Welt bereisen Das Reiseblog des Ökumenischen Heiligenlexikons

Reiseberichte - Seite 10

Groß, größer, am größten

   J. Schäfer         

Mittwoch, 7. Juni

Am Mittwoch will ich endlich in den Norden der Stadt, denn dort habe ich im Internet den römischen Händler meiner Dachträger-Firma gefunden - vielleicht hat ja der das Ersatzteil, nachdem es im Viertel für Autoteile-Handel in Trastevere nicht geklappt hat und dann werde ich mit dem Auto liegen Gebliebenes aufarbeiten. Unterwegs geht es wieder einmal vorbei an der Engelsburg und im dichten Morgen-Verkehr mühsam voran. Am Standort des Händlers angekommen stellt sich heraus, dass es die Firma nicht mehr gibt. So bleibt mir nur die provisorische Reparatur und eine letzte Hoffnung auf die Firma selbst, die nahe Mailand ist.
Schnell finde ich dann aber die Katakomben des Hippolyt, in denen Hippolyt von Rom bestattet war.
Da man im Auto mehr steht als fährt, kann man auch fotografieren: hier das Kloster an S. Agnese fuori le mura - deulich wird, warum es ein complesso monumentale ist. Und um die Ecke ist mein Parkplatz direkt vor dem Ziel, der Große Katakombe, in der Emerentiana sowie Papias und Maurus bestattet waren.

Zu Besuch bei Paulus

   J. Schäfer         

Sonntag, 21. Mai bis Freitag, 26. Mai

Den Sonntag nutze ich wieder, mit dem Auto in Außenbezirke zu fahren, zuerst noch einmal zu den Katakomben des Pontianus - jetzt fündig werdend, eine unscheinbare Stahltür im Gelände des Generalats der Missionare von Jesus und Maria -, wo Abdo und Sennis sowie Quirinus von Tegernsee bestattet waren und wohl auch ein Pollius.
Vor der Porta Ostiense - heute Porta San Paolo genannt, weil die Straße zur Kirche S. Paolo fuori le Mura führt - stand früher eine Euplus von Catania geweihte Kirche.

Rom - die westliche Altstadt und Trastevere

   J. Schäfer         

Dienstag, 2. Mai bis Donnerstag, 4. Mai

Nach zwei Tagen Planen geht es am Donnerstag in die Stadt. Vom Campingplatz fährt ein Bus in die Nähe des Vatikan - 30 Minuten für 3 km im Verkehrsgewühle. Der erste Eindruck ist die riesige Schlange Wartender vor den Vatikanischen Museen, der zweite die außen von italienischem Militär und innen von der Schweizer Garde gut bewachte Zufahrt zum Vatikan.

Kalabrien - Europas Armenhaus

   J. Schäfer         

Montag, 24. April

Es war einfach zu kalt in den vergangenen Tagen! Wer's nicht glaubt: hier ist der Beweis, - 60°, das gibts nicht einmal in Finnland; dort habe ich 2006 im Norden die Tafel gesehen, die stolz auf 51,5º verweist; Kinderkram gegenüber Süditalien. Und an der Seriosität von Banken wird ja wohl keiner zweifeln …

Valetta - Maltas Hauptstadt

   J. Schäfer         

Mittwoch, 12. April

Nun hieß es: 6 Uhr aufstehen, um rechtzeitig nach Pozallo zu kommen - für 48 km, davon die Hälfte Autobahn, muss man hier durchaus mit einer Stunde Fahrzeit rechnen - und das Schiff zu buchen, für das man sich um 8 Uhr bereitstellen muss.
Ich hatte zunächst damit gerechnet, dass die Zustände in Malta besser seien als hier - englischer Kolonialismus hinterlässt ja Spuren! - dann aber gelesen, dass vor dem EU-Betritt (der 2004 erfolgte) nur 1% der Straßen auf der Insel als dem EU-Standard entsprechend eingestuft wurden. Also sogar schlimmer als Sizilien? Das Schiff war eine erste Überraschung: alles sauber, ordentlich, gepflegt - eine andere Welt!
Angekommen, wollte ich zum Parkplatz vor Valetta fahren - 1,5 km, mein Navi weist mich. Nur ist das nicht so einfach: wie soll man rechts abbiegen, wenn man links fährt und einem rechts Autos entgegenkommen (!). Also geradeaus, den anderen hinterher - an einem Kreisverkehr ist es einfacher - aber da muss man die von rechts (von rechts!) im Kreisverkehr Kommenden beachten. Und dann Spurwechsel: die überholen hier alle rechts - und das ist sogar legal! Schließlich sehe ich einen freien Parkplatz - erst mal rein, tief durchatmen und erholen! Und dann stelle ich fest: er ist nur 1,3 km vom Zentrum entfernt, also kann ich von hier problemlos zu Fuß gehen. Das erste Fotomotiv nach dem Linksfahr-Schock: die Telefonzelle im englischen Stil …

Rund um den Ätna

   J. Schäfer         

Mittwoch, 29. März, bis Freitag, 31. März

Am Morgen bin ich in Taormina; hier wollte ich dereinst Pfarrer werden - es gab damals eine evangelische Pfarrstelle für Sizilien! -, was aber nicht geklappt hat - wie sich dann alsbald herausstellte, war das großes Glück. Taormina gilt als exklusiver Urlaubsort - tatsächlich ist es ein Ort für Bergsteiger. Außer im Zentrum heißt Taormina: Bergsteigen. Eigentlich habe ich einen recht idealen Parkplatz nahe am Zentrum gefunden; mein Navi lotst mich dann zu Fuß aus unerfindlichen Gründen statt ins Zentrum zuerst hoch zum Santuario Madonna della Rocca - das wollte ich eigentlich mit dem Auto machen. Von oben lohnt der Blick hinab aufs Meer und zum wie meist nun wieder wolkenumschlungenen Ätna alle Mühe.

Inseln und Ätna

   J. Schäfer         

Sonntag, 26. März und Montag, 27. März

Am Sonntag hieß es früh aufstehen, um das Schiff nach Lipari auf der gleichnamigen Eolischen Insel zu erreichen - dazu kam noch die geklaute Stunde wegen der blöden Zeitumstellung. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen von Milazzo geht der Blick auf den Dom und die Zitadelle dahinter.

Bergland am Meer

   J. Schäfer         

Sonntag, 19. März bis Samstag, 25. März

Wir haben hier keine bleibende Stadt, erinnert der Hebräerbrief (13, 14). Aber in Italien baut man auch für die Toten Städte wie hier auf dem Friedhof von Enna am ehemaligen Kapuzinerkloster; Ägidius von Enna wurde hier geboren. Auf der Zufahrtsstraße ist noch größeres Verkehrschaos als üblich: am Sonntagvormittag besucht man die Verstorbenen.

Berge und Schnee

   J. Schäfer         

Donnerstag, 16. März bis Samstag, 18. März

Ein Nachtrag zu Monreale: der Erzbischof Michele Pennisi hat jetzt Mafia-Mitgliedern das Amt des Tauf- oder Firmpaten untersagt. Pennisi erhielt bereits 2008 Polizeischutz, nachdem er sich als Bischof von Piazza Armerina geweigert hatte, einen Trauergottesdienst für einen Mafia-Boss in der dortigen Kathedrale zu feiern.

Hausarbeiten an der Kiste und Restarbeiten in Palermo standen heute auf dem Programm: zuerst die Kirche des Noviziats der Jesuiten, San Stanislao al Noviziato mit dem Grab von Simon Bucceri. Hier gibt es diese Reliquie der Erscheinung Marias vor dem Juden Alphonse Ratisbonne im Jahr 1842, der daraufhin zur katholischen Kirche konvertierte. Unfasslich!
In der Kirche wird gerade die Trauerfeier für ein gestorbenes Kind gehalten; am Sonntag sah ich auf dem Friedhof an Santa Maria di Gesù ein Familiengrab, in dem drei kleine Kinder bestattet waren; wie dankbar darf ich sein, vier gesunde Kinder zu haben!
An der Stelle des Martyriums von Oliva von Palermo wurde eine Kirche errichtet - die heutigen Kirche San Francesco di Paola.
Wenn man sein Auto kennt, ist das Fahren in Palermo kein Problem - aber es dauert, alles ist voller Stau auch außerhalb der Rush-hour, zu Fuß ginge es schneller.