Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Sonne und Feiertage

   J. Schäfer          

Dienstag, 23. April

Heute geht die Fahrt in den Osten der Halbinsel Argolis, deren Südseite kaum erschlossen ist; wieder quäle ich mich schleichend über schmale Bergstraßen zum kleinen Bauerndorf Thermisia, das bessere Zeiten hinter sich hat und aus dem wohl Peter von Temissis stammte.


Unterwegs, auf der Nordseite der Halbinsel: der Blick auf Poros auf der gleichnamigen Insel, die Sommerfrische der reichen Athener. Griechenland wie im Bilderbuch, es fehlt nur der blaue Himmel.

In den Ruinen des antiken Troizina, wo Leonides, der Gefährte von Callistus, ergriffen wurde, weil er Psalmen sang, sind die Grundmauern des Asklepeions, des Krankenhauses, erhalten …

… und die der Bischofskirche aus dem 11. Jahrhundert.

Tief unten am Strand Polemarcha nahe Epidauros liegt das ehemalige Kloster Panagia, wo der spätere Patriarch Niphon II. von Konstantinopel Mönch wurde. Der Schotterweg wäre gut befahrbar, wenn er nicht stellenweise vom Regen stark ausgewaschen wäre, also heißt es wandern.

Wie immer ist, auch wenn das Kloster aufgelassenen ist, das Katholikon erhalten.

Ebenso schön wie einsam ist der nahe Strand.

Nahe Nea-Epidauros fand man die Gebeine von Callistus und Gefährten und erbaute deshalb diese Leonides geweihte Kirche.

Dem berühmten Theater von Epidauros ähnlich liegt auch der Ort Nea-Epidauros am Berg. Im Dezember 1821 und Januar 1822 tagte hier die erste Nationalversammlung von Griechenland, stimmte über eine Verfassung ab und bestimmte blau-weiß als die Farben der Nationalflagge. Die oft gelesene Version, dass der dann 1832 von den Schutzmächten zum griechischen König eingesetzte, damals 17-jährige Otto von Wittelsbach die weiß-blaue Farbe aus Bayern mitgebracht habe, stimmt also nicht; dass die gute griechische Bier-Qualität in der bayerischen Verbindung ihren Ursprung hat, wohl schon.
Vier kleine Ziele waren heute ein ganzes Tagwerk. Die Produktivität in Griechenland ist mangelhaft!

Mittwoch, 24. April, und Donnerstag, 25. April

Langsam verfalle - nicht nur ich - in Depressionen. Aus Deutschand meldet der SPIEGEL: Wegen der anhaltenden Trockenheit warnt in Mecklenburg-Vorpommern die Polizei vor Sandstürmen. Und: Vielerorts haben sich schon Waldbrände entzündet. Im thüringischen Saale-Orla-Kreis wurde wegen eines nicht zu kontrollierenden Waldbrands der Katastrophenfall ausgerufen. Ich sitze schreibend in der Kiste mit geschlossener Tür unter grauem Himmel bei Regen und habe mittags um 12 Uhr die Heizung angeschaltet. Am Nachmittag ertönt von Ferne aus einem Laustsprecher - wie passend! - White Christmas.

Freitag, 26. April, bis Montag, 29. April

Heute ist Karfreitag und - ganz gegen das Proprium des Tages -: die Sonne scheint und hat Kraft, herrlich, endlich!
Zufällig komme ich in Nafplio an das Denkmal des schlafenden Löwen, 1840 aus dem Fels geschlagen im Auftrag von Bayernkönig Ludwig I. zum Andenken an die hier 1833/34 einer Typhus-Epidemie zum Opfer gefallenen bayerischen Soldaten. Sie starben nach dem im Januar 1833 erfolgten Einzug des 17-jährigen Otto, der von den Schutzmächten nach der griechischen Revolution von 1821 als König von Greichenland verordnet wurde.

Und dann komme ich an die falsche Kirche, nämlich die Evangelistrias-Kirche, lerne aber an ihrem Anblick, wie man eindrucksvolle Monumente baut. In der Kirche feiern v


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