In Ribera bei Agrigent gab es 1950 eine
Marienerscheinungen. Die
Hauptkirche des Ortes ist völlig schmucklos,
diese - für mich namenlose - nicht viel besser, Hinweise auf die Erscheinung von 1950 gibt es nicht.
Nach zwei Tagen Arbeit auf dem Campingplatz bei
Agrigento geht es ins Landesinnere, erste Station ist
Sutera; der Ort ist an den Felsen geklebt, auf
dessen Höhe die Wallfahrtskirche mit ehemaligem Kloster
steht, wo Paulinus und Gefährten verehrt
werden.
Ein kleiner Ausflug führt mich ins Landesinnere ins Städtchen Giarratana, in dem
Antonius von Giarratana geboren wurde.
In der Mutterkirche finde ich ein modernes Bild
von ihm.
Ich fühle mich pudelwohl hier auf dem Camping
Luminoso, es ist alles einfach perfekt, oft auch der Sonnenuntergang.
Die Fahrt zum Einkaufen nutze ich, um Madonna delle Milizie, die
Madonna des Volksheeres zu besuchen; dies geht
zurück auf das in einer Legende des 17./18 Jahrhunderts erzählte Erscheinen der Maria hoch zu Ross beim Kampf gegen die
Muslimen 1091 an der Stelle des heutigen
Santuario Maria delle
Milizie oberhalb der Küste - ähnlich wie
Jakobus in der Schlacht bei
Clavijo -; so
ermutigt eroberte Normannenfürst Roger I. die Insel.
Nachdem der Wetterbericht nach längerer Zeit für Donnerstag den ersten schnee- und eisfreien Tag vorhergesagt hatte, habe ich mir diesen
für die Fahrt zu meiner Tante nach Aigle in der Schweiz ausgesucht.
Tatsächlich wurde es eine entspannte Tour, sogar ohne Stau.
Für den nächsten Tag war dann schon wieder Schnee angesagt; er kam am übernächste und, wie man sieht: in großer Menge. Für die
Weiterfahrt entscheid ich mich deshalb gegen die direkte Route über den Tunnel durch den
Großen St. Bernhard - dessen Einfahrt liegt auch schon auf
über 1900 Metern - und für den Umweg über Genf und den
Mont-Blanc-Tunnel - alles Autobahn und nur rund 1300 Meter hoch. Gleich hinter Aigle begann wieder heftiger Schneefall, auch die
ordentlicher Schweizer bekamen ihre Autobahn nicht geräumt, bis hinter
Lausanne ging's im Schneckentempo. Die Vorstellung, in zwei Tagen
das Ziel auf Sizilien zu erreichen, war endgültig dahin.
Immerhin: nach dem Tunnel, in Italien: kein Schnee, sogar Sonne. Am Abend bei
Modena sagte ich meiner Tante am Telefon, das Thema Winter
sei für mich definitiv vorüber. Ein Irrtum!
Im Januar soll es wieder losgehen: Tunesien ist diesmal mein Ziel.
Dort war mit Karthago ein wichtiges Zentrum des frühen Christentums, aber auch an anderen Orten lebten und wirkten Christen.
Die Einreise nach Algerien wäre möglich, aber man kann dort nur in vorgebuchten Hotels wohnen und sich oft nur in Polizeibegleitung durch's Land bewegen, das will ich mir nicht antun.
Nach Tunesien geht's deshalb - voraussichtlich im Februar - zurück nach Sizilien und dann durch Süditalien, hoffentlich schaffe ich auch Rom noch, bevor ich im Juli zurückkehren muss.
Donnerstag, 15. September, bis Donnerstag, 22. September
Von Valencia aus hatte ich mich umgesehen nach
Überfahrtsmöglichkeiten nach Mallorca und
festgestellt, dass sowohl Fähre als auch Flugzeug aus Spanien sehr teuer sind; viel preiswerter ist ein Pauschalreise
von Stuttgart aus - und bietet die Gelegenheit,
noch im September südliche Sonne zu genießen.
Jahrelang hatte ich gedacht und wie andere geschrieben,
Villaret - eine Streusiedlung in den Bergen
bei Villard-sur-Doron, sei die Heimat von Petrus
Faber. Vor Jahren war ich dort und habe fotografiert; aber es ist nicht
Villaret in Savoyen, sondern richtig
ist Le Villarret in Savoyen, nämlich Le
Villaret, ein Ortsteil von St-Jean-de-Sixt in Savoyen, und dort steht an der Stelle seines Elternhauses seine
Kapelle. Auf dem Heimweg war nun Gelegenheit, den richtigen Ort und die Kapelle zu besuchen.
Zum Abschied von Segovia noch der Blick auf den
Aquädukt. Eine sympatische Stadt, leider mit
sehr mangelhaftem Campingplatz: der Besitzer samt
Frau gibt sich als vornehmer Patron, Arbeit ist nicht seine Sache.
In Numancia de la Sagra, wo
Johanna vom Kreuz geboren wurde, ist die Straße
um die Kirche noch vorbereitet für die
Fronleichnamsprozession, die hier offenbar am heutigen
Sonntag stattfindet, weil der Tag selbst in Spanien ja kein Feiertag ist.
Inzwischen hatte ich herausgefunden, wo in Belmonte das
ehemalige Jesuitenkolleg
zu finden ist, an dem Johannes von Castillo
augebildet wurde, und weil es auf dem Weg liegt, fahre ich nocheinmal dorthin. Es ist heute Stadttheater; der Eingang zeigt von
rühmlicherer Vergangenheit - wenn da nur nicht immer diese Kabel in der Luft wären! Die 1558 erfolgte Gründung des Kollegs war die
letzte, die Ignatius von Loyola persönlich
gebilligte hatte.
Über eine kleine Kapelle
nahe Foios bei Valencia, die an der Stelle eines früheren Klosters steht, in dem
Attila von Zamora Mönch war, komme ich nach
Llíria bei Valencia, wo
Teresa von Jesus im Ordenshaus lebte und starb.
Die Kirche „Mariä Himmelfahrt” beherrscht mit ihrer
mächtigen Fassade den Hauptplatz der Stadt.
Gestern Abend war ich nochmals in Gandía an der von
Franz de Borja y Aragon gegründeten
alten Universität, die
damals von den Jesuitenorden betrieben wurde - seit 1806 sind
dort Schulen der Piaristen. Davor stehen Denkmale für die ganze
Sippe der Borgias, darunter das von Papst Callistus III.