Am nächsten Tag, wieder im Landesinnern: ein Blick auf den Skjørstadfjord.
In Rognan, am Fjordende: wieder ein Freilichtmuseum. Dieses Schiff aus dem 19. Jahrhundert wurde als Lastkahn hier gebaut - der Ort war bekannt für seine Schiffsbauer, das war die Winterbeschäftigung der Bauern.
Das Wohnhaus stammt aus dem Jahr 1826 ...
... die Scheune von 1688.
... nochmals das Schiff, deutlich sieht man am Vordersteven das Vorbild der Wikingerschiffe.
Unweit vom Museum, am Meer, der Gedenkstein für die Jugoslawen, die als Partisanen gefangen genommen, hier 1942 - 45 zum Straßenbau eingesetzt wurden und dabei starben.
Ein weites, zur Hochebene ansteigendes Tal in Nord-Süd-Richtung: das Saltdal mit seinem wilden Gebirgsbach ...
... und oben den glatten, teilweise noch schneebedeckten Bergen.
Ebendort, in der Einsamkeit, passiere ich wieder den Polarkreis, der genau durch diese beiden Stangen an der Straße markiert wird - jetzt Richtung Süden.
Natürlich gibt's dort ein Polarkreiszentrum
für die Touristen mit riesigem Parkplatz, Souvenirverkauf, Café und allem, was Touristen brauchen - auch das 1. WC, das ich in Norwegen an der Straße erlebe; was sonst auf den Schildern an den Parkplätzen als WC
angekündigt wird, ist ein einfaches Plumpsklo ohne Wasser, Waschbecken oder sonst irgendetwas.
Auch hier: Kriegsdenkmale, hier das für Russen, die als Zwangsarbeiter 1942 bis 45 hier ihr Leben verloren.
Von der Hochebene hinab geht's am Ranaelv entlang
... und in ein Seitental den Svartiselv entlang, einem vom Svartissen-Gletscher gespeisten Fluss. Am Ende liegt ein Gebirgssee mit glasklarem, natürlich eiskaltem Wasser. Der zweitgrößte Gletscher Norwegens hat viel von seiner imposanten Größe verloren. Am See treffe ich wieder den Campingbus aus Luxemburg, den ich schon vor 9 Tagen in Finnland mehrfach überholt haben ...
Dann fahre ich wieder Richtung Westen; es ist Sonntag und herrlichstes Wetter; am Ranafjord baden einige Leute
... bei der Wassertemperatur aber ist Boot fahren besser!
Die Bauern haben ihr Heu gemacht - überall im Norden wird es in diesen riesigen Plastikhüllen aufbewahrt.
ein Seitenarm des Ranafjord
Der Landübergang zum nächsten Fjord mit Blick auf die blank gescheuerten Berge im Norden.
Richtung Süden wieder der Ranafjord und bewaldete Hügel
dann der Sjonafjord und die Berge Richtung Westen
... auch von näher
Im Westen angekommen: der Stifjord, vorgelagerte Inseln und der Atlantik
In Nesna im Hafen warten ich wieder auf die Fähre; die Leute genießen den herrlichen Sonntagnachmittag im Hafen.
Von der Fähre aus das tiefblaue Wasser des Ranafjords ...
... auch kurz vor dem Einlaufen in Levang.
Die Kirche in Lefand
Den Leirfjord entlang: über die Berge im Nordwesten krabbeln die Abendwolken
Dann über die Helgelandsbrua, für die die Bürger der Insel Helgeland 20 Jahre lang gekämpft haben, bis sie mit gut 1 km Länge und 138 m Höhe 1991 gebaut wurde.
In Alstahaug liegt mein Campingplatz direkt am Fuß des Gebirgszuges der 7 Schwestern
, von denen wir hier 3 sehen. Das sind sieben Berge in einer Kette, entstanden als Aufschüttungen von Gletscherzungen; der Sage nach sind es die 7 bei Sonnenaufgang zu Stein erstarrten Töchter des Samengottes Sultijelma.
nach Westen die Berge der Insel Dønna
... und die aufziehenden Abendwolken vor den nördlichsten beiden, den höchsten (bis 1066 m) Schwestern
Am späten Abend noch entdeckt: Kühe, die auf einem alten deutschen Bunker friedlich grasen. Solche Bunker gibt's hier viele: die Deutschen fürchteten ja, dass die alliierte Invasion in Norwegen erfolge und diese Stelle - ganz im Westen, aber durch eine Insel noch vom offenen Meer geschützt, dazu mit flachen Strand - wäre dafür ideal gewesen.
geschrieben am 9. Januar 2013