­chen sind.

In Vé­zé­zoux bei Cler­mont-Fer­rand habe ich Glück: diese wie­der ein­mal schreck­lich dunk­le, frü­her Prikt von Cler­mont und nun Ma­ri­us ge­weih­te Kir­che hat nur Sonn­tag­nach­mit­tags ge­öff­net, also komme ich zur rech­ten Zeit. Und weil an die­sem Wo­chen­en­de Pa­tro­nats­fest ist, sehe ich im Ort den Fest­platz: ein Au­to­scoo­ter, ein Ka­rusell, ein Es­sens­stand, alles eher mu­se­ums­reif. Die Men­schen in die­sen ab­ge­le­ge­nen Orten sind noch immer mit We­ni­gem zu­frie­den …

In den Ber­gen liegt Saint-Ger­main-l'Herm bei Is­soire, wo Ger­ma­nus von Saint-Ger­main als Ein­sied­ler lebte und Wil­helm Saul­te­mou­che ge­bo­ren wurde; beide wer­den in die­ser Pfarr­kir­che ver­ehrt; wie man sieht, ist in­zwi­schen das Wet­ter ganz übel ge­wor­den, der Kirch­turm im Nebel kaum noch zu er­ken­nen.

Nach der Kir­che in Mar­sac-en-Liv­ra­dois bei Cler­mont-Fer­rand - dort wurde Jakob Fri­tey­re-Durvé, ein Ge­fähr­te von Jakob Ju­li­us Bonn­aud ge­bo­ren - wird es mit dem Wet­ter nun end­gül­tig übel: nach La Chai­se-Dieu sind es nur 22 km, aber ich brau­che dafür eine ¾ Stun­de, weil der Nebel nur noch Schleich­fahrt er­laubt. Und am Ziel kommt hef­tigs­ter Regen hinzu. Dass La Chai­se Dieu, der Stuhl Got­tes, oben am Berg liegt, ist klar; dass Gott sich im Nebel ver­steckt, ist seit 2. Mose 13, 21 auch klar; dass es nun auch noch hef­tigst reg­nen muss, wäre aber wirk­lich nicht nötig. So sehe ich die­sen Ein­gang zur gro­ßen Kir­che des Klos­ters, in dem Hum­bert von Igny lebte und das Ro­bert von La-Chai­se-Dieu ge­grün­det hatte, nur sche­men­haft, und bis ich die Trep­pe hoch­ge­gan­gen bin, bin ich klatsch­nass.

Zur Ent­schä­di­gung höre ich das - nicht kunst­vol­le, aber ein­drück­li­che - Abend­ge­bet der Brü­der der Kom­mu­ni­tät Saint-Jean, die seit 1975 das Klos­ter La Chise-Dieu wie­der be­le­ben.
Die Fahrt geht nun hin­un­ter nach Briou­de, der Nebel lich­tet sich, der Regen wird we­ni­ger und ich ge­nie­ße eine sehr ru­hi­ge Nacht auf dem dor­ti­gen Park­platz mit Toi­let­te.

Am Mon­tag ist nicht nur schon um 7 Uhr mor­gens die Park­platz-Toi­let­te of­fen­sicht­lich frisch ge­putzt - wo gibt es das in Deutsch­land? - son­dern auch das Wet­ter wie­der ak­zep­ta­bel: kühl, aber tro­cken und mit ein­zel­nen Son­nen­strah­len. We­ni­ge Meter sind es von mei­nem Schlaf­platz - und für den ge­rin­gen Hö­hen­un­ter­schied gibt es einen Auf­zug! - zur Ba­si­li­ka Saint-Ju­li­en in Briou­de, er­baut über dem Grab von Ju­lia­nus von Briou­de. Are­di­us aus dem Li­mou­sin und Bo­ni­ta kamen als Pil­ger an die­ses Grab, Gre­gor von Tours war hier Dia­kon, Odilo von Cluny und Ro­bert von La-Chai­se-Dieu waren Ka­no­ni­ker.

Im schön am Fluss Al­li­er ge­le­ge­nen Lan­ge­ac sehe ich zu­erst das Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen­klos­ter, das Agnes von Jesus Ga­land ge­grün­det hat, dann die Stifts­kir­che, an der Pe­trus von Cha­va­non Pries­ter und Ar­ch­idia­kon war und schlie­ß­lich im Ort die­ses Hof­tor: das ist es, was den Charme in (Süd-)Frank­reich aus­macht: dass viel Altes er­hal­ten wird.

Weit­ab vom Schuss im Wald­ge­biet liegt Chan­teu­ges; di hoch auf dem Berg über dem Ort ste­hen­de Kir­che des ehe­ma­li­gen Klos­ters be­wahrt Ge­bei­ne von Mar­cel­li­nus von Em­brun, Odo von Cluny re­for­mier­te das Klos­ter. Und noch tie­fer im Nir­gend­wo: das von Pe­trus von Cha­va­non ge­grün­de­te ehe­ma­li­ge Klos­ter in Pé­brac bei Briou­de mit die­ser im­po­san­ten Kir­che

… und den mäch­ti­gen Klos­ter­ge­bäu­den. Noch in­ter­es­sier­ter als ich meine Ob­jek­te be­trach­ten hier die Leute mich an die­sem Ort, an den wohl kaum ein Frem­der je kommt.

In Sau­gues komme ich zu die­ser schö­nen Kir­che mit Ge­bei­nen von Be­nil­dus (Pier­re) Romançon und An­denken an den hier ge­bo­re­nen Na­ta­lis (Noël) Cha­ba­nel, einen Ge­fähr­ten von Jo­han­nes de Bré­beuf. Beil­dus hatte in die­sem Ort die Schu­le - heute Mu­se­um über sein Wir­ken - ge­grün­det.

Zum Ende die­ser Tour komme ich nach Saint-Pau­li­en in diese - wie­der ein­mal sehr dunk­le - Kir­che. Georg von Ru­es­si­um / Ani­ci­um und Pau­li­nus von Ru­es­sum seien dort Bi­schö­fe ge­we­sen, wo­cbei ich letz­tern erst hier neu ent­de­cke.

Dann geht es zum nächs­ten Quar­tier, dem Cam­ping­platz in Le Puy-en-Ve­lay - nicht toll, aber preis­wert und in fu­ß­läu­fi­ger Ent­fer­nung zum be­rühm­ten Ort. Und di­rekt am Cam­ping­platz: die so ein­drück­lich auf einem spit­zen Fel­sen - dem Gip­fel eines eins­ti­gen Vul­kans - ab 961 - wohl an der Stel­le eines frü­he­ren Mer­kur-Tem­pels - er­bau­te Kir­che Saint-Mi­chel d'Ai­guil­he, deren Glo­cken­läu­ten mich wäh­rend mei­nes Auf­ent­hal­tes dann be­glei­tet. Der Auf­stieg er­folgt über 268 Trep­pen­stu­fen, der Ein­tritt kos­tet 7 €. Auf dem Gip­fel des be­nach­bar­ten Fels­ke­gels steht die Sta­tue de Not­re-Da­me de Fran­ce, 1856 bis 1860 er­rich­tet aus dem Me­tall von Ka­no­nen, die im Krim-Krieg bei der Be­la­ge­rung von Se­was­to­pol er­beu­tet wur­den. Da­mals ging es darum, dass das Os­ma­ni­sche Reich, un­ter­stützt durch west­eu­ro­päi­sche Mäch­te, Russ­land die Krim ent­rei­ßen woll­te. Ge­schich­te wie­der­holt sich …

Nach einem Tag Ar­beit gehe ich am Mitt­woch in die Stadt Le Puy-en-Ve­lay, wo Agnes von Jesus Ga­land ge­bo­ren wurde, die dann in den Drit­ten Orden der Do­mi­ni­ka­ne­rin­nen eintrat.​Ich komme zu­erst zu die­ser Kir­che Saint-Ge­or­ges - heute auch Kir­che des Kol­legs (der Je­sui­ten) ge­nannt und Sank­tua­ri­um für Jo­han­nes Franz Regis.

Nach dem ehe­ma­li­gen Klos­ter Saint-Pier­re-La­tour, in dem Un­ter­stüt­ze­rin­nen von Jo­han­nes Franz Regis leb­ten und Lud­wig Ale­man einst Abt war, sehe ich die­ses Hôtel de Po­lignac, einst Sitz der Gra­fen …

… und dann geht es steil hoch die Trep­pe zur Ka­the­dra­le, un­ter­halb derer die Stadt liegt. Diese Trep­pe endet nicht vor, son­dern mit­ten in der Ka­the­dra­le di­rekt vor dem Altar; die Pil­ger soll­ten di­rekt in deren Zen­trum ge­führt wer­den. Nach einer Ma­ri­en­er­schei­nun­gen ließ Bi­schof Evo­di­us von Puy die erste Kir­che bauen; Agrip­pa­nus von Puy, Georg von Ru­es­si­um / Ani­ci­um und an­geb­lich Mar­tin von Le-Puy waren hier Bi­schö­fe, Ful­cran von Lodève nahm an einer Syn­ode teil, Mar­ga­re­ta von Eng­land und Phil­ip­pa von Chan­te-Mi­lan kamen bei Wall­fahr­ten hier­her, Fron­ta­si­us und Ge­fähr­ten star­ben der Le­gen­de zu­fol­ge als Mär­ty­rer.

In der Ka­the­dra­le, die im Mit­tel­al­ter auch ein Zen­trum der Ge­lehr­sam­keit war: die­ses Fres­ko aus dem 15. Jahr­hun­dert, das vier der sie­ben frei­en Küns­te dar­stellt: Gram­ma­tik, Logik, Rhe­to­rik und Musik, dazu grup­piert Pri­sci­an von Cä­sarea - dem heu­ti­gen Cher­chell in Al­ge­ri­en, Aris­to­te­les, Ci­ce­ro und Jubal, der - nach 1. Mose 4, 21 - Ur­va­ter aller Mu­si­ker.

Von der Ka­the­dra­le aus zu be­stei­gen: die Sta­tue de Not­re-Da­me de Fran­ce.

Nach einem wei­te­ren Tag Ar­beit pas­siert tat­säch­lich, was die Damme schon beim Ein­che­cken an­ge­deu­tet hatte: ich muss den Cam­ping­platz in Le Puy-en-Ve­lay ver­la­sen, weil er übers Wo­chen­en­de aus­ge­bucht ist; auch hier fin­det dann ein Stadt­fest mit Volks­lauf statt, des­sen Auf­bau­ar­bei­ten ich schon sehen konn­te. Zur wei­te­ren Ar­beit suche ich mir des­halb einen Cam­ping­platz nahe des nächs­ten Zie­les, dem ehe­ma­li­gen Klos­ter in Le Mo­nas­tier-sur-Ga­zeil­le; Cal­mi­ni­us von Aqui­ta­ni­en hatte dort ein Ora­to­ri­um ge­grün­det, Eudo von St-Chaff­re, baute die­ses zum Klos­ter aus und war des­sen erste Abt, Sa­bi­ni­an von Ménat war dort Mönch, Theo­f­red (Chaff­re) der zwei­te Abt, Be­ne­dikt von Ania­ne re­for­mier­te das Klos­ter.

Nach­dem ich dann merk­te, dass Le Mo­nas­tier-sur-Ga­zeil­le noch höher liegt als der 611 Meter hoch ge­le­ge­ne Cam­ping­platz in Le Puy-en-Ve­lay, hatte ich keine Lust auf wei­ter­hin nied­ri­ge Tem­pe­ra­tu­ren und ent­schloss mich, wei­ter zu fah­ren, um einen Platz nahe des Rhône-Tals zu fin­den. So kam ich auf über 1300 Me­tern Höhe zur ehe­ma­li­gen Kar­tau­se Not­re-Da­me de Bon­ne­foy bei Le Béage, in der Jo­han­nes Bi­rel­le lebte und von der die­ser Kirch­turm er­hal­ten ist.

Diese Ka­pel­le Notre Dame in Pra­del­les bei Le Puy-en-Ve­lay, in der die junge Maria Anna Ri­vier wun­der­sa­mer Weise ge­heilt wurde, zeich­net sich durch die durch­ge­führ­te Stra­ße aus.

Dann geht es durch die gro­ßar­ti­ge Land­schaft von Ber­gen und Schluch­ten nörd­lich der Ardèche und her­aus aus der Au­ver­gne

… hinab zu die­ser aus­nah­mes­wei­se sehr ge­pfleg­ten Pfarr­kir­che in Mont­pe­z­at-sous-Bau­zon bei Au­be­nas, wo Maria Anna Ri­vier ge­bo­ren wurde.

In Au­be­nas sehe ich das ehe­ma­li­ge Kol­leg der Je­sui­ten; Jakob Sales und Wil­helm Saul­te­mou­che wur­den hier von Hu­ge­not­ten ge­tö­tet. Letz­te Sta­ti­on ist dann diese ehe­ma­li­ge Tho­mas-Kir­che in Pri­vas bei Mon­téli­mar, wo Pe­trus Vigne ge­bo­ren wurde.
Im nahen Saint-Ju­li­en-en-Saint-Al­ban ist dann der Cam­ping­platz, auf dem ich die Ar­beit fort­set­zen und be­en­den kann. Der Platz ist ziem­lich neu, sehr sau­ber, ge­führt von einem sehr freund­li­chen äl­te­ren Ehe­paar, mit bes­ter In­ter­net-Ver­bin­dung, sehr ruhig ge­le­gen und ich bin fast al­lei­ne hier. Zudem sind nun im Rhône-Tal die Tem­pe­ra­tu­ren an­ge­nehm, nach dem ver­reg­ne­ten Frei­tag scheint am Sonn­tag sogar die Sonne und ich er­le­be hier drei an­ge­neh­me Tage.

Tracks
Li­ma­gne
Briou­de
Le Puy-en-Ve­lay gibt's nicht, das dumme Gerät hat sich nicht selbst ein­ge­schal­tet
Saint-Ju­li­en-en-Saint-Al­ban

ge­schrie­ben am 10. bis 13. und am 15. und 16. Juni 2024


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