Dienstag, 1. April bis Mittwoch, 9. April
Erstes Ziel ist heute das nahe La Jonquera in
Spanien, um dort preiswert einzukaufen. Bei der Rückkehr werde ich nach der Grenze wieder einmal kontrolliert - aber ich habe
nichts Unerlaubtes. Dann geht es nach Westen zu Zielen westlich der Rhône, zuerst nach Sérignan zu dieser
Kirche. Hier wurde Wilhelm Courtet, ein Gefährte von
Laurentius Ruiz, geboren. Zudem gibt es
Informationen und Bilder zu den Märtyrern
von Nagasaki und den Märtyrern um Sebastian
Kimura. Auch vier der Märtyrerinnen
von Orange stammten aus diesem Ort. Nächstes Ziel sind die Ausgrabungen des antiken
Ensérune, dort gab es eine
Dann geht es nach Corneilhan bei Beziers mit dem
Geburtshaus von
Ceronna neben dieser Kirche, das später eine ihr
geweihte Kapelle wurde und heute Polizeistation ist.
In Puissalicon bei Béziers wurde Gerald von
Béziers in diesem Schloss geboren, das baulich direkt mit der - leider auch verschlossenen -
Kirche verbunden ist. Im Gassengewirr ist mir die
Ausfahrt versperrt: sie ist - ohne Vorwarnung - keine 2 Meter breit, zu eng für meine Kiste. Also geht es mühsam rückwärts die
enge Gasse bergauf und um Kurven zur Hauptstraße.
In Roujan bei Béziers war Gerald von Béziers
Prior der damaligen Abtei Cassan - auch sie ist
unzugänglich. Offen ist aber diese Kirche in
Saint-Thibéry, erbaut über den Gräbern der Märtyrer
Tiberius, Modestus und Florentia.
Recht schlicht: die Kapelle am Ort der
Marienerscheinungen in Saint-Bauzille-de-la-Sylvie bei Montpellier.
Etwas nördlich liegt die Raststätte Caylar -
leider schon in den Bergen, gut 700 Meter hoch, deshalb wird die Nacht nach dem schönen sonnigen Dienstag nass und kalt,
3° beim Aufstehen sind unangenehm.
Regnerisch geht es am Mittwoch weiter, zunächst zum ehemaligen
Kloster Saint-Pierre in Joncels bei Béziers, das
Fulcran von Lodève einst reformierte. Dieser
ehemlige Kreuzgang des wehrhaft gebauten Klosters hat dann seine ureigenste Weiterentwicklung erfahren
. In Bédarieux verfehle ich das
Geburtshaus von
Paul Rabaut; inwischen weiß ich es besser.
Nach dieser Majanus geweihten
Kirche in
Villemagne-l'Argentière bei Béziers kommt nun auf der Autobahn bei wieder einmal heftigstem böigem Wind - ich muss
langsam fahren, damit er die Kiste nicht von der Straße weht - der große Sprung wieder nach Westen Richtung
Toulouse, nach Montgiscard, wo
Antonius „der Abt” getötet wurde; darauf gibt es
aber weder an der - wieder einmal geschlossenen
Pfarrkirche noch an der nahen
Kapelle einen Hinweis. Aber immerhin: die Sonne
ist nun hervorgekommen, der Himmel blauer.
Dann geht es durch dichten Verkehr in die Stadt, zunächst zur größten noch erhaltenen romanischen Kirche der Welt (?), zur
Kirche Saint-Sernin. Ihr Urspungsbau wurde über dem
Grab des ersten Bischofs der Stadt,
Saturninus, errichtet, von
Germerius von Toulouse erweitert und sie
enthält bis heute Saturninus' Gebeine. Am Pilgerweg nach
Santiago de Compostela gelegen, war sie eine
wichtige Station der Wallfahrer, auch
Eudald und
Martin vom heiligen Kreuz besuchten
Saturninus' Grab. Papulus war hier Priester bei
Saturninus, Raimund Gayrard war
Kanoniker, ebenso
Raimund von Roda-Barbastro, der auch
Prior am Kloster war, Papst Urban II. weihte den
Erweiterungsbau. Als Pilgerkirche präsentiert die Kirche Saint-Sernin zahlreiche Reliquien, so von
Acisclus und
Victoria,
Ägidius,
Edmund von Ostanglien,
Georg dem Märtyrer,
Gilbert von Cîteaux,
Hilarius von Toulouse,
Jakobus dem Älteren,
Martialis von Limoges,
Quiricus und
Julitta sowie
Silvius von Toulouse. Insgesamt gab es
den zweitgrößten Reliquienschatz der Welt mit Gebeinen von 130 Heiligen, darunter sechs Apsoteln.
Nach der ehemaligen Franziskanerkirche, von der
nur noch der Turm übrig ist, an der Gabriel-Maria
Nicolai Vorsteher der Franziskaner-Observanten war, und der - wegen
Umbauarbeiten wieder einmal geschlossenen - Kirche
Notre-Dame-du-Taur, wo Saturninus
starb und Camella von Carcassonne ihn begrub, komme
ich zu diesem Rathaus - hier selbstbewusst
Kapitol
genannt. In Toulouse wurden
Johanna Emilia de Villeneuve,
Johannes von Caramola,
Maria von Jesus Borret,
Petrus von Toulouse,
Sulpicius „Severus” und
Wilhelm von Toulouse geboren,
Anna María Janer Anglarill,
Josef Tous i Soler und
Volusanius von Tours
lebten hier im Exil, auch Georg von Lodève
flüchtete hierher. Justus und Gefährten
starben in der Gegend als Märtyrer, Romaeus von Livia
war in der Gegend Prediger in der Gegenreformation, der Orden von
Émilie de Vialar hatte hier kurz sein
Mutterhaus.
Beim Gang durch die Stadt scheint zwar die Sonne, aber es bläst immer noch der böige und kalte Wind durch die Straßen.
Pompös: das Portal zur Kathedrale, beschattet aber
wegen der schon tief stehenden Sonne.
Erembert von Toulouse
Exuperius von Toulouse
Fulko von Marseille, Bi
Germerius von Toulouse
Hilarius von Toulouse
Honoratus von Toulouse,
Ludwig von Toulouse,
Patroclus von Toulouse,
Silvius von Toulouse waren hier Bischöfe,
Bertrand von Comminges und
Raimund Carbonier Kanoniker,
Aigulf von Bourges nahm hier an einer Synode
teil, Trojanus von Saintes an einer
Disputation. Firminus der Ältere,
Honestus und
Severus Gomes wurden hier zu Priestern geweiht,
Theodard von Narbonne besuchte die Schule,
von Gregor von Tours gibt es
Reliquien,
Saturninus von Toulouse ist
Patron der Stadt, zudem gab es hier eine
Marienerscheinung.
Der Hochaltar in der Kathedrale. Ich komme dann noch
zu sehr spärlichen Ausgrabungen von Gallo-römischen
Resten, die für die Märtyrer Paramon und
Gefährten stehen. Dann wird es mir zu spät und zu windig, ich marschiere zurück zur Kiste.
Zum Übernachten geht es dann an die Raststätte
Toulouse-Sud für eine wenig ruhige, nasse und windige Nacht.
Am Donnerstag fahre ich also wieder in die Stadt, Ziel ist zuerst das ehemalige
Jesuitenkolleg - heute ein Gymnasium - hinter diesen
Mauern, wo Johannes Franz Régis in den
Orden eintrat. Direkt gegenüber ist die gewohnt riesige
Kirche des ehemaligen Klosters der Jakobiner -
so werden in Frankreich die Dominikaner genannt.
Hyazinth Maria Cormier war hier
Provinzial, Kolumbus von Toulouse und
Wilhelm Courtet, ein Gefährte von Laurentius Ruiz,
waren Priore, Fulko von Marseille war
Mitbegründer der hier angesiedelten Universität. An dieser studierten
Bertrand von Aquileia,
Franziskus d'Oudinot de la
Boissière, Franziskus von Stagno,
Petrus Berland,
Petrus Bonsom de Donnaud, der spätere Papst
Urban V. und
Vinzenz Ferrer. Von
Thomas von Aquin gibt es
Reliquien.
Einige Ziele in Toulouse anzufahren spare ich mir, da es die Gebäude nicht mehr gibt. Dazu gehört der ehemalige
Flughafen Toulouse-Montaudran, von dem aus
Antoine de Saint-Exupéry als
Postflieger unterwegs war. Dann das ehemalige römische
Forum, das heute die Place Esquirol ist, wo das
Martyrium von Saturninus von Toulouse
begann und die ehamalige Kirche St-Romain, an der
Dominikus das erste Kloster des
Dominikanerordens eröffnete. Auch erspart: das
ehemalige Kloster Saint Benoît, in das
Johanna von Lestonnac eingetreten war, das
ehemalige Parlament, wo
Claude Brousson als Anwalt tätig war. Zudem das
ehemalige Schloss an der Stelle des heutigen
Gerichtspalastes, wo Fulko von Marseille
als Troubadour wirkte, Hubertus von Lüttich
der Überlieferung zufolge geboren wurde,
Silvinus von Thérouanne Edelknabe und
Wilhelm von Aquitanien Graf war.
Übergangen auch der ehemalige Westgotenpalast an der
heutigen Place de Bologne, wo Epiphanius von
Pavia als Gesandter auftrat und Vivianus
von Saintes intervenierte.
Verpasst, weil ich zuvor die Wichtigkeit nicht erkannt hatte, habe ich den Besuch am
Maison Seilhan - heute Sitz der Theologischen
Fakutät der Universität. Dominikus wohnte hier 1215
und hatte eine Marienerscheinung,
Katharina von der Darstellung (des
Herrn im Tempel) war hier Nonne und auch
Maria von der Passion, als das Haus das
Kloster der Damen der Wiedergutmachung
beherbergte.
Vinzenz von Paul studierte hier,
Wilhelm Arnaud war hier tätig, als das Haus
Sitz der Inquisition war. Der
Dominikanerorden nahm hier seinen Anfang.
Dann geht es ins nahe Blagnac zu diesem Kloster, das
mit Unterstützung von Maria von Jesus Borret
gegründet worden war. Die kleine Kirche in Gémil
bei Toulouse, wo Amandus und Domnolenus als
Einsiedler lebten, ist leider wieder zugesperrt.
Ins Kloster Sainte-Marie du Désert in Bellegarde-Sainte-Marie bei Toulouse mit dieser
Kirche war
Maria-Joseph Cassant eingetreten.
In diesem ehemaligen Kloster Boulbonne in
Cintegabelle bei Muret war Wilhelm le Court
Abt.
In Saint-Ybars bei Toulouse wurde Petrus Bonsom de
Donnaud geboren. In der Kirche sehe ich diesen
alten
Leichenwagen
; in meiner ersten, einer armen Landgemeinde, hatten wir so einen auch im Schuppen stehen - allerdings
war der wesentlich aufwändiger gestatet; die französische Kirche ist noch viel ärmer als eine arme deutsche Gemeinde.
Mächtig prächtig: der Turm der Kathedrale in Rieux -
dem heutigen Rieux-Volvestre - bei Toulouse, der kleine Ort war bis 1801 Bischofssitz. Nach mancher Überlieferung starb
hier der Märtyrer Vidianus.
Gegenüber: diese mittelalterlichen Häuser aus dem 14./15. Jahrhundert.
An den erhaltenen Gebäuden des einsam gelegenen ehemaligen
Klosters der Feuillanten nahe Labastide-Clermont,
in dem Jakobus de Rupe lebte, lässt es sich
diese Katze gut gehen; das Wetter hatte sich im Laufe des Tages glücklicherweise zunehmend gebessert.
Vor der Kirche in Martres-Tolosane bei Toulouse,
die Vidianus geweiht ist, weil er in der Nähe
als Einsiedler lebte, stehen diese antiken Sarkophage. Nach des Ortes lag die römische Stadt
Villa Aconiana - später Chiragan genannt -, ab
1840 fanden dort Ausgrabungen statt mit besonders ertragreichen Funden, die heute größtenteils im
Museum Saint-Raymond in Toulouse ausgestellt sind.
Zum Schlafen geht es an die Raststätte
Comminges für eine ruhige, aber kühle Nacht.
Am Freitag fahre ich zunächst in das einsam in den Hügeln gelegene kleine Dorf Cardeilhac, wo es eine
Marienerscheinung gab - aber die
Kirche ist geschlossen und es gubt keine Hinweise.
Dann geht es nach Saint-Gaudens bei Toulouse mit dieser schönen, aber dunklen
Stiftskirche. Der Knabe
Gaudentius starb hier der Überlieferung
zufolge zusammen mit Gefährten als Märtyrer, Raimund
Serrat wurde hier geboren.
In Saint-Beat im Tal der Garonne tief in den Pyrennäen ist dem Einsiedler Beatus -
nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Beatus - die Kirche geweiht. Gegenüber
beeindruckt mich die Häuserzeile direkt am Fluss.
Auch im kleinen ländlichen Ort Montousse bei Tarbes gab es eine
Marienerscheinung, damit die
Kapelle wieder aufgebaut wird. Im ebenso
abgfelegenen Garaison, einem Ortsteil von
Monléon-Magnoac bei Tarbes, gabes es ebenfalls eine
Marienerscheinung, sie führte zum Bau
einer Kapelle mit diesem Hochalter, dann eines Klosters und eines bis heute bestehenden Kollegs. Die Kapelle ist bis heute
Wallfahrtsort.
Letzte Station für heute wird das ehemalige Kloster
Scala Dei
nahe Bonnemazon bei Tarbes, in dem Raimund Serrat
Mönch wurde.
Dann breche ich ab - ich fürchte, am späteren Abend keinen Platz mehr zu bekommen auf dem angestrebten
Campingplatz im Ortsteil Sarsan von Lourdes. Das
berühmte Sanktuarium Lourdes hatte ich schon 2014
besucht, aber hier ist der einzige schon geöffnete und akzeptable Campingplatz in der ganzen Gegend. Meine Befürchtung,
genährt durch die Erfahrungen im vergangenen Jahr, war völlig unberechtigt, ich bin fast allein hier. Alles ist einfach, aber
sehr sauber, dazu ruhig. Auch das Wetter ist akzeptabel: An allen Tagen nachts leichter Regen, vormíttags Wolken, am
Nachmittag setzt sich die Sonne durch - ideal, um konzentriert zu arbeiten.
Tracks (gibt's noch nicht)
Caylar
Toulouse-Sud
Comminges
Sarsan
geschrieben vom 5. bis 7. April 2025
Pyrenäen und BaskenlandIm Südosten von Frankreich