Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Kategorie: Griechenland 2019 - Seite 2

Ägina - protzig, aber schön

   J. Schäfer         

Donnerstag, 23. Mai bis Samstag, 25. Mai

Zwei weitere Tage arbeite ich auf dem Campingplatz Verdelis - in der Abendsonne fällt der Blick auf die Halbinsel Methana (Mitte), von deren Hafen ich auf die Insel Ägina (links) fahren werde.
Dieser Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet - dafür Heimat vieler Ameisen und Schnaken, die mich gerne haben -, aber auch sehr familiär durch einen äußerst redseligen 79-jährigen (!!) ehemaligen Metzger aus Heinsberg und seine Frau, der seit 14 Jahren hier das Frühjahr verbringt.

Athen

   J. Schäfer         

Mittwoch, 29. Mai

Der Weg in die Stadt geht wie in einer Großstadt üblich mit Omnibus und dann U-Bahn, beide sind ganz ok. Ich lande zuerst an der Athener Trilogie aus Nationalbibliothek, Universität und hier der ab 1856 errichteten Akademie. Die drei von deutschen und österreichischen Architekten zur Zeit der Regentschaft von König Otto - weitgehend aus Spenden finanzierten - Gebäude sollten die antiken Vorbilder nachahmen, nachdem Athen 1834 die Hauptstadt geworden war und aus dem Dorf von 4000 Einwohnern eine Stadt werden sollte.

Im Südosten des Festlandes

   J. Schäfer         

Mittwoch, 5. Juni bis Sonntag, 9. Juni

Weitere vier Tage verbringe ich arbeitend auf dem Campingplatz bei Eretria, vor allem, um zentral- und mittelgriechische Heilige zu recherchieren. Von Jahresende 2018 bis heute habe ich nun 206 Biografien von - meist orthodoxen - Heiligen neu verfasst. Es ist sehr heiß - darunter leidet der Arbeitseifer, viel Schweiß fließt schon beim Nichtstun. An den Wocheneden ist der Platz gut gefüllt mit Griechen; als ich am Samstag im Vorbeigehen wie üblich welche grüße, die beim Mittagessen sitzen , bekomme ich fünf Minuten später auf dem Rückweg einen großen Teller Spaghetti Bolognese in die Hand gedrückt; ich sei doch der, der da allein ist. Das erinnert an das Video Unglaubliche Gastfreundschaft - eigentlich ein Werbefilm für Kreta, dennoch nicht wirklich übertrieben, sondern treffend.
In den Nachrichten wird berichtet über Proteste in Hasankeyf, die Höhlenstadt im Tal des Tigris in der Türkei. Deren Besiedelung ist schon für das 9. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen, eine große Brücke aus dem 12. Jahrhundert teilweise erhalten. Dass Adam und Eva hier lebten, ist nicht überliefert - aber irgendwo in der Nähe war es
Das alles ist nun vorbei, man hat einen Staudamm gebaut, der ist fertig wird nun geflutet, sein Wasser bedeckt dann alles. Ich hab es glücklicherweise 2013 noch gesehen.

In Meteora und auf Paulus' Spuren

   J. Schäfer         

Mittwoch, 19. Juni, bis Freitag, 21. Juni

Nach zwei weiteren Tagen auf dem Campingplatz Hellas - die Recherchen für Thessaloniki sind aufwändig - geht es endlich weiter, zuerst durch eine weite Ebene - der Liebe Gott hatte die Lust am Falten verloren - in die Berge nach Anatoli zu dem Kloster, das Damian der Jüngere gegründet hat und in dem David von Euböa zum Diakon geweiht wurde. Auf den 17 km von der Hauptstraße bis zum Kloster auf fast 1100 m Höhe begegnet mir auf der gut ausgebauten Straße kein einziges Auto - auf der Rückfahrt auch keines.

Griechenlands Norden

   J. Schäfer         

Donnerstag, 27. Juni, bis Freitag, 28. Juni

Noch einen Tag planen auf dem Campingplatz Akti Retzika bei Epanomi, dann geht es endlich weiter, zuerst zum Johannes-Kloster in Souroti, wo Paisios vom Athos gepflegt wurde, starb und begraben ist. Das bleibt aber leider freitags geschlossen; deshalb geht es einen Berg hinauf zum nächsten Kloster bei Vasilika, das Anastasia geweiht ist und von Theophano Martiniake gestiftet wurde. Es präsentiert sich von außen höchst farbenfroh …

Im Nordwesten Griechenlands

   J. Schäfer         

Dienstag, 2. Juli, bis Sonntag, 7. Juli

Fünf Tage arbeite ich auf dem wirklich empfehlenswerten Camping in Kalamitsi - italienische Besitzer, die können es! Johanni ist vorüber, die Tage werden wieder kürzer - Hubert von Goisern kommt mir in den Sinn: Jetzt san dia Dag scho kürzer wor'n und Blatteln falln au von de Baam … singt er mit den Alpinkatzen in Weit weit weg, das manche als das schönste Liebeslied bezeichnen. Tatsächlich fallen hier ob der Hitze auch die Blättern massenhaft von den Bäumen. Meine Cds/DVDs hatte ich leider alle vergessen mitzunehmen, aber abends gibts manchmal Musik von YouTube - die griechische Alltagsmusik im Radio ist nicht so mein Fall - nicht alle Griechen sind Mikis Theodorakis.