In Kåfjordbotn ein Freilichtmuseum
mit alten Bauernhäusern der Samen. Der Zustand des Museums
wie vieles in Norwegen - na ja ...
aber die Schafe sind freundlich
Das Wohnhaus ...
... und der Stall. Der Lyngenfjord war die Getreidegrenze
; nördlich davon gab es kein Brot; es ist auch die Grenze zwischen europäischer und arktischer Tier- und Pflanzenwelt, auch die Grenze zwischen finnisch-ugaritischer und indogermanischer Sprache, mithin zwischen dem Land der Samen und dem der Norweger im Süden.
Skibotn am Südende des Lyngenfjords und an der Abzweigung der Straße nach dem Norden Finnlands (Schweden erstreckt sich nicht so weit nach Norden): die Kirche - aber nicht der norwegischen lutherischen Staatskirche ...
... sondern der Sekte
der Laestadianer, der Anhänger des Erweckungspredigers aus Pajala, meiner letzten Station in Schweden. Er sandte Prediger auch hierher und hatte auch hier unter den Samen große Missionserfolge, Skibotn wurde ein Zentrum, woran dieser Gedenkstein mit seinem Bild (oben) vor der Kirche erinnert
Daneben ein Freilichtmuseum mit Gebäuden zur Erinnerung an die Marktgemeinde Skibotn.
der Brunnen dazu.
Südlich des Lyngenfjords fahre ich wieder über Land, vorbei am 1306 m hohen Otertind, dem norwegischen Matterhorn
mit 3 Gipfeln
... durch ein Hochgebirgstal fast auf Meereshöhe
... an den Balsfjord
... und nach Tromsø mit der berühmten Eismeerkathedrale im Vorort Tromsdalen. Die äußere Form ist inspiriert durch die Holzgestelle zum Fischtrocknen (wie in Hammerfest), die Sprünge in der Dachlinie symbolisieren Gletscherspalten, die Glasflächen dazwischen sollen nach innen das Polarlicht andeuten - nur: innen gibt's nicht, die Kirche, das moderne Wahrzeichen Tromsøs
, das wichtigste Bauwerk weit und breit
, ist zugeschlossen, als ich da bin.
Mehr als ein Blick auf die Frontfassade ist nicht möglich ...
... dafür einer auf die Stadt, hinüber über den Grøtsund mit der Tromsøbrua, der gewaltigen Brücke. Auch Tromsø liegt auf einer Insel.
Schön ist auch hier wenig - immer wieder die Folgen der deutschen Zerstörung! Tromsø gilt dennoch als Paris des Nordens
- so genannt von einem französischen Polarforscher -, als lebendige, moderne Stadt. Sie hat die nördlichste Universität, die nördlichste Brauerei, den nördlichsten botanischen Garten ... Der Franzose wunderte sich damals über die Lebensfreude in der Stadt 400 km nördlich des Polarkreises, wo drei Monate im Jahr nur Kälte, Eis und Frost herrschen.
Im Hafen läuft ein Kreuzfahrtschiff ein.
Blick zurück über den Grøtsund mit der Tromsøbrua auf die Eismeerkathedrale.
Denkmal für Polarforscher Roald Amundsen vor einem denkmalgeschützen Haus aus dem Jahr 1840 - es gehört heute zum Polarmuseum
:
Im Polarmuseum
ist eine originale Trapperhütte ausgestellt, 1910 in Spitzbergen errichtet und bis 1936 von 5 Trappern regelmäßig benützt, mit Rekonstruktion ihrer Benützung.
vor der Hütte
ein Rentierjäger
... und Seehundjäger
... und weil ich keinen in freier Wildbahn gesehen habe: der ausgestopfte Bär aus dem Museum
arktische Expeditionsrouten: die Nordost-Passage nördlich von Asien von Norwegen nach Alaska im eisfreien Meer und Passagen über die Nordpol-Eiskappe.
... und vor dem Museum: Hinweise auf Norwegens Wehrhaftigkeit!
Ein komplettes Schiff in der Werft zur Reparatur
Alte Häuser in Tromsø - man beachte die Trafostation hinten!
Wieder südländisches Flair nördlich des Polarkreises.
eine schöne, alte Bäckerei
die katholische (!!) Kirche
Denkmal für Håkon VII., der ab 1905 - nach dem Zerfall des Staatenbundes mit Schweden - König des dann erstmals selbständigen Norwegen war. Zuvor war das Land bis zum 14. Jahrhundert hanseatisch, dann dänisch oder schwedisch regiert.
Die pompöse Bücherei - Zeichen des Selbstbewusstseins; daneben das Rathaus ist noch viel gewaltiger.
In der Fußgängerzone die chilenischen Straßenmusikanten ...
... und reges Leben
im Hafen das Schiff der Hurtigrouten
die lutherische Stadtkirche
Das Denkmal für die in deutsche KZs verschleppten und ermordeten Juden der Stadt. Vidkum Quisling - sein Name ist heute Synonym für Kollaborateure - war Gründer einer nationalistischen Partei in Norwegen, erhielt bei den Wahlen aber kaum Stimmen; er wurde dann von den Nazis als Ministerpräsident eingesetzt und 1945 wegen Mordes als Verantwortlicher der Judenverfolgung hingerichtet
Von Tromsø fahre ich durch unterirdische Straßen - in den Fels der Insel der Stadt geschlagen, mit Kreuzungen und Kreisverkehren in der Dunkelheit - nach Westen auf die Insel Kvaloy; seither war ich zwar am Meer bei den Fjorden, jetzt will ich direkt an die Küste des offenen Meeres. Am Westende von Kvaloy, direkt am offenen Meer, liegt Hillesoy mit dieser Kirche ...
... diesen Hafengebäuden ...
... diesem Fischerboot ...
... und dieser Anlegestelle für die Fähre. Mit der setzte ich über zur Insel Senja, der zweitgrößten und laut Reiseführer vielseitigsten Insel von Norwegen, direkt am Atlantik. Einlaufen im Hafen von Laukvik.
von der Fähre aus das Panoram von Senja
und der Blick auf eine Lachsfarm
. 80% des bei uns gegessenen Lachses stammt aus solchen künstlichen Aufzuchtstationen aus Norwegen, wo sie computergesteuert ernährt und mit Farbstoffen veredelt werden; nach 2 Jahren sind sie mit 5 kg Gewicht schlachtreif.
die Fähre nach dem Anlegen
der Kirchhof von Laukvik, direkt zum offenen Atlantik hin
der Baltssund mit Inselbergen ...
... und zum Atlantik hin. Auf Senja lebte wohl der Wikinger Ottar, dessen schriftlich überlieferte Berichte die wichtigsten Zeugnisse aus der Wikingerzeit sind.
Ganz im Westen der Insel: das Fischerdorf, von dem aus ich den Sonnenuntergang in den Atlantik sehen will.
das offene Meer - dahinter liegt Amerika
die Sonne ...
... und ihr Widerschein an den Bergen der Insel
und dann senkt sie sich ...
... ins Meer und beleuchtet Himmel und Wolken
geschrieben am 9. Januar 2013