Campingplatz am Usken; er gehört der schwedischen Missionskirche, einer Pfingstkirche. Schon am Eingang regiert bürgerliche Exaktheit, man bekommt eine engbedruckte Seite mit schriftlichen Regeln überreicht! Aber: ein schöner Platz - natürlich mit Kirche!
Im September 1991 kam ich in meine neue Gemeinde nach Stuttgart-Heumaden. Dort stellte sich schnell heraus,
dass fast 1/6 der Gemeindeglieder Aussiedler aus Siebenbürgen waren, die in der großen Ausreisewelle um 1980 in
den Westen gekommen waren. Deren in vielen Erzählungen als wunderschön gepriesene alte Heimat wollten wir 1993 kennenlernen
und anschließend über die Klöster im Süden Bulgariens nach Griechenland zum Erholungsurlaub reisen. Es sollte
eine Fahrt mit mancher Überraschung werden ...
1991 bereisten wir mit der Familie fünf Wochen lang - vom 10. Juli bis zum 16. August - Marokko. Zunächst ging es im Westen im
Wesentlichen der Küste entlang und über den Hohen Atlas, dann im Süden Richtung Osten am Nordrand der Sahara, schließlich nach Norden zurück im Landesinneren. So konnten wir auf dieser Route alle wesentlichen Landschaften und Sehenswürdigkeiten erleben.
Anfang des Jahres 1991 hatten die von den USA angeführte Koalition den Krieg gegen den Irak zur Befreiung Kuwaits begonnen, der mit dem Waffenstillstand im April endete; dennoch rieten viele Menschen davon ab, in ein muslimisches Land zu reisen, auch wenn Deutschland nicht am Krieg beteiligt war.
Wir haben es dennoch gewagt und wurden überall freundlichst aufgenommen. Und weil sich kaum jemand als Tourist ins Land traute, waren wir fast die einzigen - großartig!
1974 fuhren wir - 8 junge Leute und ein kleines Kind in zwei VW-Käfern - nach Jugoslawien; nicht dorthin, wo auch damals
schon viele Deutsche ihren Pauschalurlaub verbrachten, an die Küste, sondern durchs Landesinnere ganz nach Südosten, erst
am Schluss der Einfachheit und Schnelligkeit wegen auf der Küstenstraße zurück.