Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons
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Von Neiden bis nach Olderfjord

   J. Schä­fer          

in Nei­den: das ein­zig rus­sisch-or­tho­do­xe Got­tes­haus in Nor­we­gen, die St.-Ge­orgs-Ka­pel­le aus dem 16. Jahr­hun­dert


Die Kir­che in Nei­den. Nach 1826 spiel­te auch in Nei­den die nor­we­gisch-rus­si­sche Grenz­fra­ge eine Rolle, und die Rus­sen hat­ten hier ihre Ka­pel­le. Au­ßer­dem kamen Er­we­ckungs­pre­di­ger aus Finn­land - La­e­s­ta­di­a­ner - Zeit, die nor­we­gisch-lu­the­ri­sche Flag­ge zu zei­gen: die Kir­che, Perle der nor­we­gi­schen na­tio­nal­ro­man­ti­schen Ar­chi­tek­tur, wurde ge­baut und 1902 ge­weiht.

Ich fahre nach Wesen, die Eis­meer­stra­ße ent­lang, 350 km durch Ein­sam­keit und höchst ab­wechs­lungs­rei­che Natur: Hoch­ge­birgs-Fee­ling, fast auf Mee­res­hö­he

noch immer der Var­an­ger-fjord

Kar­le­botn,, auch die­ser Ort wurde im 2. Welt­krieg völ­lig zer­stört, wie fast alle der we­ni­gen Orte hier

In Tana bruk, Tana an der Brü­cke über den Tan­af­jord

Ein­sam­keit und Natur: eben noch am Meer, jetzt Berg­seen und Hoch­ge­bir­ge

Die rie­si­gen Wäl­der aus Krüp­pel­bir­ken sehen aus wie nach Wald­brän­den, es könn­te dies auch ein Bild aus dem Süden sein; sie sind schwarz vom Frost

Ei­gent­lich ist das Nord­kapp kein sinn­vol­les Ziel: es liegt auf einer Insel und wenn man Iseln mit­zählt, dann wäre der nörd­lichs­te Punkt Eu­ro­pas auf Spitz­ber­gen (oder in Grön­land); auch auf der Nord­kapp-In­sel selbst ist der west­lich vom tou­ris­ti­schen Nord­kapp ge­le­ge­ne Zip­fel wei­ter im Nor­den; der nörd­lichs­te Fest­landspunkt liegt auf der Halb­in­sel Nord­kyn, öst­lich des Nord­kapps, ist aber mit einem nor­ma­len Auto nicht zu er­rei­chen.

Wer­be­ta­fel der Halb­in­sel Nord­kyn, die we­nigs­tens das Prä­di­kat „nörd­lichs­te Ge­mein­de Eu­ro­pas be­an­sprucht, an der Stra­ße

Ren­tier­her­de

Berg­see ...

... noch einer

alle paar Mi­nu­ten halte ich - die Land­schaft ist wun­der­bar!

Auch mein Auto muss ein­mal ge­lobt wer­den: Schlaf­zim­mer, Büro, Küche. Ges­tern durch Finn­land dach­te ich, die Tank­an­zei­ge sei ka­putt, sie ging nicht nach unten. Beim Tan­ken kurz vor Nor­we­gen (Nor­we­gen hat rie­si­ge Öl­vor­kom­men, aber die höchs­ten Sprit­prei­se in Eu­ro­pa!) stell­te sich her­aus: für 700 km brauch­te ich 36 Liter. Toll, was am­pel­lo­se, gleich­mä­ßi­ge, ge­zü­gel­te Fahr­wei­se aus­macht!

der Lak­sef­jord

Hoch­ge­birgs-Bach

Blu­men

im Børselv-Wald: das nörd­lichs­te Kie­fern­vor­kom­men der Welt. Kie­fern kön­nen 700 Jahre alt wer­den

der Por­san­gen­f­jord

Ren­tier

Rod­di­ne - Na­tur­schutz­ge­biet am Por­san­gen­f­jord: ein schö­nes Bei­spiel für die Land­he­bung: hier be­trägt sie gut 200 m, gut zu sehen ist die frü­he­re Küs­ten­li­nie

Lap­pen­zel­te am Fjord - jetzt ist hier die E 6, da ist mit Tou­ris­ten Geld zu ver­die­nen

Kir­che Stab­burs­nes, di­rekt am Meer

auch hier noch: Blu­men

Das heu­ti­ge Etap­pen­ziel ist Ol­derf­jord am Po­san­gen­f­jord, gut 100 km süd­lich des Nord­kapps. Es reg­net, also gehe ich essen, ins Ol­derf­jord-Ho­tel, ers­tes Haus am Platz: das ein­zi­ge. Die Ein­rich­tung: rus­ti­kal. Selbst­be­die­nung. Zu Essen gibt's, was auf der Tafel steht: 6 Ge­rich­te. Lachs esse ich nicht im Schnell­im­biss. Also Ko­te­lett, das ein­zi­ge, was ich sprach­lich noch ver­ste­he. Ko­te­lett gibt es nicht. Also Biffsnad­der, das teu­ers­te Ge­richt, muss dann ja gut sein. Es kommt eine rie­si­ge Por­ti­on, of­fen­bar für Po­lar­for­scher, das Fleisch eine Mit­tel­ding zwi­schen Gyros und Gu­lasch; aber das sieht man erst nicht, denn dar­über: jede Menge Sauce Ber­nai­se, wie in Schwe­den. Und auch kein extra Sa­lat­tel­ler - aber ist ja wie­der nicht schlimm, denn so­wie­so nicht an­ge­macht. - Drau­ßen noch immer leich­ter Regen - und dann ein Re­gen­bo­gen.

wirk­lich: ein Bogen

... nein: zwei

... bis auf den Boden gehen beide

... auf bei­den Sei­ten!!

... und im Meer ge­spie­gelt

... auf bei­den Sei­ten!

Und das Son­nen­licht ver­zau­bert die Land­schaft.

Die Kin­der las­sen sich nicht be­ir­ren, ich aber bin total be­geis­tert - an­de­re auch: alle Autos hal­ten, auch ein Rei­se­bus, alle fo­to­gra­fie­ren. Al­lein dafür hätte sich die ganze Reise ge­lohnt. Es ist 23.15 Uhr und, weil es kaum noch Wol­ken gibt, ganz hell.

ge­schrie­ben am 8. Ja­nu­ar 2013


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