Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Von Melfjordvar nach Narvik

   J. Schäfer          

Der nächste Morgen: Regen und Nebel - Norwegen-Wetter; nicht kalt, dem Golfstrom sei Dank, aber ungemütlich.


Auch das ist - eine Kirche - in Finnsnes, wieder zurück auf dem Festland.

In Bardufoss, weiter südlich, der größten Garnisonsstadt von Norwegen: der rätselhafteste Laden in Norwegen, der staatlich reglementierte Alkoholhandel. Norwegen hat strengste Regeln: Alkohol gibt's nur in diesen werbefreien Läden und das zu enormen Preisen; in Restaurants oft gar nicht, und keinesfalls am Wochenende.

ansonsten: eine typische, gesichtslose nordnorwegische Stadt

aber die Natur ...

die auffällige Kirche von Bardufoss

Natürlich gibt es in der Garnisonsstadt ein Militärmuseum. Na ja ...

unterwegs: wieder ein Freilichtmuseum mit Bauernhaus ...

... Scheune ...

... und einer Scheune auf Stelzen, wie häufig: gegen den Frost und gegen Schädlinge

In Bjervik, kurz vor Narvik: eine mächtige Kirche, die Wehrhaftigkeit symbolisiert. Der Ort wurde im 2. Weltkrieg von den Deutschen besetzt, von französischen Fremdenlegionären zurückerobert, wieder von Deutschen eingenommen, von Briten zerbombt, wieder von Deutschen unterworfen, schließlich 1945 befreit.

Von Bjervik aus geht's auch zu den Lofoten, zum Ort mit dem kürzesten Ortsnamen, bekannt aus den Kreuzworträtseln: Å.

Narvik empfängt mich mit dem Veteranenplatz vor der Stadt und dem Denkmal der Franzosen für ihre Gefallenen aus der Schlacht von 1940. 10 deutsche Zerstörer drangen im April 1940 im Schutz eines Schneesturmes in den Olotfjord von Narvik ein, beschossen die beiden norwegischen Schiffe, die zum Schutz bereit lagen, und die Stadt, die dann von Deutschen besetzt wurde, um Kontrolle über das Erz, das hierher aus Nordschweden kommt, und über das zum Bau einer Atom-Bombe nötige schwere Wasser, das in der Gegend erzeugt wird, zu erhalten. Kurz darauf vernichtete die britische Navy die deutschen Schiffe und im Mai eroberten britische, französische, polnische und norwegische Truppen die Stadt zurück - die einzige Niederlage der Deutschen in den ersten drei Kriegsjahren. Look to Narvik wurde zum Propagandamotto bei den Briten. Nach zwei Wochen zogen die Alliierten ihre Truppen aber nach Frankreich ab, die Deutschen übernahmen die Stadt kampflos wieder bis zum Kriegsende.

Das Denkmal für die norwegischen Gefallenen der ersten Apriltage 1940.

geschrieben am 9. Januar 2013 2013


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