Nach zwei Tagen Arbeit, noch auf dem
Campingplatz in Kato Alissos, geht es am
Donnerstag nach Kyllini, von dort dampft die
Fähre zur Insel Zakynthos. Gleich beim Ankommen in der gleichnamigen Inselhauptstadt fällt die dirkekt am Hafen stehende
Dionysioskirche - geweiht dem hier geborenen
Dionysios von Zakynthos - ins Auge,
an der es auch ein großes Kloster gibt.
Zwei weitere Tage arbeite ich auf dem Campingplatz
Verdelis - in der Abendsonne fällt der Blick auf die Halbinsel Methana (Mitte), von deren
Hafen ich auf die Insel
Ägina (links) fahren werde.
Dieser Campingplatz ist sehr einfach ausgestattet - dafür Heimat vieler Ameisen und Schnaken, die mich gerne haben -,
aber auch sehr familiär durch einen äußerst redseligen 79-jährigen (!!) ehemaligen Metzger aus
Heinsberg und seine Frau, der seit 14 Jahren
hier das Frühjahr verbringt.
Der Weg in die Stadt geht wie in einer Großstadt üblich mit Omnibus und dann U-Bahn, beide sind ganz ok. Ich lande zuerst
an der Athener Trilogie aus Nationalbibliothek, Universität und hier der ab 1856 errichteten
Akademie. Die drei von deutschen und
österreichischen Architekten zur Zeit der Regentschaft von König Otto - weitgehend aus Spenden finanzierten - Gebäude
sollten die antiken Vorbilder nachahmen, nachdem Athen 1834 die Hauptstadt geworden war und aus dem Dorf von 4000 Einwohnern
eine Stadt werden sollte.
Weitere vier Tage verbringe ich arbeitend auf dem
Campingplatz bei Eretria, vor allem, um
zentral- und mittelgriechische Heilige zu recherchieren. Von Jahresende 2018 bis heute habe ich nun 206 Biografien von -
meist orthodoxen - Heiligen neu verfasst. Es
ist sehr heiß - darunter leidet der Arbeitseifer, viel Schweiß fließt schon beim Nichtstun.
An den Wocheneden ist der Platz gut gefüllt mit Griechen; als ich am Samstag im Vorbeigehen wie üblich welche grüße, die
beim Mittagessen sitzen , bekomme ich fünf Minuten später auf dem Rückweg einen großen Teller Spaghetti Bolognese in die Hand
gedrückt; ich sei doch der, der da allein ist. Das erinnert an das Video
Unglaubliche Gastfreundschaft - eigentlich ein Werbefilm
für Kreta, dennoch nicht wirklich übertrieben, sondern treffend.
In den Nachrichten wird berichtet über Proteste in
Hasankeyf, die Höhlenstadt im Tal des
Tigris in der Türkei. Deren Besiedelung ist schon für das 9. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen, eine große Brücke aus dem
12. Jahrhundert teilweise erhalten. Dass Adam und
Eva hier lebten, ist nicht überliefert - aber irgendwo
in der Nähe war es
Das alles ist nun vorbei, man hat einen Staudamm gebaut, der ist fertig wird nun geflutet, sein Wasser bedeckt dann
alles. Ich hab es glücklicherweise 2013 noch
gesehen.
Zum Übernachten hatte ich mich für die nahe
Autobahnraststätte bei Schimantari entschieden,
da die Ebene um Thiva nichts anbot. Aber
auch hier gab's Schnaken, Hitze und dazu den üblichen Raststätten-Krach - na ja!
Also ging am Morgen wieder zurück, um zur
Metropolitankirche in Livadia zu gelangen,
wo einst die - angebliche - Kopfreliquie von
Georg dem Märtyrer verwahrt wurde.
Nach zwei weiteren Tagen auf dem Campingplatz Hellas
- die Recherchen für Thessaloniki sind aufwändig -
geht es endlich weiter, zuerst durch eine weite Ebene - der Liebe Gott hatte die Lust am Falten verloren - in die Berge
nach Anatoli zu dem Kloster, das
Damian der Jüngere gegründet hat und in
dem David von Euböa zum Diakon geweiht wurde.
Auf den 17 km von der Hauptstraße bis zum Kloster auf fast 1100 m Höhe begegnet mir auf der gut ausgebauten Straße kein
einziges Auto - auf der Rückfahrt auch keines.
Noch einen Tag planen auf dem Campingplatz Akti
Retzika bei Epanomi, dann geht es endlich weiter, zuerst zum
Johannes-Kloster in Souroti, wo
Paisios vom Athos gepflegt wurde, starb
und begraben ist. Das bleibt aber leider freitags geschlossen; deshalb geht es einen Berg hinauf zum nächsten
Kloster bei Vasilika, das
Anastasia geweiht ist und von
Theophano Martiniake gestiftet wurde. Es
präsentiert sich von außen höchst farbenfroh …
Fünf Tage arbeite ich auf dem wirklich empfehlenswerten
Camping in Kalamitsi - italienische Besitzer,
die können es! Johanni ist vorüber, die
Tage werden wieder kürzer - Hubert von Goisern kommt mir in den Sinn: Jetzt san dia Dag scho kürzer wor'n und Blatteln
falln au von de Baam … singt er mit den Alpinkatzen in
Weit weit weg, das manche als das schönste Liebeslied
bezeichnen. Tatsächlich fallen hier ob der Hitze auch die Blättern massenhaft von den Bäumen. Meine Cds/DVDs hatte ich
leider alle vergessen mitzunehmen, aber abends gibts manchmal Musik von YouTube - die griechische Alltagsmusik im Radio ist
nicht so mein Fall - nicht alle Griechen sind Mikis Theodorakis.