Mittwoch, 10. Juli bis Mittwoch, 17. Juli
Nach einigen Regen- und Kältetagen wurde es am Montag und Dienstag für 1½ Tage doch richtig sommerlich; am Mittwoch verließ
ich dann den sehr angenehmen Campingplatz in
Néris-les-Bains - und bezahlte den Schäppchenpreis von 12 € pro Nacht, samt Dusche und Strom - für einen größeren Sprung nach
Norden, zu diesem ehemaligen Kloster Noirlac bei
Bruère-Allichamps im Département Cher, wo
Theobald von Clairvaux
(stellvertretend) Abt war. Die bestens renovierten Gebäude sind aber völlig nackt, dennoch werden sie viel besucht.
Über Saint-Just bei Bourges, wo die Kirche -
gebaut über dem Grab von Justus - leider geschlossen
ist, komme ich nach Farges-en-Septaine bei Bourges, wo
Elisabeth Catez von der heiligsten Dreifaltigkeit
geboren wurde und die Kirche ebenfalls zu ist, und
dann nach Bourges, wo
Jakob Petropoulos von Sancerre
in der Gegend der Stadt in einem Kloster als Büßer lebte, und wo
Marcianus „der Hirte”,
Marianus von Bourges,
Petrus von Osma, Sebastian Desbrielles - ein
Gefährte von Andreas Abel Alricy
- sowie vielleicht Venantius geboren wurden. Dort
sehe ich zuerst die Kirche des ehemaligen Priorats
Saint-Martin, wo Amandus von Maastricht,
fünfzehn Jahre als Rekluse lebte und
Augustus von Bourges Abt war, und dann
die Wiese, auf der die ehemalige Universität
stand, an der Johannes Calvin studierte -
sie lag direkt hinter dieser riesigen Kathedrale.
An dieser Kathedrale waren
Aigulf von Bourges,
Apollinaris von Bourges,
Austregisil von Bourges,
Dagobert von Bourges,
Desideratus von Bourges,
Felix von Bourges,
Gerald von Bourges,
Gundolf von Bourges,
Philipp Berruyer,
Radulf von Bourges,
Roger von Bourges,
Stephanus von Bourges,
Sulpicius I. von Bourges,
Sulpicius II. von Bourges - der auch
Patron ist -, Ursinus von Bourges - der der
erste Bischof der Stadt war -, Volsolendus
von Bourges und Wilhelm von Donjeon
Erzbischöfe. Buchardus (Guichardus de Cros)
von Bourges, Honoratus von Bourges und
Luxor von Bourges hatten das Amt vielleicht
inne, Leopardinus von
Saint-Symphorien und Patroclus von
Colombier wurden hier zum Priester geweiht,
Agricius von Sens nahm an der Wahl eines
Erzbischofs teil, auch Johanna von Valois ist
Patronin.
Das ehemalige Kloster der Dominikaner, das
Philipp Berruyer ansiedelte, verpasse ich,
dann sehe das Tor des ehemaligen Klosters
Notre-Dame de Sales, das Bertoara gründete und
leitete und an dessen Kirche Gerald von Bourges
die Zahl der Kleriker reduzierte, und anschließend dieses moderne Rathaus.
Ein Foto gelingt mir von derKapelle des
ehemaligen Klosters der Annunziatinnen, das Johanna
von Valois zusammen mit ihrem Orden gründete. Es liegt im Gelände einer Kaserne, aber das Tor ist gerade offen. Als
die Soldaten mich bemerken, verweisen sie mich kompromisslos und schließen eilig das Tor - weiteres Fotografieren unmöglich.
Wenige Meter weiter ist die Porte Saint-Ours
erhalten, das Portal der ehemaligen Kirche Saint-Symphorienn.
Desideratus von Bourges war der Erbauer dieser Kirche,
Augustus von Bourges brachte in sie die
Gebeine von,
Justus und
Ursinus von Bourges. Der Fußmarsch endet
am ehemaligen Herzogspalast, erbaut auf dem
römischen Forum; Leocadius von Bourges
war hier einst Senator. Mit der Kiste geht es dann zur
Kirche Saint-Bonnet an der Stelle des ehemaligen
Klosters Saint-Laurent der Benediktinerinnen, das
Asklepius von Limoges wieder herstellte.
Vorbei am - natürlich geschlossenen und natürlich unscheinbaren -
protestantischen Tempel, der für
Theodor Beza steht, komme ich zum - leider wegen
Renovierung auch geschlossenen - Musée du Berry mit
im Heiligenlexikon abgebildeten Kunstwerken; schon diese Häuser in der Straße haben Museumscharakter. Zum Schluss sehe ich
noch die Reste der Kirche Saint-Austregisil-de-Castro,
die Austregisil von Bourges geweiht war
und in der Felix von Bourges bestattet wurde.
Letztes Ziel heute ist dann die - dummerweise auch geschlossene -
Kirche in Saint-Doulchard, wo
Dulchard von Micy als Einsiedler lebte und
es Reliquien von ihm gibt.
Nicht so recht gemütlich wird die Nacht an der
Raststätte Vignobles, es gibt schon recht viel
Urlaubsverkehr.
Der Donnerstag beginnt in Saint-Andelain bei Nevers, wo
Domnolenus von Pouilly als Einsiedler lebte, aber
die Kirche auch verschlossen ist. Unweit ist
Saint-Laurent-l'Abbaye, ein Ortsteil von Cosne-Cours-sur-Loire bei Nevers, wo Domnolenus möglicherweise Mönch im in Ruinen
liegenden Kloster war. Davor sehe ich dieses
Friseur-Mobil
- in der französischen Provinz braucht es innovative Ideen, um eine Grundversorgung aufrecht zu erhalten.
Schönes Gebäude
steht an der Kirche
Saint-Carad'heuc in Donzy bei Nevers, an der
Clemens Collianus Kanoniker war und als
Märtyrer starb. Erst jetzt entdecke ich seine weiteren Gefährten mit näheren Angaben - ärgerlich, sie kamen alle auch aus der
Gegend. Donzy war einst Sitz von Grafen, hatte mehrere Kirchen und Klöster - heute alles Ruinen, auch die Kirche
Saint-Carad'heuc ist wegen Baufälligkeit geschlossen. Und auch die Häuser hier sehen Mitleid erregend aus. In der Provinz
ist wirklich der Hund begraben - kein Wunder, dass die Nationalisten von Marine Le Pen Zulauf haben; Globalisierung braucht
hier keiner, aber würdiges Leben wäre schön …
La-Charité-sur-Loire ist eine Stadt und liegt idyllisch direkt an der Loire, aber auch hier ist eher Verfall als Glanz zu
sehen, auch um und in der Kirche Notre Dame -
einst nach dem Kloster Cluny laut Infotafel das
bedeutendste Priorat der Cluniazenser.
Radegund von Thüringen ist hier Patronin
und ich entdecke neu Jovinianus.
In Nevers sehe ich zuerst diese Kathedrale. Bischöfe
waren hier vielleicht Deodatus
von Saint-Dié, sicher aber Hieronymus
von Nevers und Jonas von Nevers, von
Quiricus und
Julitta gibt es
Reliquien,
Severinus von Agaunum heilte hier. Daneben
steht der ehemalige Palais Ducal;
Humbald von Auxerre verhandele mit dem
Grafen, Margarita von Burgund und
Wilhelm von Donjeon wurden hier geboren.
Nach aufwändiger Suche des Standortes des ehemaligen
Klosters St-Martin, das
Hieronymus von Nevers wieder herstellte,
komme ich zurück und sehe dieses Rathaus;
Honoratus und
Vincentius von Magny-Cours lebten
nahe Nevers, Isaak le Febvre lebte in der Stadt,
Leopardinus von Saint-Symphorien
heilte in Nevers, Patricius starb nahe Nevers.
Nach der Kirche Saint-Étienne, an deren Weihe
Humbald von Auxerre teilnahm und an deren
Kloster Troësius Abt war, komme ich zum Kloster
Saint-Gildard, in dem Bernadette
Soubirous - die Seherin von Lourdes - zuletzt
lebte und wo ihr Grab jetzt in der Kapelle ist -
zuvor war es an diesem Platz im Gelände des Klosters.
Magny-Cours bei Nevers ist berühmt ob seiner Rennstrecke - 1991 bis 2008 auch mit Formel-1-Rennen -, sonst aber ein kleines
Dorf, an dessen Kirche
Vincentius von Magny-Cours Pfarrer
war.
Über die schöne Kirche in Saint-Pierre-le-Moûtier,
bei Nevers, wo Claudius Ponse - ein Gefährte von
Johannes Karl Maria Bernard
du Cornillet - geboren wurde, und die Kirche
in Saint-Saulge bei Nevers, die Salvius geweiht ist,
komme ich zu dieser Kirche in Nolay bei Nevers,
in der es Reliquien von
Hieronymus von Nevers gab.
Tief in der Provinz liegt auch das große und sehr ansehnliche
Schloss - früher eine Burg, in der
Wilhelm von Donjeon geboren wurde. Heute
ist das Département Nièvre aber trotz seineer Lage im Zentrum des Landes eines der - nach
Korsika - ärmsten und entvölkertsten in Frankreich. Leider ist
diese neben dem Schloss stehende Kirche auch verschlossen.
In dieser Kirche in Saint-Révérien, erbaut über den
Gräbern von Reverianus von Autun und
Gefährten, werden diese Märtyrer bis heute verehrt. Keine Reliquien oder
Andenken an Leonhard von Vendeuvre gibt
es dagegen in Corbigny: die ehemalige Kirche des
ehemaligen Klosters Saint-Léonard ist heute Vernastaltungsraum eines Kulturzentrums. Schade.
Die Raststätte de La Chaponne wird mein
Übernachtungsplatz; auch hier ist jetzt in der Urlaubszeit viel los, dennoch schlafe ich recht lange, der gestrige Tag war
anstrengend und ein heftiges Gewitter hatte das Einschlafen erschwert.
Erstes Ziel am Freitag ist Vézelay, wo
Theodor Beza geboren wurde. Auf der Fahrt dorthin
sehe ich, dass das Gewitter in der Nacht offenbar in einem in einem engen Tal gelegenen Dorf heftige Überschwennungen
verursacht hat: die Feuerwehr pumpt Keller aus, die Leute schippen Schlamm, die Straße ist ganz braun. Dann komme ich in
Vézelay zur berühmten Basilika
Sainte-Marie-Madeleine mit diesem Typanon und
den - angeblichen - Reliquien von
Maria Magdalena, deren Vorgängerkirche unter
Badilo von Leuze errichtet wurde, an der
Bernhard von Clairvaux zum
2. Kreuzzug aufrief,
Georg Edmund René Kanoniker war und
Petrus Venerabilis Abt.
Vézelay liegt - wie man sieht - steil am Berg und ist autofrei, also hieß es wieder Bergsteigen zu Fuß. Aber am heutigen
Vormittag waren immerhin nur wenige Touristen hier. Rechts ist die
Kirche Saint-Pierre, an deren damaligem Kloster
Badilo von Leuze Abt war und in der es
Reliquien von
Eusebius und Gefährten gibt.
Dass man in Vézelay seine Schätze zu verteidigen wusste, zeigt diese Stadtmauer.
Unterhalb der Stadt steht das Bernhards-Kreuz am
Ort von Bernhards Kreuzzugs-Predigt und
daneben diese Kapelle Sainte-Croix, an der die
Franziskaner ein bis heute aktives Kloster - das erste
dieses Ordens in Frankreich - errichteten.
Nächste Station ist diese Stiftskirche in Avallon
mit der - angeblichen - Kopfreliquie von
Lazarus von Bethanien; gegenüber stand
die Burg, in der
Hugo von Lincoln geboren wurde.
Im Dorf Sainte-Magnance bei Auxerre komme ich an diese
Magnentia geweihte
Kirche und nahe des Ortes an das über ihrem
früheren Grab erichtete Denkmal für Magnentia und
Germanus von Auxerre.
In der Kirche in Précy-sous-Thil bei Autun finde
ich keine Verehrung von Auxilia; die richtige Kirche
ist, wie ich jetzt weiß, die nahe Stiftskirche de la
Sainte-Trinité in Vic-sous-Thil - Pech gehabt. In der
Basilika
Saint-Andoche in Saulieu, wo
Andochius und Thyrsus und Felix
starben und Widrad später ein Kloster eröffnete, sehe
ich diese Statue eines Mönches.
In Autun waren
Amator von Autun,
Reticius von Autun
Reverianus von Autun und
Simplicius von Autun Bischöfe in
frühchristlicher Zeit, Benignus Missionar, ist
Desiderius von Vienne geboren und wurde
Leonianus von Vienne gefangen gehalten,
Nazarius und
Celsus waren hier Glaubensboten,
Rhedyw von Wales wurde hier - angeblich -
zum Priester geweiht. Dieses Tor wäre der Zugang zu den Resten der alten Kathedrale, von der heute die
Kapelle Sainte-Anne übrig ist und die im Gelände
der Bistumsverwaltung steht, aber das Tor ist verschlossen.
Agrippinus von Autun
Cassianus von Autun,
Egemonius von Autun,
Eugenianus von Autun,
Evantius von Autun,
Leodegar von Autun,
Leontius von Autun,
Nectarius von Autun,
Pragmatius von Autun,
Proculus I. von Autun,
Racho => Ragnachar und
Syagrius von Autun waren hier Bischöfe,
Quintianus ein Gefährte von Bischof Leontius.
Diese alte Kathedrale war Nazarius und
Celsus geweiht und besaß eine
Reliquie von Nazarius.
Diese 1146 fetiggestellte neue Kathedrale ist
Lazarus von Betanien geweiht und bewahrt
von ihm Reliquien, ebenso jene von
Nazarius.
Claudius Laplace war Priester der Diözese,
Leodegar von Autun und Thyrsus aus der
Gruppe von Andochius und Thyrsus
und Gefährten sind Patrone.
Nach Kirche und Schulen auf dem Gelände des ehemaligen Klosters
Saint-Andoche in Autun, das
Syagrius von Autun gegründet hatte, sehe
ich dieses Rathaus, dann das
Amphitheater, in dem
Floscellus gemartert wurde und noch die Kirche des
ehemaligen Klosters St-Jean-le-Grand.
In Autun gibt es noch zwei erhaltene Stadttore aus römischer Zeit, diese
Porte d'Arroux …
… und diese Porte Saint-André.
Weil alle meine Ziele sehr weit auseinander liegen, bewege ich mich mit der Kiste - Parkplätze sind kein Problem, aber der
Feierabendverkehr nervt. Und dummerweise verfehle ich die Stelle des ehemaligen
Klosters St-Symphorien.
Frodulph (Frou) und
Lautenus waren dort Mönche,
Germanus von Paris war Abt, eingesetzt von
Nectarius von Autun;
auch Virgilius von Arles war Abt und dort
war das Grab von Symphorianus von Autun.
Stattdessen sehe ich diese Kirche Saint-Symphorien
- merkwürdigerweise aber mit der Darstellung des Martyriums von
Pantaleon am Tympanon.
An der Stelle des ehemaligen Klosters Saint-Martin,
für das Hugo von Poitiers die Regel verfasste,
in dem Medericus (Merry) Abt war und das
Syagrius von Autun gegründet hatte, steht
heute ein Sozialzentrum für den dortigen Brennpunkt-Stadtteil, in dem an diesem Abend ein Fest stattfindet. Zwar weiß ich
die Stelle, dennoch sind keine Spuren der Nekropole
Saint-Pierre-l'Étrier auffindbar. Dort waren die Graber von
Amator von Autun,
Cassianus von Autun,
Reticius von Autun und
Simplicius von Autun.
Zum Übernachten habe ich mir den Parkplatz im kleinen Dorf Laizy ausgesucht, da der laut
park4night eine Toilette habe - hat er nicht, aber der nahe
Friedhof hat Wasser und hier, völlig abgelegen,
wird es eine sehr ruhige Nacht nach einem sehr lang gewordenen Tag.
Am Samstag geht es dann noch nach Luzy bei Nevers, wo Franziskus Balmain, ein Gefährte von
Jakob Julius Bonnaud, geboren wurde, auf
den es in dieser Kirche aber keinen Hinweis gibt.
In der Pfarrkirche in Saint-Honoré-les-Bains finde
ich aber die Bestätigung, dass der Ortsname nichts zu tun hat mit dem Einsiedler
Honoratus, sondern mit
Honoratus von Arles.
Frühzeitig komme ich zum Campingplatz im
kleinen Dorf Saint-Jean-de-Vaux, ausgesucht, weil er noch westlich der durch das Rhônetal führenden Hauptreiseroute liegt.
Und es ist tatsächlich ländliche Idylle unter Bäumen zwischen Weinbergen, komplett ausgestattet - und mit 11,20 € noch
preiswerter als der Campingplatz in Néris-les-Bains.
Entspannte Ruhe mit wenigen Gästen und wieder ideal zum Arbeiten.
Tracks
Vignobles
de La Chaponne
Laizy
Saint-Jean-de-Vaux
geschrieben vom 13. bis 17. Juli 2024