Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Kategorie: Türkei 2013 - Seite 2

Hitze und Ramadan

   J. Schäfer         

Den zuhause oft über das Wetter Schimpfenden kann ich versichern: zu viel Hitze ist auch blöd. Und der Ramadan auch, obwohl ich gleich beim ersten iftar eine sehr nette Tischgenossin hatte.
Aber der Reihe nach:

Samstag, 6. Juli

Ephesus wurde um 6000 v. Chr. gegründet, damals auf dem Hügel, auf dem heute die Burg und die Ruine der Johannes-Kirche stehen; die Griechen verlegten das Zentrum der Stadt um 300 v. Chr. an den heutigen Ort der Ausgrabungen. In der hellenistischen und Römerzeit hatte die Stadt 200.000 Einwohner. Obwohl sie das Privileg der Steuerfreiheit genossen, gab es 88 v. Chr. einen Aufstand, bei dem der Überlieferung zufolge in einer einzigen Nacht 80.000 Italiker in Ephesus getötet wurden; die Römer konnten den Aufstand dennoch niederschlagen, die Stadt wurde steuerpflichtig. Ephesus war die größte Stadt der Provinz Asia und ab 29 v. Chr - anstelle von Pergamon - deren Hauptstadt. Im Jahr 17 durch ein Erdbeben völlig zerstört, wurde die Stadt wieder aufgebaut. Unter byzantinischer Herrschaft wurde die Stadt wieder zurück an ihren Ursprungsort verlegt, das heutige Selçuk.
Das Bild zeigt die Basilika Stoa, die königliche Halle

Berge und Meer

   J. Schäfer         

Freitag, 12. Juli

Mein Weg geht wieder ein Stück weit nach Osten, nach Akhisar, das frühere Thyatira, auch eine der sieben Gemeinden der Sendschreiben der Offenbarung; neben Lob empfängt die Gemeinde auch Tadel, weil dort eine selbsternannten Prophetin Teile der Gemeinde zur Unsittlichkeit und dem Verzehr von Götzenopferfleisch verführt. Aber auch Lydia von Philippi, der erste Christenmensch Europas, wurde hier geboren.
Erhalten sind mitten im Zentrum der modernen Stadt die Mauern einer Basilika, die im 5. / 6. Jahrhundert an der Stelle der früheren Agora erbaut wurde.

Zurück nach Europa

   J. Schäfer         

Montag, 15. Juli

Von Dorylaeum beim heutigen Eskişehir ist nur ein eingezäunter Hügel mit spärlichsten Ausgrabungen übrig.

Güle Güle!

   J. Schäfer         

Freitag, 19. Juli

Gestern Abend haben meine Campingplatz-Nachbarn etwas gefeiert - und dabei wurde gelacht. Da fiel mir auf, dass ich die ganzen 10 Wochen keinen Erwachsenen lachend oder auch nur sichtlich fröhlich erlebt haben; die Türkei scheint ein Land, in dem es nichts zu Lachen gibt. In meinem Reiseführer steht, die Redeform der Ironie sei den Türken fremd, man solle sie vermeiden. Ja: es ist ein humorloses Land - das Leben zu hart, der Koran zu rigide, die Regierung zu repressiv? Schade! Das gilt nicht für die Kinder: die sind meist sichtlich fröhlich, oft ausgelassen, genießen die Freiheit, die sie (noch) haben; gelesen habe ich, sie gingen auch sehr gerne in die Schule.
Der Abschied vom Campingplatz - hier der Blick von meinem Stellplatz auf das Haus des Besitzers - fällt nicht sonderlich schwer; es war alles Notwendige vorhanden, aber eben selbstgemacht, und das Wasser war kein fließendes, sondern in Tanks gelagert und schmeckte schal mit leichtem Fäkaliengeruch. Ab dem zweiten Mal habe ich die Zähne mit gekauftem Wasser geputzt und nach dem Duschen habe ich mir den Geschmack mit viel Fanta aus dem Mund gespült. Aber das Meer hier war schön!

Rund um die Lahn

   J. Schäfer         

Donnerstag, 21. Januar, bis Samstag, 23. Januar

Nein: keine Festung, sondern die Kirche des Palottinerklosters in Limburg, in dem Richard Henkes in den Orden eintrat, erbaut 1925 bis 1927.

Anlass meiner Reise nach Köln war die Geburt meines zweiten Enkels eine Woche zuvor - Santiago ist ein sehr ruhiges, aber interessiert in die Welt schauendes Kind - und immer wieder ist es erstaunlich, wie klein die Kinder nach einer Woche noch sind.

Auf der Hinreise war Gelegenheit für einen Abstecher nach Bad Camberg, wo Maria Kasper ihr zweites Kloster eröffnen konnte. Die Rückreise bot Gelegenheit zum Besuch in Limburg, im Lahntal und am Mittelrhein, leider war dann starker Schneefall angekündigt, so dass ich vorzeitig abgebrochen habe.

Tracks
Köln gibt es nicht
Pfalzfeld
Stuttgart

Logbuch Reiselogbuch 2021-1

geschrieben am 23. März 2021

Odenwald und Taunus

   J. Schäfer         

Donnerstag, 4. Februar, bis Samstag, 6. Februar

An der - inzwischen abgegangenen - Kirche beim Schloss in Offenbach war Anton Prätorius als Pfarrer tätig.

Das als schön angekündigte Wetter veranlasste mich, die Ende Januar abgebrochene Reise fortzusetzen und Ziele im Odenwald und im Taunus anzusteuern. Wieder habe ich dann aber wegen angekündigtem Schneefall vorzeitig abgebrochen.

260 Fotos waren Ergebnis der Reise, davon nahm ich 35 ins Ökumenische Heiligenlexikon auf.

Tracks
Alzenau
Eppstein
Stuttgart

Logbuch Reiselogbuch 2021-1-2

geschrieben am 4. April 2021

Frankfurt und Mainz

   J. Schäfer         

Sonntag, 14. Februar, bis Mittwoch, 17. Februar

Corona machte es möglich - es ist daran nicht alles schlecht : Am Rosenmontag war ich in Mainz, wo am Dom die Gotthardkapelle steht - Godehard von Hildesheim geweiht, der aber sonst keinen Bezug zu Mainz hat. Verrückt: beim Rundgang durch die Stadt nur wenige Menschen, obwohl das Wetter ganz ordentlich war - einige davon verkleidet, aber sonst kein Hauch von Fassenacht in der Stadt, die an diesem Tag in anderen Jahren ja völlig aus dem Häuschen ist.

Schon am Tag zuvor in Frankfurt war es bei strahlendem Sonnenschein fast menschenleer. Und am Faschingsdienstag und Aschermittwoch konnte ich dann die Ziele im und rund ums Mittelrheintal besuchen, die bei den beiden Reisen zuvor dem angedrohten Schneefall zum Opfer gefallen waren.

494 Fotos konnte ich machen, davon wurden 56 ins Ökumenische Heiligenlexikon eingestellt.

Tracks
Medenbach
Mainz gibt es nicht
Bacharach
Stuttgart

Logbuch Reiselogbuch 2021-1-3

geschrieben am 4. April 2021

Trier und Eifel

   J. Schäfer         

Mittwoch, 24. Februar, bis Sonntag, 28. Februar

Die aus römischer Zeit bis heute erhaltene Porta Nigra in Trier war letzte Station im Leben von Simeon von Trier, der sich dort als Inkluse einschließen ließ.

Ziele im Hunsrück, dann Trier mit seiner reichen Tradition und viele Orte in der Eifel konnte ich Ende Februar bei meist schönem Wetter besuchen. 729 Fotos, davon 114 fürs Ökumenische Heiligenlexikon verwendet, waren Ergebnis dieser Fahrt.

Tracks
Hochwald
Trier gibt's nicht
Peppenhoven
Rastst. Eifel
Stuttgart

Logbuch Reiselogbuch 2021-1-4

Aachen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 7. April, bis Montag, 12. April

Die Pilgerkirche im durch Josef Kentenich gegründeten Wallfahrtsort Schönstatt konnte ich im Rahmen einer Reise zu meinem neu geborenen Enkel in Köln aufsuchen.

Auch die wichtige Stadt Aachen - hier der Chhorraum des Domes, die Nordeifel und, Ziele im Mittelrheintal und Koblenz konnte ich dabei besuchen.

Ergebnis der Reise waren 624 Bilder, davon kamen 94 ins Ökumenische Heiligenlexikon.

Tracks
Köln
Eschweiler
Aachen gibt es nicht
Koblenz
Koblenz
Stuttgart

Logbuch Reiselogbuch 2021-1-7

geschrieben am 3. Mai 2021

Schweizer Frühling

   J. Schäfer         

Donnerstag, 15. April, bis Donnerstag, 22. April

Längst überfällig war der Besuch bei meiner Tante in Aigle. Nun hat sie völligen Impschutz, die Campingplätze in der Schweiz sind geöffnet - dem Besuch staht also nichts mehr im Wege und bietet Gelegenheit, bislang fürs Heiligenlexikon noch nicht besuchte und neu hinzugekommenen Stellen in der Schweiz zu aufzusuchen. Herrliches Frühlingswetter mit kalten Nächten und noch viel Schnee auf den Bergen machen die Reise zum Genuss.
Bei der Fahrt von der West- in die Ostschweiz stellt sich heraus, dass der Furkapass noch geschlossen ist, deshalb darf meine Kiste mit dem Zug durch den Tunnel fahren - nach vielen Schifffahrten nun also das erste Mal Transport mit der Eisenbahn.

Mittelhessen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 5. Mai, bis Sonntag, 9. Mai

Ziele in Mittelhessen standen im Mittelpunkt einer weiteren Corona-bedingten Kurzreise in Deutschland, darunter Marburg, das für die Christianisierung Deutschlands bedeutende Fulda oder Bad Hersfeld, wo vor der Ruine der Stiftskirche dieses Denkmal für zwei bedeutende Söhne der Stadt steht: Konrad Zuse, der Erfinder des Computers und Konrad Duden, der Lehrer der deutschen Sprache.

Ergebnis der Reise waren 512 Bilder, davon kamen 85 ins Ökumenische Heiligenlexikon.

Tracks
Dollenberg
Sauerland (Anfang fehlt)
Hasselberg
Uttrichshausen
Stuttgart9

Logbuch Reiselogbuch 2021-1-9

geschrieben am 30.Mai 2021

Venedig

   J. Schäfer         

Monntag, 31. Mai, bis Dienstag, 8. Juni

Abschied vom schönen Campingplatz Donaupark in Klosterneuburg, noch zwei Ziele in Wien, eines im Norden und eines in der Stadtmitte, dann nach Süden - die Durchfahrt durch die Stadt dauert 2½ Stunden! Im Kurort Baden bei Wien besuche ich das Kaiserhaus und sehe gegenüber das Rathaus - österreichische k-und-k-Pracht lebt. Am Abend bin ich in Graz, also südlich der Alpen - und ziehe erstmals auf dieser Reise den Pullover aus.
Nahe der ungarischen Grenze ist das Land eben, die ungarische Puszta lässt grüßen; nahe der slowenischen grüßt der Balkan. In Villach gibt es mehrere Testzentren für den Antigen-Test, den ich für die Einreise nach Italien brauche: ich versuche mein Glück im Congress-Center in der Innrenstadt, finde direkt davor einen Parkplatz, komme sofort dran und keine zehn Minuten später ist der vom Roten Kreuz durchgeführte - kostenlose - Test erledigt. Ich besuche noch Ziele in der Nähe, nach einer Stunde habe ich das - negative - Testergebnis auf dem Handy.
Nun brauche ich noch das online auszufüllende Europäische Formular, das erledige ich an der Raststätte kurz vor der Grenze; nicht sehr einfach, gute Usability geht anders, dazu jede Menge Daten - 1½ Stunden quäle ich mich durch, dann kann's weiter gehen. An der Grenze aber: nichts! Noch nicht einmal ein Container der darauf hinweist, dass man kontrollieren könnte. Die Italiener machen es wie die Deutschen: seitenlange komplizierte Bestimmungen, aber keine Kontrolle - so geht Neoliberalismus. Auf der Raststätte Campiolo verbringe ich die erste italienische Nacht bei angenehmer Wärme - und stelle am - noch frühen - Morgen fest, dass eine ganze Menge Touristen einreisen.

Padua

   J. Schäfer         

Mittwoch, 9. Juni, bis Mittwoch, 16. Juni

Nach einem Tag Arbeit geht es nach Padua, der Stadt von Antonius von Padua, der dort im viel besuchten Sanktuarium verehrt wird, aber auch von Justina von Padua, in der mächtigen, prächtigen ihr geweihten Basilika am größten innerstädtischen Park Italiens, dem skulpturengeschmückten Park della Valle. Das Wetter ist angenehm kühl, ich schaffe alle Ziele in der Stadt an einem Tag.
Zum Bilder Bearbeiten und Schreiben brauche ich dann drei Tage, zum weiteren Planen und für andere Arbeiten am Heiligenlexikon weitere vier Tage: mein Aufenthalt auf dem Campingplatz Fusina in Venedig zieht sich hin, aber hier ist es auch ideal: schattig, sauber, ordentliches Restaurant, gut sortierter Laden - alles, was man braucht. Und für venezianische Verhältnisse wirklich preiswert: in der Stadt (nicht im Zentrum) bezahlt man für 0,3 l Fanta (in der Dose) gerne mal 4,50 €!

Tracks
gibt's keine

geschrieben am 16. Juni 2021

Verona und Vicenza

   J. Schäfer         

Donnerstag. 17. Juni, bis Sonntag, 27. Juni

Die erste Nacht an der Raststätte San Pelagio nahe Abano Terme bietet wieder eine angenehme Überraschung: eingestellt hatte ich mich auf Lärm, weil der LKW-Schutz zur Autobahn mal wieder fehlte - was mir aber wenig ausmacht, ich schlafe dennoch gut. Dann kam gegen 22 Uhr die Polizei: die Autobahn werde bis 6 Uhr gesperrt wegen Belagsarbeiten. Das finde ich nett von den Italienern, so um meine Nachtruhe besorgt zu sein; nahe Mailand habe ich das vor einigen Jahren schon einmal ebenso genießen dürfen. Überhaupt sind die Leute hier äußerst zuvorkommend: mehrfach stoppten Passanten ihre Schritte, weil ich fotografieren wollte, überall werde ich freundlich bedient - sie schätzen, dass wenigstens ich - ein bisschen - Geld ins Land bringe.

Provinzorte westlich von Padua und dann Verona - hier der Blick vom Castel San Pietro auf das Stadtzentrum - standen auf der Liste. Und es war inzwischen wirklich heiß geworden, der Gang durch die Stadt, begonnen am frühen Morgen, wurde schweißtreibend.

Lothringen

   J. Schäfer         

Samstag. 24. Juli, bis Freitag, 6. August

14 Tage hatte ich noch Zeit vor Beginn der pfarramtlichen Vertretungsdienst für die urlaubenden Kollgen und nutzte dies für eine Fahrt ins nördliche Elsass und nach Lothringen. Beeindruckend war die Weite der Landschaft, bedrückend deren an vielen Stellen sichtbare Entvölkerung - die vielen kleinen Dörfer sind geprägt von verlassenen Häusern, außer Landwirtschaft gibt es hier kaum Arbeitsplätze. Dafür sind die Feldern der verbliebenen Bauern riesig, oft so weit das Auge reicht - eine ökologische Katastrophe. In der im 1. Weltkrieg so heftig umkämpften Gegend gab es - noch bedrückender - häufige Erinnerungen an das unselige Töten - so diese in der Pfarrkirche in Dieulouard bei Nancy ausgestellte Bombe …