Über eine kleine Kapelle
nahe Foios bei Valencia, die an der Stelle eines früheren Klosters steht, in dem
Attila von Zamora Mönch war, komme ich nach
Llíria bei Valencia, wo
Teresa von Jesus im Ordenshaus lebte und starb.
Die Kirche „Mariä Himmelfahrt” beherrscht mit ihrer
mächtigen Fassade den Hauptplatz der Stadt.
Gestern Abend war ich nochmals in Gandía an der von
Franz de Borja y Aragon gegründeten
alten Universität, die
damals von den Jesuitenorden betrieben wurde - seit 1806 sind
dort Schulen der Piaristen. Davor stehen Denkmale für die ganze
Sippe der Borgias, darunter das von Papst Callistus III.
In Caravaca de la Cruz
wurde der als Märtyrer des Spanischen
Bürgerkrieges gestorbene Juan de Francisco Pío geboren. Die Stadt begrüßt mit dem Barock-Pavillon, der einen Brunnen birgt;
in diesem wird seit 1384 alljährlich das allerheiligste und wahre Kreuz von Caravaca gewaschen; die
Basilika der Stadt, erbaut auf dem höchsten Punkt im ehemaligen
Kastell der Mauren, bewahrt nämlich einen (der vielen) echten Partikel des Kreuzes
Jesu Christi, das von Kaiserin
Helena gefunden worden war.
Auf dem Campingplatz
in Torrox blieb ich dann ganze 14 Tage, auch weil für die zweite Woche der Wetterbericht schlecht war und es tatsächlich einige
Regentage gab, aber auf dem Platz ideale Arbeitsbedingungen.
Im Vatikan-Newsletter las ich am vergangenen Donnerstag, dass die Türkei jetzt alle Kirchen in
Diyarbakır verstaatlicht
hat und nun keine Gottesdienst mehr stattfinden können. Vor drei Jahren war ich dort,
Im Herzen des wilden Kurdistan, habe diese Kirchen besucht und die Toleranz gelobt.
Jetzt sind außer den Kirchen auch 6300 weitere Grundstücke in der Altstadt nach monatelangen Kämpfen schwer zerstört, noch immer
wird dort gekämpft. Und die deutsche Bundeskanzlerin? Ruft am Sonntag danach Erdoğan an, um sich für Satire um deutschen
Fernsehen zu entschuldigen. Erbärmlich, werte- und skrupellos, diese Pfarrerstochter!
Auf dem sympatischen Campingplatz
Terre d'Ocean bei Agadir
genoss ich das Wetter, die Ruhe, die gepflegten Sanitärs, die perfekte Umgebung zum Arbeiten.
Die Zahl der Überwinterer wird jetzt weiniger, viele Plätze sind schon frei, noch vor 14 Tagen gab es kaum einen Platz,
erzählen einige. Wie schon zuvor beobachtet, fällt die Zurückhaltung der vielen Franzosen auf: ein bonjour, kaum mehr.
Es gibt hier nun erstmals auch einige Deutsche, die empfinden genauso; eine Frau aus
Tauberbischofsheim sagt,
sie wolle deshalb nicht wieder nach Marokko kommen - schade. Mein ebenfalls deutscher Nachbar hat trotzig die Deutschland-Fahne
gehisst - ob das hilfreich ist, wage ich sehr zu bezweifeln.
Im Juli letzten Jahres schrieb ich hier nach der entscheidenden EU-Ratssitzung in
Sachen Griechenland: Merkel hat verloren, Griechenland bleibt im Euro. In der deutschen Presse wurde das damals als
großer Erfolg dargestellt, die Kanzlerin habe sich durchgesetzt, die Haushaltsdisziplin gelte nun für ganz Europa. Das war
Wunschdenken: Europa hat damals gelernt, dass die Deutschen unbelehrbar sind und über Leichen gehen - das kann man
angesichts des Zusammenbruchs des Gesundheitswesens in Griechenland, der vielen Griechen, die sich ihre Medikamente nicht mehr
kaufen können und der drastisch gestiegenen Selbstmordrate durchaus sogar wörtlich nehmen. Europa zahlt das nun Deutschland
heim in der Flüchtlingsfrage. Und unserer europäischen Mitbürger haben ihre Zurückhaltung wieder aktiviert. Von Adenauer über
Brandt bis Kohl: deutsche Politik hat 60 Jahre lang daran gearbeitet, dass uns die Leidgeprüften anderen es schließlich
geglaubt haben: Wir wollen ein Volk guter Nachbarn sein. Merkel hat das konsequent zerstört, um der neoliberalen
Ideologie willen.
In der Auberge
Sahara treffe ich eine Reisegruppe an, die ich schon auf dem
Campingplatz in Tarifa
gesehen hatte. Ihr Gefährt ist ein alter Pritschen-LKW, auf die Pritsche ist ein Holzaufbau gesetzt mit Fenstern und zwei -
offenbar aus verschiedenen gebrauchten Holzstücken zusammengesetzten - Längsbänken, oben in Netzen wird das Gepäck verstaut -
fertig ist die Ausstattung. Zum Kochen gibt es eine große Plastikschüssel, in der die Blechteller verstaut sind, und eine andere
mit großen Töpfen, zum Übernachten zwei-Mann-Iglus. Der Reiseleiter ist ein wortkarger und - als ob er dem Vorurteil gerecht
werden will - kauziger Engländer meines Alters, die Reisegruppe noch 13 - eine ist schon abgesprungen - junge Leute
unterschiedlichster Nationalität - auch ein Deutscher. Es gibt im Web ein
Foto von ihnen aus Tarifa und eine Website des Projekts, auf der ist aber
der frühere, offenbar wesentlich bessere Truck zu sehen.
Hinter Guelmim gibt es
dann kaum noch Vegetation, nur ein kleines Dorf im Nirgendwo und schier endlose Kilometer mit dem Auto vor mir - die Wüste
beginnt.
Am letzten Abend auf dem herrlichen
Campingplatz bei
Marrakech genoss ich das Essen im Resturant - marokkanische Suppe, bestehend aus Linsen und Kichererbsen, dann die
schon bekannte Fleisch-Tajine, schließlich zur Krönung ein Eis - alles ausgezeichnet!
Ich bin dann doch länger als ursprünglich beabsichtigt auf dem
Campingplatz in Mohammmedia
geblieben, denn die Arbeitsbedingungen - Internetverbindung - waren ideal und alles Nötige vorhanden; auch mein Nachbar - ein
ebenfalls Alleinreisender, Franzose - blieb die ganze Zeit; er hatte Katzen dabei - sonst haben alle Hunde.
Eine Woche auf dem Campingplatz
in Torrox brachte die erwartbaren Erlebnisse: das immer wieder sehenswerte Rangieren der Wohnmmobile und deren sorgfältige
Pflege, das für alle Nationalitäten und Sprachen ergiebige Gesprächsthema Wetter - die Nächte wurden kälter, die Tage
grauer -, Diskussionen über die Flüchtlingssituation in Deutschland: Natürlich war nicht alles gut im 3. Reich, aber unter
Adolf ….
Freitag, 22., bis Samstag, 23. Januar
Erstes Ziel war das Kolleg
der Maristen in Málaga, aus dem einige als
Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges
starben. Einzig möglicher Parkplatz: an einer Kreuzung, halb auf dem Zebrastreifen; die beiden daneben stehenden Polzisten stört
das nicht. Mein nächster Parkplatz ist eine - verblasste - Sperrfläche nahe der Fußgängerzone. Von hier aus geht's zunächst zur
Kirche De Los Santos
Mártires, erbaut für die Märtyrer und Stadtpatrone
Cyriacus und Paula.
Endlich bin ich wieder unterwegs nach dem langen Herbst zuhause mit dem Ausbau der neuen Kiste. Über Spanien will ich nach
Marokko und weiter nach Westafrika, auf jeden Fall bis in den
Senegal, dann möglichst noch weiter, vielleicht bis in die
Elfenbeinküste und nach Ghana.
Eguisheim ist eines der typischen
elsässer
Weindörfer, die ihre Bauten über Jahrhunderte erhalten haben: Armut und wechselnde Herrschaft verhinderten die
Modernisierung, heute sind die Dörfer deshalb Touristenattraktion und bedienen nostalgische Bedürfnisse in Kombination
mit Weinseligkeit und gutem Essen.
Am letzten Abend gibt es vom
Campingplatz in Horw
aus noch ein besondertes Spektakel: die Spitzen des Pilatusbergs werden beleuchtet - ein schöner Abschiedsgruß
. Auch vom Hochgebirge verabschiede ich mich damit.